Ortsfamilienbücher, 16.10.2018, Nachricht 169 - 19

Sehr geehrter Herr Riecken,

Ihrer Fragestellung könnte ich entnehmen, daß Sie selbst bisher noch
kein Ortsfamilienbuch erstellt haben. Richtig?

Diejenigen, die sich eingehend damit beschäftigt haben und auch tätig
geworden sind, wissen genau, mit wieviel Widrigkeiten, Intoleranz
und Vorbehalten seitens der Archive und Pfarrämter man zu kämpfen hat.

Hinzu kommt noch, daß man vom Ergebnis der geleisteten Arbeit nur wenig
oder keine Anerkennung findet.

Unsere Welt ist egoistischer geworden, das Ich steht im Mittelpunkt und nicht
das WIR. Schnellebiger und mehr Abwechslung im Alltag kommen als Hinderungsgründe
hinzu.

Weshalb sollte ich für andere Menschen, die ich nicht kenne, in langwieriger
Arbeit alte Kirchenbücher durchsuchen, abschreiben, Familien zusammenstellen
und veröffentlichen und dafür keine Bezahlung erhalten?

Haben Sie schon mal einen Handwerker im Hause gehabt, der Ihnen für größere
Reparaturen keine Rechnung geschrieben hat, nur weil er vielleicht Spaß an
der Sache hatte?

Ich habe hier eine Auflistung vorliegen, die akribisch die Zeit und den Verbrauch an
Material, auch Stromkosten, aufzeigt für den Zeitraum von August 1992 bis Dezember 1996
für die Erstellung eines fertigen Ausdrucks im Umfang von 580 Seiten im A4 Format.

Die gesamten Materialkosten, einschl. 6000 Seiten Papier, Farbbänder, Druckerpatronen,
Fahrtkosten zum Pfarrarchiv und Stromkosten beliefen sich auf DM 1.030.-.
Die Schreibkosten wurden mit einem Stundenlohn von DM 35.- der mittleren Lohnstufe
kalkuliert und betrugen theoretisch bei 3666 Stunden DM 128.310.-.
Fügt man dann noch die 490 Stunden hinzu, die von Freunden und Familienmitgliedern
für das Sortieren, Drucken und Korrigieren des fertigen Manuskripts erbracht wurden,
dann ist nochmals eine Summe von DM 17.150.- zu addieren.

Das Gesamtergebnis wäre somit DM 145.460.

Diese Leistung in 4 Jahren erbracht ergibt einen Durchschnitt von DM 36.365.-
mit zeitgleichem Verlust von 4 Lebensjahren und ohne persönlichem Nutzen.

Angesprochene Sponsoren winkten ab, auch die Kirchgemeinde hatte kein Geld für dieses
Projekt.

Die oben angeführten Zahlen mögen Ihnen zu denken geben.

Vielen Dank für Interesse

Klaus Friedrichs

Interessante Aufrechnung.

Möchte garnicht die totale Zeit aufrechnen die ich in den 22 Jahren an Kartenmeister.com zugebracht habe. Dazu die kleinen Nebenausgaben wie über 2200 Karten, 4 laufende Meter

an Büchern, 3 Servern. 4te auf der Liste.

Monatliche Internet Kosten von $65.-

Oh well...………

Uwe

Uwe-Karsten Krickhahn

Medicine Hat, Alberta

Canada.

www.kartenmeister.com

Permanent search for Detlefs ( Iowa and Heide, Holstein), Krickhahn, Praust WP.

Ban one way Plastic bags.

Moin,

So ganz unbeleckt bin ich nun auch wieder nicht.

Ich habe da meine Dienste auch geleistet.

http://www.riecken-online.de/nortorfliteratur.html

Ich habe zwar noch keine Rechnung gemacht, aber ich verstehe Sie durchaus und käme zu ähnlichen Ergebnissen!

Warum machte ich mich ans Werk Nortorf?
Um Ordnung und Vollständigkeit in mein Werk zu bringen. Eigennutz!!!
Ich widerstehe Einladungen zur Mitarbeit, die keinen Eigennutz bringen!

Und nun ertappe ich mich bei den Toten Nortorfs.

Ich benötigte Jahre, belästigte andere zur Deutung von angegebenen Zeiten und von mir nicht deutbaren Schriften.

Mein Anliegen war, im Land der Horizonte oder im wahren Norden
etwas anzuschieben, was OFBs betrifft.
Sie werden Recht haben mit der Darstellung der momentanen gesellschaftlichen Einstellung. Ich bekam nicht eine Rückmeldung!
Ich suche noch Mitarbeiter für die Toten im Kirchspiel Nortorf in Holstein.

Ich schrieb:
„Könnte das nicht auch in Holstein/überall geschehen?

Wer oder was ist der Hemmschuh?

In und um Eckernförde fand eine Verkartung statt.
Wie war das möglich?

Gibt es Interessenten, die im Team so etwas in Angriff nehmen wollen?

Gibt es Kräfte, die solche Bewegungen verhindern wollen?

Wie kommt man an die erforderlichen Kirchenbücher?

ALLE profitieren von solchen Unternehmungen..
Suchende, Kirchenarchive......

Fragen über Fragen....

Wie ist vorzugehen?

Sind hier die norddeutschen genealogischen Vereine als Sprachrohr gefragt?

