Hallo J�rgen Mundt,
hier eine Schilderung der Brauchtums aus Hohesprindt
(Augustlauken)/(Elch)Niederung:
"Immer wenn das neue Jahr heranr�ckt, denke ich daran, wie es einst daheim
zu Silvester war und wir die Naujahrsb�cke erwartet haben. Schon im Herbst
begannen bei der erwachsenen Dorfjugend die Vorbereitung....Auch im Haushalt
wurde so allerlei Vorbereitung getroffen. Geb�ck und Trinksachen mussten
bereit gestellt werden. Die M�dchen mussten putzen und scheuern, vor allem
mussten sie daf�r sorgen, dass ja kein Ru� unter den Kocht�pfen war, denn
der Schornsteinfeger kannte kein Erbarmen, die M�dchen mussten dann mit Ru�
geschw�rzten Gesichtern herumlaufen.
Zu solch einer Gruppe Neujahrsb�cken geh�rten einst einmal der Gendarm, der
Schornsteinfeger, der Brieftr�ger, der Schimmelreiter, der auf einem selbst
gebastelten Pferd (ein Brett mit einem selbstgeschnitzen Pferdekopf, �ber
dem Brett ein wei�es Laken) seinen Tanz vorf�hrte. Ebenfalls geh�rte der
B�renf�hrer und der B�r, der in einem gewendeten Pelz nach den Kl�ngen eines
selbst gefertigten Saiteninstruments, welches der B�renf�hrer spielte,
tantze. Der Kaufmann mit seinem Bauchladen war f�r uns Kinder doch der
Liebste, denn er hatte immer reichlich S��igkeiten. Es war �blich, dass er
Geb�ck und S��igkeiten von den Dorfbewohnern erhielt. Zum Tanz der
Neujahrsb�cke spielte eine sch�ne Maid auf, das war ein junger Mann in
M�dchenkleidung. Na, und der Klapperstorch durfte auch nicht fehlen. Das war
immer ein Spektakel und wir Kinder freuten uns immer darauf. Wir lauschten
schon den ganzen Abend darauf, dass im Dorfe das Gl�ckchen erklang mit dem
die lustigen Gesellen ihr Erscheinen ank�ndigten....Lustig war es allemal,
denn es wurde ja t�chtig eingeschenkt und auch getrunken..."
Der Neujahrsbock soll mit Schafspelz und mit H�rnern bekleidet gewesen sein.
Der Schimmelreiter knallte und schlug eine Peitsche, der Storch hackte mit
seinem spitzen Schnabel die M�dchen und der B�r kniff sie in die Beine. Das
Pracherweib sammelte die Gaben ein. Auch Teufelsgeiger und Brummba� konnten
anstelle eines M�dchens f�r Belgeitmusik sorgen.
Diese Gestalten geh�ren in die Zeit der Zw�lften oder der Rauhn�chte. Das
sind die Tage zwischen Weihnachten und Heilige Drei K�nige. Zu dieser Zeit
ruhten einstmals die Spinnr�der und die Webst�hle, es wurde nicht
gedroschen, geh�kselt, auch nicht gewaschen, denn der wilde J�ger mit seinem
Gefolge soll sein Unwesen getrieben haben.
Beste Gr��e,
Yvonne Storek