Margot Dierenfeld schrieb:
Liebe Liste,
ich möchte ein OSB erstellen, welches wenn möglich online gestellt aber auch als Buch herauskommen
soll. Bei meiner Suche im Internet nach einem "passenden" Programm habe ich gefunden: "OFB -
Ortsfamilienbuch
Ein Programm zur Erstellung von HTML-basierten Ortsfamilienbüchern, Familienbüchern und
Ahnenlisten." Von Dietrich Hesmer.
Ich habe verstanden, dass ich alle Daten in ein Genealogie-Programm meiner Wahl eingeben kann,
welches gedcom-Dateien erzeugt. Das o.g. Programm erstellt dann daraus ein OSB.
Hat jemand damit Erfahrung?
Eine weitere Frage:
Was ist sinnvoller: eine möglichst wortgetreue Abschrift eines Kirchenbuches oder eben die
Erstellung eines OSB?
Wenn ich mir die mir vorliegenden KB anschaue, dann ist es in den ersten ca. 200 Jahren wohl kaum
möglich, hier familiäre Zusammenhänge zu erkennen. Die Namensgleichheiten verleiten sehr schnell,
falsche Zuordnungen zu treffen. Das möchte ich eigentlich gern umgehen.
Wenn ich mich also entschließen sollte, lieber eine Abschrift anzufertigen, könnte das doch
eigentlich auch in Word oder Excel geschehen.
Da gibt es sicherlich "Für" und "Wider".
Dieses Für und Wider könnte mir helfen, eine Entscheidung zu treffen. Daher möchte ich nach Eurer
Meinung / Erfahrung bitten.
Dankeschön!
Mit freundlichen Grüßen
Margot
Hallo Margot,
mit der Erstellung eines OSB hast Du dir eine große Aufgabe gestellt.
Meine Hochachtung hast Du. Zunächst zu der Fragestellung, KB wörtlich
abschreiben oder ein OSB erstellen. Meine Meinung ist es, das ein OSB
für die Ahnenforschung sinnvoller ist, da die Inhalte der
verschiedenen Kirchenhaupt- und Nebenbücher in einem OSB Platz finden.
Die Kirchenbücher sind ja aufgeteilt in Geburts- und Taufbuch,
Konfirmations-/Kommunionsbuch, Sterbe- und Beerdigungslisten. Dabei
lassen sich alle Inhalte sinnvoll in ein OSB integrieren.
Ein OSB läßt sich, auch in der Printform, wesentlich leichter
durchsuchen, denn die Ordnung ist nach Namen, wogegen ein Kirchenbuch
bzw. die wörtliche Abschrift chronologisch aufgebaut ist.
Ahnenforscher suchen primär nach Namen und weniger nach zeitlichen
Zuordnungen.
Das Problem mit den familiären Zusammenhängen kannst Du damit zwar
nicht lösen, aber m. E. ist das OSB doch die sinnvollere Alternative.
Word und Excel sind nur Hilfsmittel auf dem Weg zum Ziel. Daher würde
ich es gar nicht in Betracht ziehen, mit diesen Werkzeugen ein
Ergebnis abliefern zu wollen.
Wenn Du beabsichtigst, ein OSB ins Netz zu stellen, empfehle ich Dir
http://www.online-ofb.de/ Das ist ein Projekt von genealogienetz.de
Unter dieser Adresse findest Du schon eine Reihe von OSB. Das
Genealogienetz stellt die Infrastruktur für die Veröffentlichung zur
Verfügung. Du brauchst im Grunde nur die Gedcom-Datei dorthin zu
schicken und die sorgen für alles andere.
Du brauchst dir keine Sorgen um Deine Daten zu machen. die sind dort
in guten Händen. Das Genealogienetz hat mich erst zur
Familienforschung gebracht. Ich finde es Klasse!
Wenn du http://www.online-ofb.de/ aufrufst, findest Du rechts auf der
Seite Infos für OSB-Projekte. Übrigens, Verwandte von mir habe ich
hier gefunden:
Die Erstellerin die OSB, Ruth Menssen, hat hier mehrere tausend
Datensätze ihrer Familienforschung völlig uneigennützig der Welt zur
freien Verfügung gestellt. Weitere Genealogische Informationen von ihr
findet man unter www.genealogie-forum.de
Vor ihrer Arbeit muß man wirklich seinen Hut ziehen, wenn man bedenkt,
daß in der ostfriesischen Ahnenforschung das Problem mit der
patronymischen Namensgebung die Arbeit erheblich erschwert. Vielleicht
ist sie bereit, Dir ein paar Tips aus ihrem Erfahrungsschatz zu geben.
Meine eigenen Forschungen finden sich auch im Netz. Die Daten sind
frei zugänglich, allerdings unterliegen bestimmte Inhalte, wie z. b.
die von noch lebenden Personen, dem Datenschutz. Das übernimmt das von
mir verwendete Programm phpGedview automatisch. Wer möchte, kann ja
mal nachsehen unter http://tobias.dynalias.net
So, Du hast nach Meinungen gefragt. Meine Meinung kennst du nun und
bist wahrscheinlich genauso schlau wie vorher. Zusammengefaßt noch mal
das, was ich tun würde:
- OSB erstellen, keine KB-Abschrift
- Daten dem Genealogienetz zur Veröffentlichung geben, keine eigene
Webpräsenz
- Word und Excel nur als nachgeordnete Hilfsmittel verwenden
Gruß aus Hannover
Harald
Genealogieprogramme im GenWiki:
http://wiki-de.genealogy.net/wiki/Kategorie:Genealogiesoftware