Ostreußenblatt November 1954, Folge 45, Teil 2

Seite 13 Für Todeserklärungen
Wilhelm John, aus Insterburg, Poststraße 8, wird seit 1945 vermisst. Wer kann Auskunft über seinen Verbleib geben?

Berta Thura, geb. John, und ihre Schwester, Mathilde Nagat, geb. John, aus Neuteich, Kreis Insterburg, sollen im Januar 1945 in Weinsdorf bei Saalfeld, Kreis Mohrungen, von den Russen erschossen worden sein. Es werden Augenzeugen gesucht, die ihren Tod bestätigen können.

Emil Dombrowski, geb. am 29.10.1907 in Arys wird vermisst. Die letzte Nachricht stammt vom 12.03.1945 unter dem Absender Krft.-Park-Ers.-Komp. Schwerin. Dombrowski sollte zu einer Werkstattkomp. nach Swinemünde versetzt werden. Wer kann Auskunft über seinen Verbleib geben?

Otto Neumann und seine Ehefrau Auguste Neumann, geb. Strupat, aus Rotenfeld, Kreis Labiau, werden seit Januar 1945 vermisst. Wer kann Auskunft über den Verbleib der Eheleute geben?

Otto Hoffmann, geb. am 25.01.1919 in Barten, aus Sadlauken, Kreis Mohrungen, wird seit 1945 in Russland vermisst. Wer kann Auskunft über seinen Verbleib geben?

Paul Broede, geb. am 09.01.1890 in Königsberg und seine Ehefrau Margarete Broede, geb. Schöttke, geb. am 07.09.1886 in Pillau, aus Königsberg, Tragheimer Kirchenstraße 3, werden vermisst. Sie wurden zuletzt im Februar 1945 in Tannenwalde gesehen. Wer kann Auskunft über ihren Verbleib geben?

Elisabeth Schroeder, geb. etwa 1896, aus Königsberg, zuletzt beim Roten Kreuz tätig gewesen, wird vermisst. Wer kann Auskunft über ihren Verbleib geben?

Malermeister Otto Schenk, geb. am 10.06.1884, und seine Ehefrau Lina Schenk, geb. Jurkschat, geb. am 11.05.1889, aus Domnau, Kreis Bartenstein, Adolf-Hitler-Straße 5, sollen im November 1945 oder 1946 im Lager Pr.-Eylau verstorben sein. Es werden Augenzeugen gesucht, die ihren Tod bestätigen können.

Anna Müller, geb. Walter, aus Königsberg, Hindenburgstraße 54, wird seit Anfang 1945 vermisst. Wer kann Auskunft geben über ihren Verbleib?

Maria Reimann, geb. Zebandt, geb. 13.09.1864 in Pörschken, aus Königsberg, Gebauhrstraße 61 a, soll am 11.04.1945 verstorben sein. Es werden Augenzeugen gesucht, die ihren Tod bestätigen können.

Handelsvertreter Walter Skronn, geb. 05.06.1876 in Königsberg, aus Lötzen, Gymnasialstraße 8, soll Anfang März 1945 auf dem Gehöft des Bauern Kutschke in Roggenhausen, Kreis Heilsberg, verstorben sein. Es werden Augenzeugen gesucht, die seinen Tod bestätigen können.

Liesbeth Schwede, geb. 29.10.1907 in Dittlacken, Kreis Insterburg, aus Insterburg, Hindenburgstraße 82a, wird seit dem 08.02.1945 vermisst. Wer kann über ihren Verbleib Auskunft geben?

Seite 13 Tote unserer Heimat. Elisabeth Oloff
Elisabeth Oloff, die bekannte Klavierpädagogin aus Memel, wird von ihren zahlreichen Schülern und Freunden nie vergessen werden. Wie erst jetzt bekannt wurde, starb sie im Alter von 74 Jahren am 25. August 1954 in der sowjetisch besetzten Zone. Als Tochter des Superintendenten Oloff, des Amtsvorgängers meines Vaters in Memel, war sie unserem Hause freundschaftlich verbunden. Mehrere Jahre hindurch war sie meine Klavierlehrerin, und ich erinnere mich gern der Schülervortragsabende in ihrer gemütlichen, kleinen Wohnung, die an der Ecke Wiesenstraße – Labiauer Straße lag. Ausnahmsweise durften wir dann auf dem sorgsam gehüteten schönen Bechsteinflügel vor einem geladenen Publikum unsere Fortschritte im Klavierspiel beweisen. Sie hatte sich zu unserem Nutzen der Methode „Breithaupt“ verschrieben, und wehe dem, der vom vorgezeichneten Wege abwich! Obwohl sie selbst wegen eines langwierigen Handleidens behindert war, wirkte ihre pädagogische Begabung und ihr unermüdlicher Eifer außerordentlich auf uns. Nach dem Kriege war es ihre größte Freude, von ehemaligen Schülern zu hören, und aus jeder Zeile ihrer temperamentvoll geschriebenen Briefe sprach bis zuletzt ihre eigenwillige und kraftvolle Natur. Gerhard Gregor.

