Ortsangaben

Hallo,
ich möchte eine Idee zur allgemeinen Diskussion stellen und habe deshalb
bewußt auf mehren Listen gepostet, um ein breites Publikum zu erreichen. Seit
mir deshalb bitte nicht böse, wenn der eine oder andere das Posting mehrfach
bekommen hat.

Bisher üblich werden in Programmen zur Verwaltung genealogischer Daten bei
Ortsangaben der Name des Ortes, vielleicht noch zusätzlich die Postleitzahl
und das Land oder die Region angegeben. Nun hatte ich selbst den Fall, daß
Orte, an denen für meine Forschungen wichtige Ereignisse stattfanden nur
schwer zu finden waren, weil entweder Namensgleichheit mit vielen anderen
Orten gegeben waren, der Ort von der Landkarte schlicht verschwunden war, Um-
und Eingemeindungen stattgefunden haben, sich Postleitzahlen verändern,
reformiert werden oder sonstiges. Uns allen ist es aber wichtig, unsere
Ergebnisse nicht nur für uns im stillen Kämmerlein zu bewahren, sondern in
welcher Form auch immer unserer Nachwelt zu bewahren. Die demografische
Entwicklung in vielen Ländern läßt zudem vermuten, daß es in mittlerer
Zukunft Landstriche geben wird, die schlicht entvölkert sind. Was passiert
dann mit den Orten? Sie verwaisen und werden früher oder später nicht mehr
kartiert, also verschwinden einfach und sind nur mit Mühe noch zu finden. Wir
haben ja jetzt schon das Problem, daß wir Karten aus den letzten
Jahrhunderten durchforsten müssen, um bestimmte Orte zu finden.

Mein Vorschlag: Sollte man nicht rechtzeitig darauf hinarbeiten und
Genealogieprogramme oder die handschriftlichen Aufzeichnungen dahingehend
erweitern, daß neben Feldern für PLZ und Ortsnamen auch Felder für genaue
Positionsangaben geschaffen und befüllt werden. Ich denke da nicht an GPS
Daten (die sich durch technischen Fortschritt laufend wieder ändern werden),
sondern an die seit Jahrhunderten bewärten Positionsangaben in Breiten- und
Längengraden. Wenn man gewillt ist, exakt genau zu arbeiten, kann man auf
diese Art und Weise sogar ein einzelnes Gehöft dauerhaft "markieren". Ein
weiterer Vorteil ist, daß mit Breiten- und Längengraden jeder, egal ob aus
dem Ausland oder Innland, egal aus welchen Sprach- oder Kulturkreis, damit
etwas anfangen kann. Es kann sich praktisch jeder einen Atlas zur Hand nehmen
und mit dem Linial nachmessen, wo sich denn das gesuchte Objekt befindet. Es
ist auch nicht zu befürchten, daß sich diese Angaben sich laufend ändern, da
sie international gebräuchlich und anerkannt sind. Vielleicht wäre das ein
Beitrag zur dauerhaften Archivierung von Daten in der Genalogie.

Ich freue mich auf Euere Antworten!
Axel Schröder

Hallo Axel,

Bisher �blich werden in Programmen zur Verwaltung genealogischer
Daten bei Ortsangaben der Name des Ortes, vielleicht noch zus�tzlich
die Postleitzahl und das Land oder die Region angegeben.
...
Mein Vorschlag: Sollte man nicht rechtzeitig darauf hinarbeiten und
Genealogieprogramme oder die handschriftlichen Aufzeichnungen
dahingehend erweitern, da� neben Feldern f�r PLZ und Ortsnamen auch
Felder f�r genaue Positionsangaben geschaffen und bef�llt werden.

genau �ber diese Problematik haben sich im Herbst letzten Jahres einige
Programmierer von Genealogieprogrammen unter der Federf�hrung des
Vereins f�r Computergenealogie Gedanken gemacht. Heraus kam der
Vorschlag f�r eine GEDCOM-Erweiterung (GEDCOM 5.5 EL - f�r extended
locations), welcher bei den Ortsangaben eine spezifische Erfassung von
historischen, geografischen, administrativen und demografischen
Informationen erm�glicht. Somit ist es unter anderem m�glich, einen Ort
auch �ber L�ngen- und Breitengrade oder den Maidenhead Locator
zuzuordnen.

Gru� Peter

Hallo Peter,
ist die Erweiterung von GEDCOM bereits umgesetzt, oder noch in der
Entwicklung? Mit Längen- und Breitengraden wäre es ja auch möglich, eine
vernünftige Kartenfunktion in diverse Programme einzubauen. Kartenmaterial
gibt es ja mittlerweise in hervorragenden Maßstäben und bestechender
Genauigkeit.

Gruß Axel

Peter Schulz wrote:

genau über diese Problematik haben sich im Herbst letzten Jahres einige
Programmierer von Genealogieprogrammen unter der Federführung des
Vereins für Computergenealogie Gedanken gemacht. Heraus kam der
Vorschlag für eine GEDCOM-Erweiterung (GEDCOM 5.5 EL - für extended
locations), welcher bei den Ortsangaben eine spezifische Erfassung von
historischen, geografischen, administrativen und demografischen
Informationen ermöglicht. Somit ist es unter anderem möglich, einen Ort
auch über Längen- und Breitengrade oder den Maidenhead Locator
zuzuordnen.

Ja, stimmt.
Ich habe versucht, genauere Informationen zu erhalten. Leider kamen/kommen die sehr zähflüssig :frowning:

Das größte Problem das ich dabei habe, ist die nicht öffentlich zugängliche Ortsdatenbank. Zwar kann man sich (als Programmierer einer Anwendung sie das unterstützen soll) anmelden und bekommt die Daten (oder soll bekommen, ich habe sie noch nicht). Einen plausiblen Grund, warum die nicht für alle öffentlich angeboten wird bekam ich nicht. Die Aussage, daß nicht belibige Firmen Kapital aus der freiwilligen Arbeit schlagen sollen kann ich nicht nachvollziehen, da bei der Anmeldung keine Einschränkungen gemacht werden und somit ohnehin jede die Datenbank bekommen kann.

Ein öffentliche downloadmöglichkeit würde IMHO zu einer wesentlich schnelleren Akzeptanz führen und somit zu einer schnelleren Erweiterung der vorhandenen Orte.

Leider bekam ich auf meinerArgumentation keine Antwort :frowning:
Derzeit liegt die Erweiterung meines Programms in diese Richtung auf Eis.

MfG, Metti.

Während des 56. Dt. Genealogentages gab es am Sonntag von 10 - 13 Uhr eine
CompGen-Tagung. Dort wurde auch das neue GOV behandelt. Schaut doch mal beim
alten vorbei: http://gov.genealogy.net

Rainer (Schönberger)