Oblaten und Kalte Hunde

Hallo Mitforscher und ganz besonders Yvonne Storek,

1. Oblaten
In der katholischen Kirche ist die Hostie eine Oblate und (haltbarer) Ersatz
fuer das Brot. Wahrscheinlich ruehrt der polnische Weihnachtsbrauch daher und
ist eine Anlehnung an das Brot, das Jesus segnete, brach und seinen Juengern
gab. Die Polen sind ja traditionell ueberwiegend katholisch und brechen statt
Brot inzwischen die Hostie sprich die Oblate.
Wahrscheinlich gibt es auch in Deutschland Oblaten mit Praegung. Das dann
vielleicht eher in katholischen Gegenden.
Ohne Werbung machen zu wollen - urspruenglich sind mir die (Back-)Oblaten von
Firma Kuechle bekannt und die sass in Guenzburg, sprich in Bayern.

1. Kalte Hunde
Meine Tante lebte im Hunsr�ck und ihrem Dialekt nach zu urteilen, wurde sie
auch in dieser Gegend geboren. Sie war als aus Rheinland-Pfalz. Ich habe nie
nach dem Rezept dieser Kalter-Hund-Rauten gefragt und inzwischen ist die Tante
verstorben. Ich werde es mal bei ihrer Tochter versuchen, vielleicht hat die
das Rezept.

Mir selbst ist ein Rezept mit Keksen in der Kastenform bekannt, was ich
frueher auch oefter gemacht habe anhand einer inzwischen "uralten"
Rezeptsammlung. Dort heisst der Kalte Hund dann auch Schokoladen-Kekskuchen.

250 g Kokosfett (was bei uns immer Palmin bedeutete)
2 Eier
250 g Puderzucker
50 g Kakao
1 Essl. Pulverkaffee
1 Essl. Rum
1 Prise Salz
etwa 25-30 einfache Kekse (was wiederum bei uns Bahlsen bedeutete)
f�r die Form Pergamentpapier

Das entspricht also einem Rezept, was inzwischen auch in der Liste bekannt
gemacht wurde.
Frueher verwendete man viel oefter Kokosfett und Kakao auch um eine
Schokoladenglasur herzustellen. Wahrscheinlich war das billiger als die
fertigen Schoko-Kuvertueren oder auch als Schokolade.

Fazit:
Kalter Hund ist offensichtlich keineswegs ostpreussisch. Man kann ja noch
nicht mal sicher sein, ob es preussisch ist, denn Rheinland-Pfalz war lange
Zeit franzoesisch besetzt. Vielleicht ist es sogar ein franzoesisches Rezept.

Allen eine Frohe Weihnacht und ein gesundes Neues Jahr
wuenscht
Waltraud Render-Genilke