Das Rätsel der Hämmerers ...
Vom ev. kirchlichen Archiv Regensburg (Gunzenhausen Sig. 315-19, Fiche
3, Seite 360) bekam ich den folgende Eintrag: "den 16. April sind hier
Christl. Ordnung nach Proklm. u. Copuliert worden Peter Christian
Hämmerer, Johan Hämerers Wasten Meister in Lochholz bey Waldburch ehl.
Sohn, ist mit seiner Verlobten Dorothea weyl. Jacob Brazer Feldhirte
allhier hinterlassene Wittib."
Anna Dorothea Grazel war die Witwe von Jacob Grazel [auch Gretzel,
Krätzel, Kretzel usw] (+ 1741), der als Flurer in Gunzenhausen tätig
war. Außerdem war sie die Tochter des hiesigen Fallknechts Johann
Georg Hebich (oder Hebig).
Das ist Löcherholz, Amt Waldenburg, heutige Gemeinde Kupferzell
“Löcherholz heißt in einer Schenkungsurkunde von Friderich,
Stadtschreiber zu Rothenburg und seiner Gattin Anna von Neuenstein an
das Kloster Gnadental "zu den Lochern". Im 17. Jahrhundert wohnte hier
der Scharfrichter der Herrschaft Hohenlohe-Waldenburg. Ein Galgen
stand südlich von Belzhag, wo die Flur noch heute den Namen "Galgen"
trägt. Im Jahre 1807 wurde Löcherholz dem Patrimonialobervogteiamt
Waldenburg zugeordnet. 1809/1810 kam Löcherholz zum Schultheißenamt
Westernach und verblieb bei dieser Gemeinde bis zur Gemeindereform am
1.1.1972.
Derzeit hat Löcherholz 33 Einwohner (Stand: 30.06.2012)”.
(Sign. 315-29, Fiche 1, Seite 17, Nr.1) 24 Oktober, 1753 verstarb Anna
Dorothea, Andreas Hemmerer, Flurer hier sein Eheweib - aet: 41
(geboren also circa 1712)
&
(Sign. 315-29, Fiche 1, 1752-1800, Seite 35, 1755) d. 20. July (1755)
verstarb Andreas Peter Hemmerer, Flurer hier, aet 30 (geboren also
circa 1725)
Kinder von Peter Andreas (Andreas Peter) Hemmerer & Anna Dorothea
Hemmerer waren:
1 - Maria Helena Hämmerer, *26. Januar, 1744 (Pate - Maria Helena
Weidner, Frau des Stadt Kochs) [Was ist ein Stadtkoch in
Gunzenhausen?]
2 - Johann Friedrich Hemmerer, *18. Dezember, 1746 (Pate- Johan
Friedrich Weidner, Stadt Koch)
3 - Johann Thomas Hämmerer, *1. September, 1748 (Pate - Jo. Thomas
Berlin, Bauernsohn aus Aha)
4 - Johann Adam Hämmerer, *12. Januar, 1751, +20 Januar, 1754
(Scharfrichter Jo. Michael Wiedenkeller [*1698,+1759] aus Kaufbeuren &
Adam Boll, Schäfer zu Kalb, waren Paten)
Ich glaube das #2 Johann Friedrich Hemmerer mein direkter Vorfahre
ist. Nur der Beweis felt mir.
Sein wahrscheinlicher Sohn, Johann Ludwig Friedrich Hämmerer (geboren
circa 1773), stirbt in Buer bei Melle am 9. Juli, 1841 und dazu steht:
das der Vater der Verwalter Johann Frederik Hämmerer war; und die
Mutter eine Apolonia Martina von Landersheim (Lentersheim) und das er
aus dem Schwabachischem kam. Es feht aber die Geburt dieses J. L. F.
Hämmerer.
Johann Ludwig Friedrich hatte also seinen Nachkommen gesagt das er von
höherem Stande kam. Er war also junger Mann Feldjäger im Anbachischem
Militär geworden. Nach der Übername des Markgrafenthums (1791) durch
Preussen wurde er dann preussischer Feldjäger und wurde mit zwei
Feldjäger Komagnien nach Westfalen geschickt um auf die Franzosen
aufzupassen. So kam er nach Bissendorf wo er dann heiratete und Kantor
und Schullehrer in Hilter wurde. Er war also geschult genug um dieses
Amt zu übernehemen.
Ich habe einige Fragen zu dieser Familienfolge. In Gunzenhausen kann
man nur die Heirat eines Peter Christian finden. Die Kinder gehören
aber zu einem Peter Andreas. Beide haben aber eine Dorothea als Frau
und die Kinder gehören zu diesem Andreas der mit seiner Frau schon
kurz nach der Geburt der Kinder tod ist. Die Familie ist und stammt
aus jämmerlichen Zuständen. In Gunzenhausen sind sie Flurer,
Feldhirten oder Feldhüter; davor waren sie generation lang als
Wasenmeister, Abdecker oder Scharfrichter Knechte im Hohenloher Gebiet
beschäftigt. Ich kann mir vorstellen das Hirten usw nicht gerade ihre
Kinder in eine Schule bringen konnten und das diese wohl draussen im
Felde groß wurden. Jetzt wissen wir aber über drei Kinder die möglich
den Tod ihrer Eltern überlebt haben. Wohin kamen sie? Wer hat sie groß
gezogen? Es kann sein das sie irgendwie zu den Gütern des Freiherrn
von Lentersheim in Altenmuhr kamen und dort aufgewachsen sind. Es ist
ja alles nahe bei zu Gunzenhausen. Die Apolonia v. Lentersheim hieß
bestimmt anders aber war wahrscheinlich ein uneheliches Kind des
Freiherrn. Er hatte einige davon aber immer nur Mädchen. Sein
Geschlecht starb aus weil kein männlicher Erbe zur Welt kam. Ihre
Geburt ist auch noch nicht gefunden oder wurde nirgens eingetragen.
Jedenfalls lernte deren Kind lesen und Schreiben und einen Weg aus der
Miserere des Hirtenlebens.
Ich hätte gerne weitere Anweisungen und würde auch gerne wissen was
ein Stadt Koch in Gunzenhausen war. Sonnst wollte ich nur mal mein
Problem aufschreiben. Man weiß ja nie ob jemand etwas dazu tragen
kann.
Fred