Ortssuche Kattenhof, AW: Ortssuche Ksp. Kattenau (Hartmut Passauer)

Hallo Herr Passauer,

ich fand es sehr erstaunlich, was Sie f�r Informationen zu dem Ort Kattenau
zusammengetragen haben. Bemerkenswert !!
Anscheinend verf�gen Sie aber auch �ber sehr gute Quellen oder haben sich
selber schon sehr ausf�hrlich mit dem Ort besch�ftigt.

Besonders aufmerksam wurde ich durch den Ortsnamen, da ich selber schon seit
einiger Zeit Informationen �ber einen Ort suche, der zumindestens sp�ter
�hnlich
klang: KATTENHOF (ab 1940)
Der Ort hie� fr�her RAUDONATSCHEN und lag in der N�he von Breitenstein. Auf
alten Karten aus dem 17. Jahrhundert ist der Ort verzeichnet, da er auch ein
Schlo�/
Rittergut beherbergte. Leider sind meine Informationen dar�ber sehr d�rftig.

Besonders die Anf�nge (Gr�ndung, Namensgebung) etc. w�ren sehr interessant
f�r
mich aber auch jede andere Information ist sehr willkommen.
Wenn Sie etwas �ber den Ort wissen, w�rde ich mich sehr freuen.
Auch M�glichkeiten, wo ich Informationen dazu bekommen k�nnte (Internet)
sind
sehr willkommen.

Viele Gr��e, Thomas Raudonat

Sehr geehrter Herr Raudonat,

nachstehend finden Sie alles, was in meinen Unterlagen zu Raudonatschen zu finden ist.

Herzliche Gr��e

Ihr

Hartmut Passauer

Raudonatschen

Im Jahre1779 m�ssen die Pieragiener G�ter f�r 23000 Rth gekauft worden sein, denn 1802 wurden sie auf Grund dieses Erwerbwertes mit 11500 Rth bepfandbrieft.
Der Rittmeister und nachmalige Landschafts-Direktor Johann Leopld Sandes von Hoffmann errichtete unterm 3.9.1810 ein Testament, nach dem er die Pieragiener G�ter seinem �ltesten Sohn dritter Ehe Eugen Sandes von Hoffmann so vermachte, wie sie nach dem Privileg von 1751 bestehen, und zwar Pieragienen, Dwarischken, B�ttnershofchen alias Abschruten und dem
Pangerwitzer Krug f�r 45000
Das Vorwerk Tamosischken f�r 2000 rj
Das Gut Stobingen f�r 10000 rj
Das Gut Sahautschen f�r 35000 rj
und den Krug in Schunkern f�r 1000 rj
Gesamt 93000 rj

Sein Sohn August erhielt das Gut
Raudonatschen f�r 70000 rj
und Gerwischkehmen f�r 20000 rj
Gesamt 90000 rj

Seine Tochter Amalie, geboren 13.1.1788, verehelichte von Kendell, Ernst Florian Heinrich, erhielt Potschkemen f�r 20000 Rth und seine Tochter Aurora, Jautecken f�r 26000 Rth. Kriminal Direktor Flottwell war 1812 Vormund der Kinder, die damals noch alle minoren waren.
Eugen Sandes von Hoffmann hatte durch Testament vom 8.9.1812 seinen Bruder August zum Erben von Jakautschen und der Pieragiener G�ter eingesetzt, so da� diese und Potschkemen vereinigt wurden, da Eugen Sandes von Hoffmann schon 1813 tot war.
August Sandes von Hoffmann, Sohn des Eugen S. von H., Leutnant beim Regiment Garde Husaren, wurde 16.3.1820 gro�j�hrig und �bernahm die Bewirtschaftung seiner G�ter. Sakautschen verkaufte er sofort an Steiner. Raudonatschen mu�te er, obgleich ungern, seinem Schwager von Sanden - Tuhsainen zur Befriedigung der Erbanspr�che seiner Schwester, f�r ein Spottpreis �berlassen, wodurch eine lebensl�ngliche Feindschaft zwischen ihnen entstand.
Die Pieragiener G�ter wurden 1813 landschaftlich taxiert. Damals inspizierte sie Hauptmann von Milewski. 1820 bei der Gro�j�hrigkeit des August Sanden von Hoffmann wurde diese Taxe recherchiert. Damals inspizierte sie Leutnant Szepanski.

