Die Suche nach den eigenen Vorfahren hat Konjunktur
Familienforscher holen sich die Daten der Vorfahren aus alten Kirchenbüchern und auch vom Standesamt
Von Andreas Kathe
Kreis Vechta - Familienforschung hat Konjunktur. Bestätigen kann diese Aussage Peter Sieve, Archivar im Offizialatsarchiv Vechta (an der Kolpingstraße), denn mit über 900 Tageseintragungen -Mehrfachnennungen von Namen inklusive - verzeichnete das Archiv im Jahr 2001 den bisher stärksten Zuspruch.
"Rund 90 Prozent der Besucher suchen zumeist in den Abschriften alter Kirchenbücher nach Daten ihrer Vorfahren", so Sieve. "Sogar über 20 US-Amerikaner und etwa 16 Niederländer waren aus diesem Grund im vergangenen Jahr hier im Archiv."
Nutzen können die Forscher bei vorheriger Anmeldung (Offizialat Tel. 04441/872-0) und ohne jegliche Gebühr Kirchenbuchabschriften von 1613 (da wurde das erste Taufregister in Krapendorf/Cloppenburg angelegt) bis 1876. "Wir helfen auch bei jüngeren Daten auf Nachfrage weiter", sagt Sieve, allerdings seien ab 1876 diese Personendaten auch bei den Standesämtern der Städte und Gemeinden erfasst und dort zu erfragen.
Die Nutzung der Abschriften im Offizialatsarchiv soll einerseits die Pfarrämter entlasten, bei denen weiterhin ein Großteil der Kirchenbuch-Originale liegt. Zum anderen ermöglicht es den Familienforschern den gleichzeitigen Zugriff auf die Daten verschiedener Kirchengemeinden und auch auf bereits in Buchform veröffentlichte Personenreihen.
Wer auf die Daten der Standes- und Einwohnermeldeämter zurückgreifen will, kann sich an die zuständigen Stadt- und Gemeindeverwaltungen wenden. In Dinklage zum Beispiel bearbeitet Kerstin Skatulla die Anfragen: "Wir geben Auskunft, wenn jemand - zum Beispiel ein Verwandter - ein berechtigtes Interesse nachweisen kann." Je nach Aufwand und Dauer der Sucharbeiten kann das dann auch schon mal Geld kosten: Die Gebühren reichen von fünf bis 55 Euro.