Schulrat a. D. Paul Rußland
Am 17. Oktober 1954 schied Schulrat a. D. Paul Rußland in Berlin-Wilmersdorf, Bamberger Straße 27, aus dem Leben. Er wurde am 1. Dezember 1874 in Wildenhoff, Kreis Pr.-Eylau, geboren, wählte den Lehrerberuf und war nach seiner Ausbildung in Bäslack, Kreis Rastenburg und in Osterode tätig. Darauf trat er in den Kreis der Lehrerbildner ein, zunächst wirkte er an der Präparandenanstalt Hohenstein und dann am Lehrerseminar Pr.-Eylau. Seine eigentliche Lebensaufgabe nahm er als Schulrat in Jarotschin, Provinz Posen, in Schrimm, Provinz Posen und in Anklam, Pommern wahr. Lange Jahre lebte er nach seiner Außerdienststellung unter schweren Entbehrungen mit seiner Gattin Käthe, geb. Bolz, in Mitteldeutschland, bis er vor kurzer Zeit wieder Aufnahme in Westberlin fand.

Seite 14 Wir gratulieren
Zum 95. Geburtstag
Am 14. November 1954, der Witwe Johanna Deitrich, geborene Schmattke, aus Lyck. Gegenwärtig lebt sie im Privataltersheim von Frau Schmidt-Tychsen in Koldenbüttel, Kreis Husum, wo sie in erstaunlicher Frische und voll Gottvertrauen ihren Lebensabend verbringt, geliebt und verehrt von ihren Kindern, Enkeln, Urenkeln und Ururenkeln.

Zum 93. Geburtstag
Am 8. November 1954, Frau Karoline Bernhardt, aus Eichenfeld, Kreis Gumbinnen. Sie lebt bei ihren Kindern in (20a) Rodewald u. B. 3, Kreis Neustadt a. Rbge., Niedersachsen.

Zum 91. Geburtstag
Am 1. November dem Guts- und Ziegeleibesitzer Friedrich Klatt, aus Gut Waldhof bei Ortelsburg. Als einziger seiner Familie und ältester deutscher Einwohner der Stadt, lebt der Jubilar noch in der Heimat in einem Altersheim. Vier Kinder, acht Enkel und vier Urenkel, denen er oft kurze Briefe schreibt, gedenken seiner. Er ist zu erreichen durch Frau Ruth Beine, Belecke/Möhne, Bahnhofstraße 16.
Am 6. November 1954, der Witwe Olga Serowy, aus Thyrau, Kreis Osterode. Sie wohnt in Berlin-Pichelsdorf, Pichelssee 47.

Zum 90. Geburtstag
Am 9. November 1954, Frau Caroline Gehrmann, aus Blumstein, Kreis Pr.-Eylau. Sie lebt im Altersheim Seehausen bei Murnau, Oberbayern.

Zum 89. Geburtstag
Am 4. November 1954, Frau Mathilde Janowski, geborene Schmerglatt, aus Bischofsburg. Sie wohnt bei ihrer jüngsten Tochter in Wyk/Föhr, Haus am Park.

Zum 85. Geburtstag
Am 15. Oktober 1954, der Witwe Marie Dammin, geb. Metz, aus Nickelsfelde, Kreis Ebenrode. Sie wohnt bei ihrer Tochter Maria Degner in Essen-Bredeney, Arnoldstraße 12.
Am 2. November 1954, Frau Auguste Trimuschat, aus Königsberg, Hammerweg 4. Sie wohnt bei ihrer Tochter Edith Moeller, Papenburg/Ems, Gartenstraße 27.
Am 5. November 1954, dem Landwirt August Weber, aus Bärenfang, Kreis Pillkallen. Er ist zu erreichen durch Max Weber, (17b) Karlsruhe, Grillparzerstraße 13.
Am 11. November 1954, dem Kürschnermeister Cornelius Kolletzki, aus Königsberg. Er wohnt in St. Josefsheim, Arzbach bei Bad Ems.
Am 15. November 1954, Frau Elizabeth Barkowski, aus Tilsit. Sie wohnt bei ihrer Tochter, Rosel Wehmeyer in Düsseldorf, Cranachstraße 19

