ORPHEY auf der Flucht in Eppelborn?

Hallo Forscherfreunde,

das Buch "1050 Jahre Kübelberg" von Stefan Bauer und Hermann Klinck enthält Seite 47 einen Text deren Quelle Pfarrer Buchheit ist:
"... Kübelberg wurde verbrannt und blieb verödet bis 1688. In diesem Jahr kamen die kath. Männer Hermann Orfey, mit seinen drei Söhnen, Mathes Menges, Peter Andres und Paul Weis, die sich aus ihrem Geburtsort Schmittweiler nach Eppelborn geflüchtet hatten, in ihre Heimat zurück."
Ergänzend dazu S. 44:
"Neubürger, die nach dem 30jährigen Krieg hier (speziell in Schmittweiler und Kübelberg) eine neue Heimat gefunden hatten, verließen diese während des Krieges 1676/77 und flüchteten sich nach Eppelborn."

Die Geschichte von Pfarrer Buchheit mit der Flucht des Hermann ORPHEY von Schmittweiler 1676/77 nach Eppelborn läßt sich bisher nicht beweisen und ich habe Zweifel ob sie stimmt. Oder weiß jemand in der Runde mehr?

Warum habe ich Zweifel?
a) In Schmittweiler gibt es gemäß Christmann (Dörferuntergang und -wiederaufbau im Oberamt Lautern) weder in den Schatzungslisten vor dem 30jährigen Krieg noch 1656 und 1684 ORPHEY in der Kübelberger Gegend.
b) Aus Eppelborn ist mir auch nichts bekannt. Aber da habe ich auch keine Informationen aus der fraglichen Zeit.
c) Prof. Christmann führt in der Ortschronik von Kübelberg, S. 58, die Herkunft der ORPHEY auf das Eifeldorf "Urfey" im Regierungsbezirk Aachen zurück. Dafür gibt es aber auch keinerlei Belege.
d) Der Vorname "Hermann" kommt in der Nachfahrenschaft des vermutlichen Hermann ORPHEY nicht vor. Das finde ich sehr verwunderlich. Gibt es diesen Hermann ORPHEY überhaupt?
e) Die geflüchteten Personen sollen in Schmittweiler geboren sein. Kamen dann aber nach Kübelberg!?
f) 1688 als Beginn der Wiederbesiedlung von Kübelberg kommt mir zu spät vor. Ich habe aber keine Daten, die eine frühere Wiederbesiedlung belegen.
g) Flucht 1676/77 und Rückkehr erst 1688 kommt mir seltsam vor.

Kurzum, ich suche, was an der Geschichte wahr ist?

Wer kann was ergänzen?

Viele Grüße aus Heppenheim

Hermann Müller

Liebe Frau Kulbach-Fricke,

Danke f�r Ihre Hinweise. Ich habe mal nach "von der Leyen" mit Google gesucht, da ich feststellte, dass die einschl�gige pf�lzische Literatur (Pf�lzische Geschichte, Pfalzatlas) zu den Herrschaftsgebieten der von der Leyen im 17. Jh. nichts enth�lt. Vielleicht kennt da ein Mitleser eine Quelle.
Zwei Internetadressen sind hilfreich, sicher auch weitere:

www.landeshauptarchiv.de/karten/karte1.swf

www.hoeckmann.de/geschichte/sonstigerlp.htm

Daraus ergibt sich, dass die von der Leyen auch nahe von der Region, wo wir die Urfey und evtl. Stammheimat der ORPHEY suchen, Herrschaftsgebiete hatten.

Ihr Hinweis erinnert mich auch daran, dass bei der Forschung zur Wiederbesiedlung der Pfalz nach dem 30j�hrigen Krieg die "Fluchtregionen" ehemaliger Bewohner kaum erforscht sind. Zumindest erinnere ich mich nicht daran, neben Einzelhinweisen greifbare Daten gesehen zu haben. Vielleicht kann da ein Mitleser helfen.

Noch zu Matthias ORPHEY, geboren um 1664. Sie nennen als Vater Matthias ORPHEY in Schmittweiler, geboren um 1640. Auf welcher Quelle beruht diese Angabe?

Beste Gr��e

Hermann M�ller

Liebe Karina Kulbach-Fricke,

ich finde es toll, dass Sie die Diskussion um die Sippe Orphey in Gang gebracht haben. Immerhin sind 4 ! der 8 Kinder von Johann Orphey direkte Vorfahren von mir.

Hier ein paar Erg�nzungen bzw. Anmerkungen zu Ihren Daten: