Ort aus Lodzer KB Eintrag gesucht "Suwacz pod miastem"

Liebe Mitforscher,

eine Frage an Sprachkundige:
bei einer Eintragung in Lodz Trinitatis (Geburt 1852 Nr. 167) steht
(deutlich zu lesen) als Ortsangabe "Suwacz pod miastem".
Da ich nicht glaube, dass dies eine Siedlung oder ein Stadtteil von Lodz
ist/war und auch die google Übersetzung "Reißverschluss unter der Stadt"
mich nicht überzeugt, wäre ich für einen Hinweis zur Aufklärung dankbar.

Gruß
Michael

Michael,
mein bevorzugter Übersetzer schreibt. "Vorstadt suburban"

Gruß
Manfred

Guten Abend Manfred,

das erklärt's - vielen dank

Gruß
Michael

Hallo Michael,

gab es 1852 den Reißverschluss schon?

Hallo Manfred, Michael und Interessierte:
Eine sehr interessante Frage. Meiner Meinung nach ist das ein schon lange nicht mehr gebräuchliches Wort , übrigends mit mehreren Auslegungen, aber im Grunde bezeichnete man mit "suwacz" hier einen Platz, an welchem etwas "geschoben" wurde. Heute würde man wohl das Wort "pchac" verwenden. Ich kann mir vorstellen, dass dort Waren oder so etwas, eventuell auf Gleisen "geschoben" worden. Die Männer, die diese Arbeit verrichteten, nannte man übrigends auch "suwacz", so daß der Ort, an welchem sie wohnten, so bezeichnet wurden. das war für die damalige Zeit eine eindeutige Ortsangabe.
War es verständlich?

Grüße aus Gostynin

Użytkownik "M.Hensel" <lists@m-hensel.de> napisał(a):

Hallo Günther,

danke für die Erläuterung.

Man kann hier natürlich nur noch spekulieren.
Der Vater des hier getauften Kindes war Webermeister, so dass die Erklärung
auf ihn persönlich nicht zutreffen dürfte, allenfalls auf den Ort, an dem
die Familie lebte.
Eine Bahnhofsnähe (Gleise) scheidet aber vermutlich aus, da Lodz den
Bahnanschluss erst 1865 bekam.

Gruß
Michael

Guten Morgen Michael,

Klaro.
Aber vielleicht so. Die Pferdefuhrwerke machten am Tag Tag so um die 20 km. Als sie kurz vor Lodz waren mussten sie noch mal das Berglein rauf. Da halfen dann diese Schieber gegen ein geringes Entgeld. Damit sie gleich am Ort waren bauten sie sich Erd- oder Laubhütten und warteten. Daraus wurde dann diese Ansiedlung. Ich hatte dabei das Bild der Wolgatreidler vor mir. Gab es übrigends auch an der Weichsel, aber da habe ich bisher nur mal einen Satz gefunden. Und das schon vor einiger Zeit.

Möchte betonen. Das ist eine Möglichkeit. Nach Wörterbuchprüfung und langer Diskussion mit meiner Frau. Wir sind keine Sprachwissenschaftler für altes polnisch.
Grüße aus Gostynin
Günther

Użytkownik "Michael Stockhausen via Mittelpolen-L" <mittelpolen-l@genealogy.net> napisał(a):

Liebe Kollegen,
ich würde zumindest auch eine Variante für Żubardź (Ortschaft zwischen Radogoszcz und Baluty) als Überlegung mit einbeziehen.

Żubardź (Stary) gab es bereits in der frühen Neuzeit, Nowy Żubardź oder Kolonia Żubardź wurde in den 1860ern parzelliert, die Orte 1906 bzw. 1815 in die Stadt Lodz eingemeindet. Polen leiten das von
Żubr (Wisent) ab, ich bin auch kein Sprachwissenschaftler und skeptisch.

Beste Grüße
Hans-Jürgen Bömelburg