Zum 84. Geburtstag
Am 3. Oktober 1954, August Borowski, aus Migehnen, Kreis Braunsberg. Er wohnt in Flensburg, Ochsenweg 36.
Am 23. Oktober 1954, Frau Auguste Markgraf, aus Pillau. Sie wohnt in Flensburg, Blücherlager.
Am 26. Oktober 1954, Frau Elise Trinker, aus Steintal, Kreis Lötzen. Sie lebt bei ihrem ältesten Sohn Friedrich in Köhn, Siedlung Moorrehmen über Schönberg-Holstein.

Zum 83. Geburtstag
Am 12. November 1954, Frau Marie Augustin, aus Rosenberg, Kreis Heiligenbeil. Sie lebt im Altersheim II Himmelsterien, Kreis Stade

Zum 81. Geburtstag
Am 5. Oktober 1954, Karl Dreßler, Prediger der Baptistengemeinde in Bischofsburg. Er wohnt in flensburg, Norderstraße 85
Am 24. Oktober 1954, der Altbäuerin Witwe Caroline Goronczy, geborene Kempa, aus Tuchlinnen, Kreis Johannisburg. Sie wohnt bei ihrem Sohn Johann in Schaafhausen bei Dannenberg/Elbe (Hann.).
Am 2. November 1954, Frau Ella Jester, geborene Westphal, aus Primsdorf, Kreis Angerburg. Sie lebt bei ihrer Tochter Ilse Boettcher in Krefeld, Krakauer Straße 80
Am 4. November 1954, Frau Anna Koester, aus Pillau. Sie wohnt zurzeit in Berlin-Bersigswalde oder Borsigswalde, Kolonie „Frühauf“, Ostweg 117

Zum 80. Geburtstag
Am 31. Oktober 1954, dem Preuß. Revierförster i. R. Karl Weigel. Der Jubilar hat über dreißig Jahre die Revierförsterei Grünlauken im Forstamt Tapiau, Kreis Wehlau, bis zur Flucht verwaltet. Er wohnt mit seiner Frau im Forsthaus (20b) Steina/Südharz.
Am 10. November 1954, dem Fürstl. Revierförster a. D. Albert Paulwitz, aus Davids bei Schlobitten, Kreis Pr.-Holland. Er ist zu erreichen über Landsmann Amling, Pinneberg, Richard-Köhn-Straße 2.
Am 12. November 1954, dem Gastwirt Friedrich Klethke, aus Poggenpfuhl, Kreis Samland. Er wohnt bei seiner Tochter in Westerloy über Westerstede i. O.

Zum 75. Geburtstag
Am 6. September 1954, dem Eichoberinspektor i. R. Hermann Böttcher, früher Vorsteher des Eichamtes Allenstein. Er wohnt in Mannheim-Rheinau, Relaisstraße 112, ptr.
Am 2. November 1954, Carl Miller aus Goldap. Er konnte Godap erst im Januar 1954 verlassen und wohnt bei seiner Tochter Carola in der sowjetisch besetzten Zone.
Am 7. November die Buchdruckereibesitzer-Witwe Helma Wagner, aus Königsberg. Sie wohnt bei ihrer Tochter Else. Zu erreichen über Frau Toni Schmidt, Balingen, Arnoldstraße 8
Am 8. November dem Obersattelmeister und Inspektionsleiter Georg Paulukat, aus Jonasthal, Hauptgestüt Trakehnen. Er wohnt bei Frau Kaiser in Neuerkerode bei Braunschweig.
Am 10. November 1954, dem Oberpostinspektor a. D. Karl Hahn, aus Königsberg. Der Jubilar und seine Ehefrau sind zu erreichen durch Hans Brause, Remscheid-Lennep, Rotdorn-Allee 48, I.
Am 10. November 1954, der Zugführerwitwe Maria Ussat, geborene Dombrowski, aus Stallupönen. Sie wohnt bei ihrer Tochter Margot Katzwinkel in Ihringhausen bei Kassel, Weddel 37.

Seite 14 Diamantene Hochzeit
Das seltene Fest der Diamantenen Hochzeit konnten, am 5. Oktober 1954, die Eheleute Heinrich Schwarz und Frau Dorothea, geb. Walensky, aus Insterburg, feiern. Das Ehepaar lebt in Gesundheit und geistiger Frische in (20a) Osloß Nr. 10 über Gifhorn.

