Ortsbestimmung Lipnitzki

Hallo liebe Listenteilnehmer,

ich habe Probleme mit einer Ortsbestimmung. Der Ort wird als Lipnitzki angegeben. Ein Verwandter ist dort am 8.7.1944 bei den Kämpfen um Lipnitzki gefallen. Leider ist keine Einheit bekannt.

Wie kann ich den Ort näher bestimmen? Gibt es Aufzeichnungen über die Frontlinien an diesem Tag?

Viele Grüße

Ines Stiller

Ines Stiller schrieb:

Hallo liebe Listenteilnehmer,

ich habe Probleme mit einer Ortsbestimmung. Der Ort wird als Lipnitzki angegeben. Ein Verwandter ist dort am 8.7.1944 bei den Kämpfen um Lipnitzki gefallen. Leider ist keine Einheit bekannt.

Wie kann ich den Ort näher bestimmen? Gibt es Aufzeichnungen über die Frontlinien an diesem Tag?

Viele Grüße

Ines Stiller

Hallo Ines,
Ihr Lipnitzki ist das Dorf Lipnishki (weißrussisch Ліпнішкі, russisch
Липнишки) und liegt an der Mündung des Flüsschens Oputa in die Gabja,
einem nördlichen Nebenfluss des Njemen (Memel) und etwa 3 km nördlich
der Eisenbahnlinie von Lida nach Wolodetschno, im Rayon Ivye, Woblast
Hrodna (früher Oblast / Gouvernement Grodno) der Republik Belarus, etwa
27 km ostnordöstlich von Lida. Letzteres wurde durch die
Panzergrenadier-Brigade z.b.V. 4 (Treptow) und Teile der 7.
Panzerdivision verteidigt und durch die Rote Armee am 8. Juli 1944
eingeschlossen und erobert.

Aus dem Lagebericht des Sowjetischen Informationsbüros vom 8. Juli 1944:

    "На ВИЛЬНЮССКОМ направлении наши войска, развивая наступление,
    овладели районным центром Барановичской области городом ИВЬЕ, а
    также с боями заняли более 500 других населённых пунктов; среди них
    — крупные населённые пункты ПОДБРОДЗЕ, НЕМЕНЧИН, БЕЗДАНЫ, НОВАЯ
    ВИЛЬНА, МЕДНИКИ, ТАБОРИШКИ, ГРАУЖИШКИ, ГОЛЬШАНЫ, ЛИПНИШКИ, МОРИНО и
    железнодорожные станции ПОДБРОДЗЕ, ПАИЛГЕ, САНТОКА, БЕЗДАНЫ, НОВАЯ
    ВИЛЬНА, ШУМСКАС, КЕНА, КИВИШКЕС, ВОЙГЯНЫ, ЮРАТИШКИ, ИВЬЕ. Таким
    образом, наши войска перерезали железную дорогу ВИЛЬНЮС — ДВИНСК.
    Наши войска ворвались в город ВИЛЬНЮС, где завязали уличные бои."

    "Our forces continued to advance on VILNIUS, seizing a
    Baranovichi-region district center IVYE, as well as over 500 other
    settlements, among them such large settlements as PODBRODZE,
    NEMENCHIN, BEZDANY, NOVAYA VILNA, MEDNIKI, TABORISKI, GRAUZISKI,
    GOLSHANY, LIPNISKI and MORINO, as well as the PODBRODZE, PAILE,
    SANTOKA, BEZDANY, NOVAYA VILNA, SUMSKAS, KENA, KIVISKES, VOIGYANY,
    JURATISKI and IVYE railroad stations. Our forces thereby straddled
    the VILNIUS-DVINSK railroad, also storming into VILNIUS and engaging
    the enemy there."

Lipnishki wurde am 7. Juli 1944 durch die sowjetische 32.
Kavallerie-Division erobert ( siehe
http://lipnishki.narod.ru/history1.htm ).

Auf der Seite http://globus.tut.by/lipnishki/index.htm gibt es einige
aktuelle Fotos aus Lipnishki, unter http://genlida.narod.ru/lida_map.gif
eine aktuelle Karte (der Ort liegt am oberen Kartenrand, etwas rechts
der Mitte).

Grüße vom Niederrhein,
Günther Böhm

Günther Böhm wrote:

unter http://genlida.narod.ru/lida_map.gif eine aktuelle Karte (der Ort
liegt am oberen Kartenrand, etwas rechts der Mitte).

Damit man besser erkennt, in welcher Gegend man sich befindet, habe ich die
Karte als Overlay bei Google Earth ausgerichtet:
http://svn.genealogy.net/kml-files/lida_map.kml

Gruß
Jesper

- --
Jesper Zedlitz E-Mail : jesper@zedlitz.de
                  Homepage : http://www.zedlitz.de
                  ICQ# : 23890711

Ines Stiller schrieb:

Hallo liebe Listenteilnehmer,

ich habe Probleme mit einer Ortsbestimmung. Der Ort wird als Lipnitzki
angegeben. Ein Verwandter ist dort am 8.7.1944 bei den Kämpfen um
Lipnitzki gefallen. Leider ist keine Einheit bekannt.

Wie kann ich den Ort näher bestimmen? Gibt es Aufzeichnungen über die
Frontlinien an diesem Tag?

Viele Grüße
Ines Stiller

Hallo Ines,
einen sehr guten Scan des polnischen Messtischblattes (von 1918 bis 1939
gehörte Lipniszki zu Polen) "PAS 32 SŁUP 41" von 1929 finden Sie unter
www.mapywig.org/m/WIG100_300DPI/P32_S41_LIPNISZKI_300dpi.jpg . Lipniszki
liegt am unteren Rand, etwa in der Mitte.

Grüße vom Niederrhein,
Günther Böhm