[Niederelbe-L] Cornelius Ehlers KEDINGEN - KRAUTSAND

Guten Tag, Klaus,

Cornelius Ehlers wird in diversen Prozessakten erwähnt, die sich im Niedersächsischen Staatsarchiv zu Stade befinden (siehe: www.aidaonline.niedersachsen.de, Stichwort "Cornelius Ehlers").

Darin wird seine Funktion bezeichnet als:
1695 Verwalter der Güter im Lande Kehdingen, Bützflether Teil, des ehemaligen Klosters St. Georg in
           Stade
1695 Verwalter der Kammergüter in Drochtersen
1698 Verwalter
1701 Verwalter

Seine weitere Funktion war, wie von Dir zitierst, "königlich bestallter Verwalter auf Krautsand"

Das Kloster St. Georg in Stade (niederdeutsch St. Jürgen) besass erhebliche Ländereien im Lande
Kehdingen, hauptsächlich im Bützflether Teil. Nach der Reformation ging dieser Besitz grösstenteils
an das regierende Fürstenhaus über, zu Lebzeiten des Cornelius E. war es das Königreich Schweden.

Königlich bestallter Verwalter auf Krautsand konnte Cornelius E. eigentlich nicht vor 1692 gewesen sein,
denn Krautsand gehörte von 1679 bis Ende 1691 zum Königreich Dänemark. Unwahrscheinlich dürfte es gewesen sein, daß er schon königlicher Verwalter der Krone Dänemarks gewesen war und in schwedische Dienste übernommen wurde.
Die Funktion als Verwalter auf Krautsand dürfte Cornelius E. ganz schön herausgefordert haben. Schon im Januar 1692 begannen die Meinungsverschiedenheiten der Pächter auf Krautsand mit der Schwedischen Kammer wegen zu zahlender Hauer. Diese Auseinandersetzungen führten dann schliesslich zu langwierigen Rechtsstreitigkeiten (mit Gutachten der Universität Leipzig) bis zum
Jahre 1768!
Im Oktober 1694 wird der Grefe des Landes Kehdingen von der Regierung beauftragt, sich zusammen mit dem Vermessungsingenieur Schultze, dem Verwalter Ehlers und 3 unparteiischen Männern nach Krautsand zu begeben.
(siehe auch: Johannes Wichers, Ortsssippenbuch Krautsand, Frankfurta.M. 1968, S. 30f).

Zu Gerhard Hinrich Ehlers, der 1756 - 1757 Pastor auf Krautsand war, noch folgendes: Er wurde 1720/1721 in Elmlohe als Sohn des dortigen Pastors Hinrich Ehlers geboren. Er starb laut Johannes Wichers erblindet auf Krautsand am 25.08.1757 (nicht 1754). Der Vater Hinrich E. wurde in Cadenberge geboren und begann sein Studium 1707 in Greifswald.

Solltest Du mit Deiner Suche nach der Herkunft des Cornelius E. nicht weiterkommen, würde ich doch in Glücksstadt prüfen, ob er nicht vorher in dänischen Diensten war. Und gleich anschliessend noch eine Überlegung: Der - wahrscheinlich älteste Sohn - des Cornelius E. hiess Anton Caspar Ehlers.
Den Name Caspar erhielt er nach Caspar Holwein, seinem Grossvater mütterlicherseits. Könnte daher der Name Anton nicht vom Grossvater väterlicherseits, also dem Vater des Cornelius E. stammen?

Und abschliessend noch zu Deiner e-mail vom 29.10.: das Fragezeichen nach "Stader Jahrbuch 1959" kannst Du streichen. Die genannte Tafel erschien tatsächlich im Stader Jahrbuch 1959.

Viele Grüsse
Albin (von Spreckelsen)
   
-----Original-Nachricht-----