Arnstadt,den 15.06.06
Sehr gehrte Frau Carla,
ich freue mich über Ihre Anfrage an Herrn Schmidt und habe versucht, dieser etwas entgegen zu kommen, indem ich meine Namensammlung, die ich vor Jahren angefangen habe, weil es leider aus der Vergangenheit keine bzw. keine vollständige Listen, Bücher oder ähnliche Namenszusammenfassungen gibt, entsprechend durchforscht habe. Für den Kreis Gumbinnen gibt es nur einige sogenannte Einwohnerbücher, die aber meist nur Namen eines ausgewählten Personenkreises enthalten.
Meine Namenssammlung, die z.Zt. mehr als 65.000 Namen aus dem Gumbinner Raum, beginnend mit der Besiedlung, umfasst, erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit Es handelt sich hier nur um eine Sammlung der mir bei der Auswertung von Literatur, Listen, Einzelmitteilungen usw. zugänglich gewordenen Namen, die ich im Rahmen meiner heimatkundlichen Arbeiten begonnen hatte. Sie hat aber trotzdem schon vielen Familien- und Namensforschern Hilfe bei der Spurensuche gegeben. Dieses Namensverzeichnis wird ständig ergänzt und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder Richtigkeit. Sie erfaßt zudem nur einen kleinen Bruchteil der tatsächlichen Einwohnerschaft. Es ist auch zu berücksichtigen, daß sich die Schreibweise des jeweiligen Namens im Laufe der Zeit wiederholt geändert hat. Das hatte vielfältige Ursachen. So wurden Namen z.B. oft so aufgeschrieben, wie der jeweilige Schreiber sie verstand, zumal viele Menschen bis in das 19. Jahrhundert hinein des Schreibens nicht oder nur eingeschränkt mächtig waren und ihren Namen nicht einmal buchstabieren konnten. Außerdem wurde damals ja alles handgeschrieben aufgezeichnet. Je nach Lesbarkeit der Handschrift in einer Urkunde oder in einer sonstigen Vorlage veränderten Abschreiber die Namen beim Übertragen. Außerdem erfuhren gerade viele fremdländisch erscheinenden Namen "Eindeutschungen", besonders die aus dem Litauischen oder dem Französischen stammenden. Gewollte und ungewollte Änderungen der Schreibweise eines Namens kommen ja auch heute noch vor.
Wenn ich aus meiner Sammlung irgendwelche Hinweise gebe, muß ich auch die datenschutzrechtlichen Vorschriften beachten. So kann ich nur die darunter fallenden Personen nur dann mit aufführen, wenn ihre Personalien bereits irgendwie veröffentlicht wurden.
Ich weise noch darauf hin, daß ich im Rahmen meiner heimatkundlichen Arbeiten u. a. auch alle mir bekannt gewordenen Nachforschungsmöglichkeiten und noch vorhandenen Standesamts- und Kirchenbuchunterlagen gesammelt habe. An Interessenten gebe ich diese Sammlung gegen Erstattung meiner Selbstkosten für Druck und Versand in Höhe von 3,85 Euro ab.
Nun aber zu Ihrer persönlichen Anfrage:
Der Name Wittmoser war im Kreis Gumbinnen recht häufig anzutreffen
Einen Karl Wittmoser kann ich in meiner Sammlung jedoch nicht, auch den Namen Adeline, geb. Hardt nicht.
Einen Otto Wittmoser fand ich 1931 als Handelsvertreter in Gumbinnen und im Einwohnerbuch von 1937 einen Reisenden, der in Gumbinnen, Friedrich-Wilhelm-Platz 16, wohnte. Es handelt sich dabei wohl um die gleiche Person.
Ein Ort Pfeifenberg gab es im Kreis Ebenrode. Er wurde 1938 von Daugelischken umbenannt.
Unter dem Namen Maletzki finde ich bei mir nur einen Louis., der 1931, 1937 und 1942 als Direktor der Vereinigten Brauerei und Brauereivorstand angegeben wird. Er wohnte in Gumbinnen, in der Bismarckstr. 19.
Eine Elise Schrock kann ich in meinen Listen ebenfalls nicht finden. Unter diesem Familiennamen finde ich lediglich im Einwohnerbuch von 1937 in Gumbinnen, in der Bismarckstr. 19, eine berufslose Gertrud Schock. - Da es sich hier um die gleich Anschrift wie bei Louis Maletzki handelt, dürfte zwischen diesen beiden Personen eine Verbindung bestehen und es sich dabei um die von Ihnen in Ihrem Schreiben genannten Personen handeln.
Ich bedauere sehr, Ihnen keine weiteren Hinweise geben zu können.
Mit freundlichen Grüßen
Erwin Heisrath - Arnstadt