ERLEDIGT - Ortssuche "Kerich" Kurtrier

Hallo Mitforscher,

im folgenden Heiratseintrag von 1644 in Herrensulzbach wird Adam SIMONIS als Sohn des Johann S. „von Kerich amte Chur Trier“, so lese ich es, genannt.

Kann mir jemand den Ort deuten?

Gruß
Markus (Zimmer)

Guten Tag,

ich würde auf Kehrig im Maifeld tippen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Kehrig

Dort findet man auch Simonis-Familien.

Heinz Thilmann

Guten Morgen zusammen,

ich halte Kehrig auch für die richtige Deutung und habe in dem betroffenen Zeitfenster auch Simonis-Vorfahren aus dem 9 km entfernt liegenden Kaisersesch. Ich lese übrigens „von Kerich under Chur Trier“.

Viele Grüße
Peter Schößler

Hallo Markus
es gibt ein Orts-Familienbuch Kehrig, dieser Ort liegt im Maifeld. Das Familienbuch ist im Cardamina-Verlag erschienen. Die Rheinische Landes-Bibliothek Koblenz, dürfte es im Bestand haben. Es ist dann über die Fernleihe auszuleihen.

Gruß Franz-Josef (Risse)

Hallo die Herren,

vielen Dank für die schnelle Hilfe.

Gruß aus der Saarpfalz
Markus (Zimmer)

Hallo Franz-Joseph,

danke für den Hinweis. Gab es zu der Zeit auch Evangelische in Kehrig?

Gruß
Markus

Ich gehe davon aus das im 18. Jh und früher keine evangelischen dort gelebt haben. Denn die Eifel war, außer Winningen an der Mosel, tief katholisch. Im 19. Jh. könnte es eventuell evangelische Mitbürger gegeben haben. Es gab auf alle Fälle jüdische Mitbürger. In Mülheim- Kärlich, was mein Hauptforschungsgebiet ist, war es so. Vielleicht solltest Du dich mal mit Manfred Rüttgers austauschen. Er hat die meisten Familienbücher im Maifeld und an der Mosel geschrieben. Seine Adresse findest Du im Internet.
Gruß Franz-Josef

Guten Abend,

ich habe mir über diese Problematik auch Gedanken gemacht. In Kurtrier durfte bis 1780 niemand sich niederlassen, der nicht katholisch war. Andersgläubige durften sich dort sehr wohl aufhalten, aber nicht mehr als drei Tage am gleichen Ort. Ein umherziehender evangelischer Händler konnte sich dort lange aufhalten, ohne dort niedergelassen zu sein. Wenn er dann dort auch noch starb - frage ich mich, wo das dokumentiert wurde (sprich: in welchem Kirchenbuch). Auch konnte eine schwangere nicht niedergelassene Frau dort ihr Kind zur Welt bringen.

18hundert-irgendwann starb im südlichen Saarland eine jüdische Frau, die in den 1760ern in Urweiler nahe St. Wendel zur Welt kam. Die Geburt findet sich in keinem Kirchenbuch.

In Scottis „Sammlung der Gesetze und Verordnungen, welche in dem vormaligen Churfürstenthum Trier über Gegenstände der Landeshoheit, Verfassung, Verwaltung und Rechtspflege ergangen sind“ finden sich einige Regelungen speziell Juden betreffend - sicher auch Evangelische, die dort vermutlich „Protestanten“ genannt wurden. Ein Register und Stichwortverzeichnis befindet sich hinter dem dritten Band [=> https://digitale-sammlungen.ulb.uni-bonn.de/ulbbnfb/content/titleinfo/2963976]

Roland Geiger

Hallo Herr Geiger

es gab einige Einträge in den Kirchenbücher über den Sterbeakt von evangelischen Menschen die zufälligerweise in dem jeweiligen Ort gestorben sind. Die wurden mit der Bezeichnung „acatholica“ in den Kirchenbüchern eingetragen. Bei den Dorfpfarreien der Eifel und an der Mosel waren diese Eintragungen selten. Bei den damaligen großen Städten wie Koblenz, Trier usw. kam das schon vor. Diese Städte waren auch Garnison-Städte, denn bei dem Militär war man nicht so wählerisch ob der Soldat katholisch oder einer anderen Glaubensrichtung angehörte. Außerdem gab es, wie ich auch ausgeführt habe, die evangelische Enklave Winningen. Winnigen gehörte nicht zu Chur Trier, sondern zu Pfalz-Zweibrücken und der Markgrafschaft Baden. Die Einwohner machten bestimmt nicht an der Gemeindegrenze halt. Es gab auch einige Familienzweige in der Umgebung die sowohl evangelisch oder katholisch waren.

Franz-Josef Risse

Hallo Franz-Josef, hallo Roland,

ich hätte jetzt gefühlsmäßig auch vermutet, dass es in Kurtrier eher keine Evangelischen gab. Da in den KB’s meiner Gegend die Pfarrer auch „acath.“ bzw. „prot., ref. oder luth.“ vermerkten, in dem o.a. Eintrag aber nicht, stellt sich mir die Frage, ob Adam SIMONIS evangelisch war oder der Pfarrer vergessen hat, den katholischen Bräutigam als solchen zu erwähnen. Was ich mir allerdings nur schwer vorstellen kann. Vielleicht hat es Adam nicht erwähnt, gab es zur der Zeit offiziell auch nicht im Land.

Gruß
Markus

Ich habe etwa ein Dutzend Simonis aus Kehrig in meiner DB, alle katholisch…

Heinz Thilmann

Von meinem/meiner Galaxy gesendet

Hallo Herr Thilmann,

danke für die Antwort.

Sind bei dem Dutzend Simonis zufällig auch noch weitere Daten zu „meinem“ Adam mit Vater Johann dabei? Auch, wenn die katholischen KB’s dort erst 1650 beginnen.

Gruß
Markus (Zimmer)

Hallo Herr Zimmer,
leider nicht; ich hätte Sie ansonsten schon informiert.
Die Kirchenbücher von Kehrig beginnen mit Taufen 1650, mit Heiraten 1674.

Heinz Thilmann

Schade. Einen Versuch war es wert.

Besten Dank und Gruß
Markus (Zimmer)