Seite 14 Goldene Hochzeiten
Ihre Goldene Hochzeit konnten am, 10. Oktober 1954, der Lehrer i. R. Fritz Seiler und seine Ehefrau Toni, geb. Reinhardt, aus Königsberg, jetzt in Nübbel, Kreis Rendsburg, Schleswig-Holstein, feiern.

Am 23. Oktober 1954, begingen die Eheleute Karl Kinderke und Frau Emilie, das Fest der Goldenen Hochzeit, Das Ehepaar stammt aus Packerau bei Rippen, Kreis Heiligenbeil, und wohnt bei seiner Tochter Emilie Lenk in Obersuhl über Bebra/Hessen, Lindenstraße 37

Das Fest der Goldenen Hochzeit konnten am, 23. Oktober 1954, die Eheleute Ernst Kallweit und Frau Anna, geb. Rohde, aus Georgenthal-Leipeningken, jetzt in Hajen 70, Kreis Hameln/Weser, feiern.

Das Fest der Goldenen Hochzeit feierten am, 4. November 1954, der Bauer Gottfried Bark und seine Ehefrau Antonie, geborene Urban, aus Weizenhof bei Königsberg (früher Irglacken bei Tapiau). Das Ehepaar wohnt in Neustadt/Holstein, Waschgrabenallee 27, wo auch ihre drei Töchter mit ihren Familien leben.

Am 4. November 1954, feierten die Eheleute Bernhard Bartel und Frau Helene, geb. Schuhmacher, aus Güldengrund, Kreis Tilsit-Ragnit, das Fest der Goldenen Hochzeit. Das Ehepaar wohnt in Berlin-Rudow, Waßmannsdorfer Chaussee 122.

Ihre Goldene Hochzeit begingen am 5. November 1954, der Postbetriebsassistent a. D. Otto Conrad und Frau Amanda, geb. Abraham, aus Königsberg. Das Ehepaar ist zu erreichen durch Erich Conrad, (23) Bremerhaven, Luisenstraße 10 II.

Das Ehepaar Heinrich Keiluhn und Frau Auguste, geborene Döbel, aus Sommerfeld, Kreis Pr.-Holland, feiert am 7. November 1954, das Fest der Goldenen Hochzeit. Die Eheleute sind zu erreichen durch Landsmann Paul Kollberg in (24a) Mölln/Lbg., Peter Henlein-Straße 29.

Am 9. November 1954, feiern Hugo Nichau und seine Ehefrau Elisabeth, geborene West, aus Uderwangen, Kreis Pr.-Eylau, das Fest der Goldenen Hochzeit. Das Ehepaar wohnt bei seiner Tochter Hedwig Herrmann in Rietze, Kreis Peine.

Das Ehepaar Albert Zimmermann und Frau Anna, geb. Wegner, aus Braunsberg, heute in Rexingen, Kreis Horb a. N., begeht am 9. November 1954, das Fest der Goldenen Hochzeit.

Das Fest der Goldenen Hochzeit feiert am 12. November 1954, das Ehepaar Friedrich Körn, aus Siddau, Kreis Bartenstein. Die Eheleute wohnen in Niederjossa, Kreis Hersfeld (16).

Seite 14 Prüfungen und Jubiläen
Der Bau-Ingenieur Heinrich Dumbries, aus Memel, hat vor der staatlichen Prüfungskommission der Handwerkskammer in Flensburg, die Baumesterprüfung mit „gut“ bestanden. Er wohnt in Schleswig, Flensburger Straße 170, und ist dort beim Stadtbauamt tätig.

Roswitha Zeeb, Frankfurt/Main, Stephan-Heise-Straße 3, Schülerin der Hufenoberschule in Königsberg, erwarb das Diplom als Modezeichnerin und Graphikerin am Institut für Modeschaffen der Stadt Frankfurt/Main.

Die Prüfung als Betriebstechniker bestand an der Tischlerfachschule in Detmold, Walter Domnick, aus Rummau, Kreis Ortelsburg, jetzt: in Telgte/Westfalen, Münstertor 7.