Tusseinen wurde vom Herzog Albrecht laut Urkunde vom 2. August 1561 vom Hans Friesen von T�bingen als Besitztum von neuem best�tigt und die Grenzen genau beschrieben. Die Kriegsrat August Heinrich C�lerschen Eheleute traten Tusseinen 1798 an ihren �ltesten Sohn Heinrich Wilhelm Coeler laut Kaufvertrag vom 13. M�rz ab (die Frau war Johanne Charlotte geborene Erdtmann). Damals geh�rten dazu die Vorwerke Klagaten, Trasken, Lump�hnen. 1800 war Oberamtmann von Sanden schon im Besitze. Coeler hatte schon 1783 Klagaten f�r 24000 Rth zugekauft. Am 3. November 1815 war Oberamtmann Bernhard von Sanden schon tot. Lump�hnen hatte er 1813 verkauft. Von Sanden hatte das Amt Ragudt in Pacht. Vorm�nder waren: Justiz Kommissar Behr-Tilsit, Rittmeister von Sanden-Kindschen, Amtsrat von Sanden. Der �lteste Sohn, Leutnant Wilhelm von Sanden war schon majorenn. Von Sanden hat Tusseinen 1798 f�r 50000 Rth von Coeler gekauft. Es waren 46 ha 7 Mrg 183 QR. Gegenw�rtig 1213,0376 ha. Baron Wilhelm von Sanden vermachte ab 19.7.1862 testamentarisch (nicht seinem Sohn Bernhard von Sanden Raudonatschen) sondern seinem Enkel Johannes Fritz Carl Eduard Helfegott von Sanden.

Carl Gottvertrau Casimir von H�lsen, Oberst und Kommandeur des 1. Inf.Reg. aus dem er 26.3.1832 ausschied, wurde 1840 in den Grafenstand (bei der Thronbesteigung) erhoben. Vater der Frau von Sanden-Raudonatschen und der Frau von Holzendorf-Proyen.

Raudonatschen, Reuhsen und Thiergart wurden dem General-Leutnant von Katt verliehen und ihn dar�ber ein Privilegium d. d. Berlin 16.6.1731 erteilt.
Durch Privileg vom 18.2.1557 �ber Raudonatschen oder Raudonicken ist das Dorf Raudonatschen und 6 Zinser dem Asmus Baumgart ohne n�here Bestimmung der Fl�che zu k�llmischen Rechten verliehen.- Durch Privileg vom 11.6.1616 wurden dem Marten Schulz 5 Hufen �berma� im Dorfe Pautkandszen verliehen. Katt erhielt auch das Patronat der Kirche Kraupi�ken, indessen wurde dasselbe seit 1742 vom K�nige ausge�bt. Bis 1721 war sie k�nigl. Patronat gewesen von da ab bis 1742 war Feldmarschall von Katt Lehnspatron, ihm und seinen Erben war durch Reskript vom 4.10.1721 das jur patronatus verliehen. Als von Katt Raudonatschen an den russischen Major von Ozymblowski verkaufte, behielt er sich das Patronatsrecht vor, nach seinem 1742 erfolgten Tode wurde die Kirche wieder k�niglich. Sandes von Hoffmann in Pieraginen mu�te Raudonatschen, das er von seinem Vater ererbt, durch Vertrag vom 2.9.1828 an seine Schwester Aurora, verehelichte von Sanden-Tussainen f�r 51.000 Rth verkaufen, weil sie ihm 40.000 Rth die f�r sie auf Raudonatschen eingetragen waren k�ndigte und er das Geld damals unm�glich beschaffen konnte. Daraus entstand die bitter b�se Feindschaft zwischen Sandes von Hoffmann und von Sanden Tussainen.- Aurora von Sanden trat es durch Vertrag vom 13.9.1845 ihrem Sohne Leopold Wilhelm Bernhard von Sanden als Geschenk ab, der es �bernahm, jeder seiner Schwestern Bertha Dorotheavon Sanden, verehelichte Reg. R�tin von Boddien und der unverheirateten Anna von Sanden 22.222 Rth 20 Sgr. herauszugeben. Bernhard von Sanden heiratete eine Tochter, Marie Gottliebe Camilla von H�lsen, des 1840 in den Grafenstand erhobenen Generals von H�lsen, der durch Heirat, mit Ulrike Ursula von Bodeck, in den Besitz der ehemals von Bodeck'schen Wieser G�ter gekommen war.
Carl Casimir Gottvertrau von H�lsen hatte nur zwei T�chter. Die andere Emma, war an von Holzendorf-Trimmann verheiratet. Die Wieser G�ter, sehr bedeutend verschuldet, fielen an von Sanden Raudonatschen, kamen bald zur Subhastation und wurden an Frankenstein verkauft. Raudonatschen kam 1858 zur Sequestration, es umfa�te damals 3349 Mrg. 152 Rut.- Langatten und Schackwethen hatte Leopold Wilhelm Bernhard von Sanden, gest. 1874, am 13.9.1845 von seinem Vater Ludwig Wilhelm Eduard geschenkt erhalten, mit einer Fl�che von 1244 Mrg. 164 Rut. Dieser hatte es im Jahre 1829 vom Fiskus f�r 6.000 Rth gekauft. Eine Tochter des oben erw�hnten russischen Majors von Ozymblowski, Besitzer von Raudonatschen, Anna Dorothea war an den Hauptmann Carl August von Collwepp, geb. 1720, verm�hlt. An ihn kam Raudonatschen, es blieb in der Familie bis es Sandes von Hoffmann senior kaufte.

In einem Zeitungsausschnitt ohne Datum (um 1886):
"Ragnit, Verkauf des Rittergutes Raudonatschen, Randbemerkung
Der K�ufer soll Hegerwald hei�en, aus Sch�neberg bei Berlin sein, der durch Verkauf seines Bauerhofes zu Baustellen Million�r wurde."