Hallo Listies,
ich glaube, Hans hat da nicht ganz unrecht. Mit transkribiert ins Netz
stellen ist nicht. Das würde Jahrzehnte dauern, denn, wer soll´s denn
machen? Insbesondere die Transkription? Außerdem hätte die Sache wohl
noch den Pferdefuß, dass sich so ein Transkribierer auch mal irren
kann. Kommt man dann an die Originale, zwecks Überprüfung, überhaupt
noch heran? Sicher ist, dass die Kirchenbücher zum Teil doch schon
ziemlich fragil sind und durch häufiges begrabbeln mit Fettfingern
sicher nicht besser werden. Insofern müßte es eigentlich im Sinne der
Kirchen und Kirchengemeinden sein, Digitalkopien der Bücher zu
bekommen. Die kann man nämlich auf dem Rechner betrachten, nötigenfalls
Ausschnittsvergrößerungen machen und gegebenenfalls auch Einträge
kopieren. Nun werden die Lutheraner in Hannover sagen, sie hätten ja
die Mikrofilme. Korrekt! Allerdings, auf Grund der damals verfügbaren
Technik sind die oft von eher minderer Qualität und zum Teil kaum zu
lesen. Die davon ziehbaren Kopien sind erstens teuer und zweitens von
mäßiger bis saumäßiger Qualität.
Ein Problem, dass hauptsächlich die Jüngeren betrifft, die die alten
Schriften nur schwer und zum Teil garnicht entziffern können ist, dass
sie im Zweifelsfall niemanden fragen können, weil niemand da ist der
helfen kann. Hätte man ein qualitativ hochwertiges Bild auf dem Laptop,
könnte man z.B. den Opa um die Ecke fragen. Und der wäre viuelleicht
sogar froh, wenn er gebraucht wird. Es gibt ja mittlerweile ganze
Altenheime, die helfen.
Also Digitalkopie. Der Aufwand ist relativ gering. Man sollte
Tageslichtaufnahmen (kein Blitzlicht!) machen, um Tinte und Papier zu
schonen und braucht eine gute Digitalkamera mit Stativ. Und eine Person
zum festhalten und Umblättern der Seiten. Vom damals gebräuchlichen
Format her ist es kein Problem, Doppelseiten aufzunehmen. Für ein gutes
Bild wird die Dateigröße so etwa bei 3-4 MB liegen. Für die Aufnahme
von Kirchenbüchern einer Gemeinde, sagen wir von 1645-1900, kann man
etwa 2-3 Tage für die Fotos rechnen und etwa 8-10 GB an Datenmaterial.
Da findet sich sicher jemand, der die Aufnahmen macht. Jetzt müßte man
die noch ins Netz stellen. Dazu braucht man einen Server, der etwas
leistungsfähiger ist. Schon bei 100 Gemeinden ist man bei bei etwa 1
Terrabyte. Von wieviel Gemeinden reden wir? Hier liegt dann meines
Erachtens der eigentliche Casus knacksus. Wer soll die
Rechnerinfrastruktur vorhalten? Wenn man das Problem lösen könnte,
wären die Kirchen vielleicht aufgeschlossenener. Trotzdem wäre es
schön, wenn die Gemeinden Digitalkopien hätten, die an verschiedenen
Stellen lagern. Fall mal wieder eine Lagerstätte abbrennt.
Mal zum Nachdenken
Ulrich Schröder
Hans Stapelfeldt schrieb:
Hallo Listies,
inzwischen ist zu diesem Thema viel geschrieben, gefordert und gewünscht
worden.
Dabei treffen eigentlich nur die die beiden letzten Beiträge den Kern
des Problems.
Das Freibunrger Staatsarchiv hat die _Kirchenbücher_ ins Netz gestellt,
das war der Ausgangspunkt!
Es ist nicht transkribiert worden, es sind keine Exceltabellen oder
anderer Datenbanken eingestellt worden.
Und genau das und nur das wünschen sich Familienforscher. Dann können
sie selber online ihre Daten suchen
und auswerten ohne weite Reisen mit Terminvorgaben zu den
Kirchenbuchämtern anzutreten.
Wieviele Jahre müßte man warten, bis zum Beispiel nur die 80 KiBü von
Peter transkribiert und
öffentlich zugänglich wären? Das ist doch völlig unrealistisch! Wie
viele KiBü ibt es in Nordelbien?
Wer einmal ein Kirchspiel mit 20000 Familien transkribiert hat, der weiß
wie lange das dauert.
Organisationen der Familienforschung müssen keine aufgebauten Grenzzäune
einreißen (was auch immer
Klaus Riecken damit gemeint haben mag), und es müssen keine neuen
Strukturen geschaffen werden.
Die Kirche sollte einfach nur die Kirchenbücher ins Netz stellen - so
wie in Freiburg. Das wäre leicht und schnell gemacht,
das wäre schön und das wünsche ich mir.
Mit sonnigen Grüßen von der Ostsee
Hans (Stapelfeldt)
Renate F. schrieb:
Hallo Peter und Listies, da gebe ich Peter
Recht, denn ich hätte nicht das Geld um die Kirche zu verklagen auf
Herausgabe der Bücher. Schließlich sind es Urkunden. Da bleibt einem
nur, sich in den Pfarrämtern hinzusetzen und alle Seiten abzuschreiben.
Dann weiß ich nicht, ob es ohne Zustimmung der Gemeinde ins Netz
gestellt werden darf. Dann wäre es ein Leichtes, wenn die
Landeskirchen, die die Bücher verfilmten, diese selber ins Netz stellen
würden. Das ist bisher nicht geschehen.
Einen schönen Sonntag wünscht Euch Allen Renate aus Stade
http://www.searcherin.homepage.t-online.de
-----Original-Nachricht-----