Cand. theol. Klaus Gronenberg, aus Angerburg, hat am 12. Oktober 1954, in Bethel/Bielefeld, sein zweites theologisches Examen bestanden. Er wohnt in Lengerich in Westfalen, Lindenstraße 17

Das Staatsexamen als Diplom-Ingenieur für das Vermessungswesen bestand im geodätischen Institut der Universität Bonn, Heinz Scherwinski, aus Bischofsburg, Kreis Rößel. Er wohnt in Hörstel, Bezirk Münster i. W., Nr. 284

Erika Kirstein, Schülerin der Luisenschule Allenstein, bestand an der Kanthochschule in Braunschweig, das Staatsexamen als Lehrerin; Magdalene Kirstein legte ihr Examen als Chemotechnikerin an der Chemofachschule in Braunschweig ab, und Helmut Kirstein bestand in Würzburg sein Bauingenieur-Examen. Sie sind die Kinder des verstorbenen Regierungssekretärs Albert Kirstein, aus Allenstein. Heutige Anschrift: Salzgitter-Bleckenstedt, Hauptstraße 4

Dr. Ing. Siegfried Böttcher, einzig verbliebener Sohn des Eichoberinspektors i. R. Hermann Böttcher, aus Allenstein, vordem Insterburg, ist in das Bundespatentamt München für den höheren Dienst berufen worden. Er begann sein Studium als Schwerstbeschädigter.

Am 1. November 1954, kann der Redakteur der Deutschen Presse-Agentur, Wilhelm Krüger, auf eine dreißigjährige Tätigkeit als Redakteur zurückblicken. Nach der Volontärzeit begann er 1924 in der „Ostpreußischen Grenzzeitung“ seine Berufstätigkeit. Acht Jahre war er als Redakteur des „Boten an der Katzbach“ in Schlesien tätig, im Jahre 1934 übernahm er die Hauptschriftleitung der „Labiauer Kreiszeitung“ in Labiau (Ostpreußen). Bereits 1939 wurde der damals 37jährige zur Wehrmacht einberufen. Er machte den Russlandfeldzug vom ersten bis zum letzten Tage mit. Am 1. November 1947 trat Wilhelm Krüger als Redakteur in die Inlandsredaktion der Hamburger Zentrale der Deutschen Presse-Agentur ein. Seit 1949 ist er Betriebsrat und Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats der dpa. In dieser Eigenschaft hat er sich um das Zustandekommen des Tarifvertrages für die Redakteure der dpa große Verdienste erworben.

In diesen Tagen konnte Regierungsdirektor Heinrich Seebold, Bielefeld, Ravensberger Straße 125 (früher Insterburg, Jordanstraße 7) auf eine vierzigjährige Tätigkeit im Staatsdienst zurückblicken. Er wurde als Sohn eines Kanzleidirektors am 13. Juni 1890 in Straßburg geboren. Er studierte Jura und machte den Ersten Weltkrieg als Kriegsfreiwilliger mit. Als Gerichtsassessor trat er 1922 zur Reichsfinanzverwaltung über und erhielt seine Ausbildung an verschiedenen ostpreußischen Finanzämtern. Auf seinen Wunsch wurde er 1935 als Regierungsrat an das Finanzamt Insterburg versetzt. Im Zweiten Weltkrieg wurde er zur Wehrmacht eingezogen. 1946 war er bei der Oberfinanzdirektion Münster tätig und wurde 1948 zum Vorsteher des Finanzamtes Bielefeld ernannt. In Anerkennung seines Organisationstalentes, das er an der Spitze des größten Finanzamtes von Nordrhein-Westfalen zeigte, wurde er vom Innenminister zum Mitglied des Kuratoriums der Verwaltungsakademie Ost-Westfalen/Lippe ernannt. In allen Kreisen erfreut sich der Jubilar großer Wertschätzung wegen seines verständnisvollen Wirkens als Leiter der Finanzbehörde. Man nennt ihn den „behutsamen Onkel Doktor“. In seiner großen Bereitschaft zum Helfen hat er insbesondere einer beträchtlichen Anzahl von Heimatvertriebenen zu einer neuen Existenz verholfen.

Der Oberpostinspektor Paul Schönfeld, aus Königsberg, jetzt in Göttingen, Graue Breite 67, Gründer der landsmannschaftlichen Gruppe in Bad Lauterberg/Harz und Umgebung, ist am 1. Oktober 1954, nach 46jähriger Dienstzeit in den Ruhestand getreten. Er wurde in Blankenau, Kreis Pr.-Eylau, geboren. Nach dem Besuch der Vorstädtischen Oberrealschule war er im gehobenen Dienst in verschiedenen Büros der Reichsbahndirektion Königsberg tätig. Vielen Landsleuten ist er durch sein Wirken im Aufsichtsrat der Königsberger Wohnungsbaugenossenschaft, im Vorstand des Postsportvereins und seines Berufsverbandes bekannt. Er machte beide Weltkriege mit, zuletzt als Major und Dienststellenleiter einer Heeresnachrichteneinheit. Wir wünschen noch viele glückliche Jahre in Gesundheit und Schaffensfreude.