Das fragt immer noch mit großem Interesse und genealogischen Grüßen

Klaus (Riecken)

Hallo Herr Friedrichs,

Ich las ihren Beitrag noch einmal.

Die Gründe für „4 verlorene Jahre“ sind nicht ersichtlich.
warum nahmen Sie solch ein Projekt in Angriff?
ich war nicht auf derSuche nach Wertschätzung, Geld oder Anerkennung.
Mich trieb der Eigennutz. Nun habe ich ein Werk, dass mir ermöglicht, vollständige Familien aufzulisten.
Selbst die Nachfrage nach den Büchern ist gering.

Ich habe mein gestecktes Ziel erreicht.

mit genealogischen Grüßen

Klaus Riecken

Hallo Herr Friedrichs,

irgendwie verstehe ich Ihre 20 Jahre alte Aufstellung auch nicht. Ist das der Aufwand für 1 Exemplar ?

Wir betreiben doch ein Hobby und sind nicht kommerziell ausgerichtet. Ich habe einige OFB geschrieben und veröffentlicht - wie viele andere Mitforscher auch - aber so ein Stöhnen noch nie vernommen. Ich freue mich, wenn das Ergebnis nicht in roten Zahlen endet und ich damit anderen Forschern ein Stück helfen konnte.

Viele Grüße

Wolfgang F. Nägeler

Klaus Friedrichs hat ja recht.....
..... t h e o r e t i s c h..... was die Kosten betrifft ...
..... und r e a l i s t i s c h, was die Beziehungen zu gewissen Ämtern betreffen dürfte.
Doch so wird doch wohl NIEMAND sein Hobby / seine Lebenszeit "verrechnen" wollen?
Oder hat jemand, der nach dem Rentenbeginn nur im Sessel sitzt (sei es ihm / ihr doch gegönnt...)
seine Tage / Monate / Jahre mal x Stunden mal €/h35,- = viele tausend Euro "v e r g e u d e t"?
Nein, es macht (mir ) Spaß; und ich freue mich über eigene, neue Erkenntnisse, aber auch darüber, wenn ich gelegentlich etwas weitergeben kann.
Bei aller Hochachtung vor der Leistung der OfB-Ersteller und allen anderen Veröffentlichern - So lasse ich mich nicht verschrecken!
Auf weiterhin freiwilligen, kostenlosen Info-Austausch - mit besten Grüßen
Wilfried (Brumm)

Lieber Wilfried Brumm,
Ihrem Worten zu den Beiträgen kann ich nur zustimmen. Als Zuständiger von 2 Ortsfamilienbüchern, die im Internet zu finden sind, freue ich mich immer wieder, wie groß die Nachfrage und Resonanz an den dort eingestellten Daten ist. Ablesen ist dies an Zugriffen von 3,6 Mill. bei dem einen und 1,5 Mill. bei dem anderen OFB. Aber auch freue ich mich über Zusendung von Ergänzungen und Verbesserungen.
Natürlich ist das Ganze manchmal harte Arbeit, die auch ein wenig süchtig macht, um so ein Ortfamilienbuch möglichst vollständig zu veröffentlichen.
Mit besten Grüßen
Uwe Pein

Hallo Uwe Pein,

Aber auch freue ich mich über Zusendung von Ergänzungen und Verbesserungen.
Natürlich ist das Ganze manchmal harte Arbeit, die auch ein wenig süchtig macht, um so ein Ortfamilienbuch möglichst vollständig zu veröffentlichen.

Ich habe OFBs bisher fast nur in Randbereichen nutzen können. Aber da waren sie sehr nützlich. Und wenn etwas nutzen kann, dann mache ich es auch so, daß ich Ergänzungen und Korrekturen schicke.

Besonders interessant dürfte es für die OFB-Betreiber, die ja auf einen Ort bezogen arbeiten, sein, Ergänzungen zu verzogenen Ehepaaren oder in anderen Orten geborenen oder verstorbenen Personen zu erhalten.

Man muß aber auch unterscheiden zwischen richtigen OFBs, die auf den Kirchenbüchern des Ortes beruhen und normalerweise auch die Quellen der Daten angeben, und solchen Datenbanken, die irgendwelche Datensammlungen ohne Quellenangaben sind. Letztere stecken sicher auch voller Arbeit, sind aber wegen der fehlenden Möglichkeit zur Verifizierung weniger nützlich. Außerdem sind die Familien oft auch extrem fehlerhaft und voller Lücken, wenn Kinder angegeben sind.

Neben den rechtlichen Schwierigkeiten, auf die hier eingegangen wurde, ist wohl auch ein Problem, für einen Ort genügend Leute zusammenzufinden, die die Arbeit gemeinsam organisieren und auch bei der Stange bleiben. Es gib ja nur wenige Kirchspiele, die von einer Person allein zu bewältigen wären. - Und dann muß man ja auch Zugriff auf die Kirchenbücher haben.

Die Arbeit finanziell gegenrechnen kann man sicher nicht. - Dann dürfte man kein Hobby oder unentgeltliche ehrenamtliche Arbeit mehr ausüben, aus denen andere Nutzen ziehen können. Man dürfte nicht mal jemandem den Weg zeigen oder einer alten Frau über die Straße helfen, wenn man selbst eigentlich einen andern Weg zu gehen hat.

Viele Grüße

Jutta (Wrage)