Neues Mitglied

Liebe Mitforscher in der Liste,
ich bin erst seit kurzer Zeit dabei, mich intensiver mit der
Familie auseinander zu setzen und hatte das Gl�ck,
da� z.Zt. das 1000j�hrigen Reiches einiges zusammengetragen
und erforscht wurde.

Ein wichtiger und leider wenig erforschter Zweig f�hrt nach Schlesien und
Galizien. Ich m�chte gern mein bisheriges Wissen darstellen, vielleicht gibt es
ja den einen oder anderen Ankn�pfungspunkt mit anderen Familienforscher. Und
f�r einen guten Tip bin ich allemal dankbar.

1. Johann Christian Eichenberg, geb. 8.4.1771 in Pilsnitz bei Breslau
         gest. 18.4.1845 in Pilsnitz
seine Eltern waren: Johann Gottfried Eichenberg und Johanna Eleonora Schurig.
Erster war Handschuhmacher, heiratete am 4.9.1796 Caterina Dorothea Pr�sent aus
Salzwedel, Wohnsitz soll dann Perleberg gewesen sein, allerdings der
Sterbeort
zumindestens von J.Ch. Eichenberg liegt dann wieder in Pilsnitz. Die Kinder
von beiden lebten dann in Perleberg und Wilsnack.
Insbesondere w�rde ich gern mehr �ber die Eltern herausbekommen.

2. Ein anderer Zweig meiner Familie kam aus Baden, wanderte nach Schlesien
  aus, heiratete und lebte dort und ging dann wieder nach Berlin. Warum diese
  Wanderungen ? Hier die Daten:
  Johannes Mattes (Webermeister) geb. 24.12.1858 in Tailfingen
                     gest. 15.3.1921 in Nowawes / Babelsberg
  heiratete am 9.9.1881 Mathildis Maria Passendorfer geb. 30.7.1857 in
  Bielitz-Biala gest.: ??? in Niedersch�nweide
  Eltern waren: Privatier Passendorfer in Bielitz - Biala
        Maria Gorgosch / Gorgus aus Zyrise (? Ort habe ich nicht gefunden)

  Auch hier liegen relativ wenig Daten vor, die ich gerne vervollst�ndigen
  w�rde.
  Ger�chte besagen, da� Privatier Passendorfer ein gr��eres Hotel in
  Bielitz-Biala
  besessen haben soll und ein Onkel der Mutter Gorgusch Bischof in Tarnow
  war, wie
  gesagt, Ger�chte.

  3. Meine dritte und letzte Frage in die Runde betrifft
    Angelus Silesius alias Johann Scheffler, geb. im Dez. 1624, gest. am
    9.7.1677 ebenda.
   Wei� jemand, ob sich ein Genealoge/in einmal n�her mit diesem Mann und
   dessen Geschlecht besch�ftigt hat ? Ich habe in der nieders�chsischen
   Staatsbibliothek nur wenig und dann meist �lteres Material gefunden, was
   zudem auch nicht sehr ergiebig war.

   Ich hoffe, ich habe nicht zu viele Fragen und Anspr�che gestellt. Aber
   vielleicht kann mir jemand ein paar Tips geben, denn im Prinzip habe ich
   keine Ahnung, wie ich an die fehlenden Daten kommen soll.

   Viele Gr��e Ekkehard

Date sent: Fri, 7 Sep 2001 08:05:04 +0200

Hallo Ekkehard,

Deine Frage 2. betrifft sicher den Beruf "Webermeister".
In Teilfingen liefen in vielen Häusern Webstühle, vor einigen Jahrzehnten
auch noch Strickautomaten die Tag und Nacht arbeiteten.

Im Gebiet meiner Ahnen, Kreis Frankenstein, Glatz und auch weiter
westlich gab es zu dieser Zeit überall den Beruf Weber.
Für uns alle ist es interessand zu erfahren auf welche Weise die
Abwanderung von Fachkräften damals organisiert wurde.
Ich denke es gibt viele Infos die zusammen eine Antwort auf Deine Frage
geben werden.

MfG, Alfred

Alfred Zahlten schrieb:

From: Schilling-Eisenberger@t-online.de (Eisenberger)
To: Schlesien-L@genealogy.net
Subject: [SCI] neues Mitglied
Date sent: Fri, 7 Sep 2001 08:05:04 +0200

Hallo Ekkehard,

Deine Frage 2. betrifft sicher den Beruf "Webermeister".
In Teilfingen liefen in vielen H�usern Webst�hle, vor einigen Jahrzehnten
auch noch Strickautomaten die Tag und Nacht arbeiteten.

Im Gebiet meiner Ahnen, Kreis Frankenstein, Glatz und auch weiter
westlich gab es zu dieser Zeit �berall den Beruf Weber.
F�r uns alle ist es interessand zu erfahren auf welche Weise die
Abwanderung von Fachkr�ften damals organisiert wurde.
Ich denke es gibt viele Infos die zusammen eine Antwort auf Deine Frage
geben werden.

