Hallo Listies,
Das OFB Gro� Lessen im Kreis Gr�nberg wurde von mir aktualisiert.
Neben weiteren Personen aus Grundb�chern und Standesamtsunterlagen der Nachbard�rfer sind jetzt auch Daten aus Rothenburg Kirche und Standesamt enthalten. Ebenso weitere private Daten. Hierf�r vielen Dank.
Der Umfang hat sich um ca. 20 % erh�ht.
http://www.online-ofb.de/gross_lessen
In Vorbereitung ist ein OFB f�r Schertendorf (Kreis Gr�nberg) sowie Logau im Kreis Crossen.
Mit freundlichen Gr��en
Uwe Naschke
Hallo Uwe,
vielen Dank für die Information zum OFB - eine super Arbeit!
Du hast erwähnt, dass Du ein OFB für Schertendorf in Arbeit hast. Mein
Vorfahre Christian KIRSCHKE (geboren ca. 1751 in Schweinitz bei Grünberg)
wurde am 10. Juni 1796 in/bei Schertendorf ,wegen Brandstiftung mit
Todesfolge, auf dem Scheiterhaufen hingerichtet.
Ich bin nun auf der Suche nach Gerichtsprotokollen. In Zielona Gora (Stary
Kiesilin) habe ich bereits nachgefragt. Leider ohne Erfolg.
Hast Du eine Idee, wo sich Unterlagen des Gerichtes Grünberg noch befinden
könnten?
Viele Grüße aus Berlin
Frank Dorn
Hallo Frank,
im Buch "Geschichtliches von den Dörfern des Grünberger Kreises" von 1903,
Seite 65/66, ist folgendes zu lesen. Im voran stehenden Text geht es um die
Hexenverbrennungen in und um Schertendorf.
"Uebrigens waren diese Scheiterhaufen nicht die letzten in oder bei
Schertendorf errichteten; denn noch am 10. Juni 1796 hatte auf einem Felde
zwischen Schertendorf, Plothow und Jonasberg der Dienstknecht Christian
Kirschke aus Schertendorf den Feuertod zu erdulden. Nach dem damals noch in
Preußen giltigen Strafgesetz stand auf Brandstiftung für den überführten
Missetäter im Falle, daß Menschen verbrannt waren, die Strafe des
Feuertodes. Hierauf war gegen den Vorgenannten erkannt worden; denn bei
einem von ihm wegen verschmähter Liebe angelegten Brande waren zwei
Schertendorfer Gehöfte in Flammen aufgegangen und ein unglücklicher
Hütejunge in den Flammen umgekommen. Ueber die qualvolle Hinrichtung, welche
für alle Zeiten wohl die letzte Verbrennung im Grünberger Gerichtsbezirke
war, berichtet die Reiche'sche Chronik:
Schon am 8. Juni wurde der Scheiterhaufen zu bauen begonnen und Tags darauf
der Delinquent unter Bedeckung von Dragonern und Bürgern aus der Frohnveste
in Grünberg nach Schertendorf überführt. Am 10. früh 7 Uhr trat das aus dem
Stadtdirektor Anders und den Besitzern Sucker, Hoffmann und Striese
bestehende Gericht an dem hinter Schertendorf errichteten Urteilstische
zusammen, verkündete dem Delinquenten das Todesurteil, brach den Stab über
ihn und befahl seine Abführung zum nahen Scheiterhaufen. Dieser war 4 1/2
Ellen hoch, von kegelförmiger Gestalt, sah einem großen Heuschober ähnlich
und mußte auf einer aus rohen Brettern zusammengefügten Treppe bestiegen
werden. Nachdem die Freiknechte den Delinquenten am Pfahl befestigt, wurde
der Scheiterhaufen angezündet; er stand innerhalb 2 Minuten in vollen
Flammen. Von weit und breit waren Menschen herbeigeeilt, um dem Schauspiel
beizuwohnen; man schätzte ihre Zahl auf 8 - 10 000!
Aus dem Schlußsatz des Gerichtes geht hervor, daß die 130 Jahre, welche
damals seit den letzten Schertendorfer Lebendig-Verbrennungen vergangen
waren, im Punkte des Gefallens an solchen entsetzlichen Schauspielen keinen
Fortschritt in der Volksgesinnung gebracht hatten."
Ich weiß nicht, ob du den Text schon kennst. Ich finde, es ist eine sehr
detailreiche Beschreibung und hält viele Indizien bereit.
Beste Grüße aus Chemnitz
Heiko Thurau.