Gefallene??? es waren Eindringlinge die kein Respekt vor Menschenleben
hatten,diese nennt man dann gefallen wenn sie starben? eine heuchlerische
Bezeichnung
Das Wesen des Krieges besteht darin, daß er Menschen zu Taten
legitimiert, die im zivilen Leben als Verbrechen eingestuft und daher
von den meisten niemals, im Kriege jedoch von den meisten ohne Zögern
und ohne Schuldgefühle begangen werden.
Und im übrigen:
Wer ohne Schuld ist, der werfe den ersten Stein!
Ruth Ohlhoff
(ich halte nichts von anonymen Statements!!!!)
KuehnastE@aol.com schrieb:
Werter Herr K�hnast,
ich empfinde Ihre untenstehende Mail als Beleidigung von Verstorbenen.
Ich wei� zwar nicht, welchem Jahrgang Sie angeh�ren, vermute aber, da� es
sogar ein Jahrgang ist , der den Krieg noch bewu�t miterlebt hat.
Selbst wenn man f�r sich pers�nlich daraus die eine oder andere Konsequenz
gezogen hat, berechtigt dies nicht, gefallene Soldaten der Deutschen
Wehrmacht, des Kaiserlichen Heeres usw. nur wegen dieser Eigenschaft als
Eindringlinge zu bezeichnen und sie damit in die N�he von Kriminellen zu
stellen.
Ich habe in meiner Verwandtschaft zwei Vettern meiner Mutter, die um die
Jahreswende 1942/43 binnen eines halben Jahres gefallen sind. Die Trauer,
die der Tod dieser beiden jungen M�nner damals ausl�ste, war f�r mich
pr�gend und wirkt jedenfalls in meinerPerson bis in die Gegenwart fort.
Ich habe sehr hautnah die menschlichen N�te einer Kriegerwitwe erlebt, deren
Mann und Vater von 6 Kindern in Ru�land vermi�t ist - von seiner gesamten
Einehit hat man keine Spur mehr gefunden.
Ich habe unendlichen Respekt vor dem Vater eines Freundes, der sich (wohl
im April) 1945 berim Zusammenbruch der Italienfront in der Heimat befand,
aber der Meinung war, er m�sse zur�ck zu seiner Truppe, und auf dem Wege
dorthin in Oberitalien fiel - erschossen von Partisanen.
Mich besch�ftigt bei solchen Gelegenheiten immer wieder die Frage, was meine
Mutter, meine Geschwister und ich wohl empfunden h�tten, wenn mein Vater
nach 2 1/2 Jahren Balkanfeldzug am 05.05.45 (also drei Tage vor Kriegsende)
und kurz vor der �sterreichischen Grenze "bei R�ckzugsgefechten gefallen"
w�re - wie der Bataillonskommandeur meines Vaters. (Um allen Vermutungen
entgegenzutreten: Ich habe sehr gr�ndlich nachgeforscht, ob diese Einheit an
schlimmen Vorkommnissen auf dem Balkan in irgendeiner Weise beteiligt
gewesen sein k�nnte, und nicht den geringsten Hinweis gefunden, der auch
nur den geringsten Verdacht in dieser Richtung rechtfertigen k�nnte.)
Keiner von allen diesen, die sicherlich nicht freiwillig gestorben sind,
verdient es, als "Eindringling" bezeichnet zu werden und damit in die N�he
von Einbrechern, Dieben, R�ubern gestellt zu werden.
Sie verdienen vielmehr unseren Respekt
(Ich lege regelm��ig ein paar Blumen vor jenem Kriegerdenkmal im Kreise
Bitterfeld nieder, auf dem der Name meines Gro�vaters (gefallen 11. Juni
1918) vermerkt ist. (Welch amrseliges "�quivalent" f�r alle die N�te, die
seine junge Witwe und ihre zwei kleinen Kinder in den Folgejahren
durchzustehen hatten!)
Davon ganz abgesehen,
Sie, Herr K�hnast, �bersehen drei ganz grunds�tzliche Prinzipien unseres
gesellschaftlichen Zusammenlebens:
a) das Prinzip, da� nur das einzelne Individuum Schuld auf sich laden kann -
es gibt keine Kollektivschuld.
Aus dem Umstand, da� unsere V�ter und Gro�v�ter zur Wehrmacht eingezogen
wurden und einer gesetzlichen Verpflichtung folgten, kann man ihnen keinen
pers�nlichen Vorwurf machen.
b) das Prinzip "in dubio pro reo", der Unschuldsvermutung bis zum Beweis
des Gegenteils,
c) das christliche Prinzip des Vergebens - da� n�mlich um des (Rechts-)
Friedenswillens selbst berechtigte Vorhaltungen nicht ewig wiederholt werden
d�rfen.
(Einer meiner namensgebenden Vorfahren ist mit an Sicherheit grenzender
Wahrscheinlichkeit im Jahre 1637 von schwedischer Soldateska ermordet und
seine Leiche von Hunden gefressen worden. Einer seiner Nachkommen und
ebenfalls unmittelbarer Vorfahre von mir hat auf Grund der napoleonischen
Besetzung Sachsens wohl ein Dutzend Pferde verloren. Soll ich beides den
"itzt lebenden" Schweden oder Franzosen anlasten?)
Unter honorigen Menschen werden Beleidigungen mit dem Ausdruck des Bedauerns
zur�ckgenommen.
Mit freundlichen Gr��en
J�rgen Wagner
PS: Ob man sich dem Denkmalprojekt anschlie�en m�chte oder nicht, steht auf
einem ganz anderen Blatt.