MfG, Alfred
++++++++++++++++++++

Hallo Alfred,

vielen Dank f�r deine Anmerkungen.
In der Tat ist die Wanderungsbewegung z.B. der Weber ein interessanter Aspekt.
100 Jahre zuvor wurden bereits von Josef II. von �sterreich in erheblicher
Umfang Facharbeiten vom Bauern bis zum Handwerk vor allem aus der Pfalz nach
Galizien abgeworben.

Was mag die Menschen bewogen habe, z.B. die nicht gerade kleine Entfernung von
Tailfingen nach Bielitz-Biala auf sich zu nehmen ? In jedem Fall eine mehrt�gige
Reise, die ja auch Geld gekostet hat. Mein Urgro�vater hat in
Bielitz-Biala geheiratet und nach der Hochzeit sich in Richtung Berlin
aufgemacht. Aus Erz�hlungen meiner Oma wurden als Gr�nde vor allem religi�se
genannt, sie haben es als Evangelische bei den Katholischen nicht ausgehalten.
Warum ? Sie waren in Tailfingen arm, ebenso in Bielitz-Biala und auch in Berlin
brachten sie es nicht zum Wohlstand. Es gibt ein Bild von ihm: sehr
eindrucksvoll.

Aber vielleicht wissen anderen noch mehr, �ber die Beweggr�nde, die Heimat zu
verlassen.

Viele Gr��e Ekkehard

Hallo Alfred,

Aus Erz�hlungen meiner Oma wurden als Gr�nde vor allem religi�se
genannt, sie haben es als Evangelische bei den Katholischen nicht
ausgehalten.
Warum ?

Viele Gr��e Ekkehard
________________________________________________________________

Lieber Herr Eisenberger,

das ist ganz einfach. Die Evangelischen wurden von den Katholiken
(oder besser deren Kirche) immer verfolgt, nie umgekehrt.

Wenn Sie mehr dar�ber wissen m�chten, so k�nnen Sie das in dem un-
ten angegebenen Buch nachsehen - auch kostenlos auf CD-ROM erh�lt-
lich.

Ganz herzliche Gr��e aus Luxemburg

Gerd M�llenheim

Hallo Ekkehard,

früher war für die Menschen ein Beruf etwas wertvolles, wohl die einzige
Lebensgrundlage für die eigene Familiengründung.
So ging um 1900 auch mein Vater noch auf Wanderschaft.
Wenn es knapp wurde bekamen sie in der Fremde bei einem Meister der
Zunft Arbeit und Unterkunft. Das war so Sitte und Pflicht, denn erst nach den
Wanderjahren konnte aus dem Handwerksgesellen ein Meister werden.
Und gelegentlich fand sich auf der Wanderschaft auch die künftige Ehefrau.
Vieleicht erklären sich die Wanderungen Deines Vorfahren auch so, oder
hat jemand noch eine Erklärung dazu ?

Viele Grüsse, Alfred

Alfred Zahlten schrieb:

Wenn es knapp wurde bekamen sie in der Fremde bei einem Meister der
Zunft Arbeit und Unterkunft. Das war so Sitte und Pflicht, denn erst nach den
Wanderjahren konnte aus dem Handwerksgesellen ein Meister werden.

Hallo Alfred,

wie lange dauerten die Wanderjahre eigentlich ?

Viele Gr�sse
Bernd Gr�dler

Hallo,

ich habe ueber die Wanderbewegungen gelesen und bin daraufhin etwas
neugierig geworden.
Ich habe durch aeltere Dokumente erfahren, dass mein Grossvater als
14-jaehriger in eine Musikschule ging (zwei Jahre lang, von 1906 bis 1908).
Geboren wurde er in Ottmuth, Kreis Gross Strehlitz.
Was mich wundert ist, dass der Ort, wo er die Schule besuchte, schon weiter
weg lag: Zossen, suedlich von Berlin.
Nun meine Frage: War dies ungewoehnlich, oder gab es so etwas oefters?
Und was mich auch noch beschaeftigt: Wie wurde das Ganze finanziert. Mussten
die Jungen neben der Schule auch arbeiten, um das bezahlen zu koennen?
Leider gibt es in meiner Familie keinen, der mir etwas genaueres darueber
erzaehlen kann.

Viele Gruesse

Reinhard Koperlik

Hallo Bernd,

die Zeitdauer weis ich nicht genau. Die Handwerksburschen hatten eine Art
Pass bei sich in dem die Arbeiten vom jeweiligen Meister bescheinigt wurden.

MfG Alfred

Alfred Zahlten schrieb:

die Zeitdauer weis ich nicht genau. Die Handwerksburschen hatten eine Art
Pass bei sich in dem die Arbeiten vom jeweiligen Meister bescheinigt wurden.

Hallo Alfred und Guenter,

dieser Pass blieb doch sicher nach den Wanderjahren beim Besitzer ?

Leider hat bei den Vorfahren meiner Frau kein solcher Pass die Zeiten
�berlebt.

Viele Gr��e
Bernd Gr�dler