Neues Mitglied

Einen herzlichen Gruss an alle Leser!

    Durch eine andere website stiess ich am Sonnabend auf diese Liste, deren Beiträge für letzten Dezember ich dann durchlas, und mich gestern daraufhin entschloss die Liste im Interesse meiner Ahnenforschung zu abonnieren. Das anschliessende Studium der Juli Beiträge erweckte in mir jedoch grosse Zweifel ob ich an die richtige Adresse geraten war.

    Ich erwartete Anfragen über die Genealogie von ostpreussischen Familien zu finden, statt dessen streitet man sich, teilweise in beleidigender oder rechthabigender Weise, für Tage über die Recht- oder Unrechtmässigkeit gewisser Abgaben während eines Urlaubs in Polen.WAS HAT DAS MIT GENEALOGIE ZU TUN???
    Ein anderes Objekt dieses Monats, diesmal etwas näher am Thema der Genealogie, waren die wochenlangen Beiträge zur Bedeutung des Wortes 'luren". Muss denn jeder seinen Senf dazu geben, oder genügen zwei oder drei Beiträge um den Sinn des Wortes klar zu stellen ??

    Soweit meine ersten Eindrücke einer Liste die sehr nützlich sein könnte, wenn man sich auf das eigentliche Thema der Genealogie beschränkt. In diesem Sinne würde ich mich freuen zu hören, ob jemand auf einen Simon GRUPP gestossen ist. Im Taufregister der evangelischen Kirche Szirgupönen, später Amtshagen, wurde dort am 26. August 1835 Louisa Henriette Grupp aus Rudbardzen getauft. Eltern waren Simon Grupp, Wirtschafter, und Louisa Bandisch.
Simon Grupp, laut unbestätigter Quelle, soll (später?) Gutsbesitzer auf Abelischken (nördlich von Nordenburg) gewesen sein.
Louisa Bandisch wurde lt. Nr. 1811/46 der ev. Kirche Lyck dort am 5.Mai 1811 getauft, und lt. Nr. 237/1887 des Standesamts Brandenburg (Havel) starb am 11.April 1887 in Brandenburg.

Ein weiterer toter Punkt in meiner Forschung sind die Herkunft und der Verbleib des Regimentsquartiermeisters Schlemüller (möglicherweise mit Vornamen Jacob Gottlieb), der am 10. Juli 1730 in Königsberg eine Maria Scherres ehelichte, und 1736 Pate bei der Taufe eines Gottlieb Schlemüller in Gumbinnen war.
Dieser Reg.Qu.Mstr. Schlemüller ist möglicherweise der Vater meines direkten Vorfahren Carl Schlemüller, um 1739 wahrscheinlich in Gumbinnen geboren (deren Geburtsregister zw.1736 und 1745 fehlen), der 1777 in Heinrichswalde Loysa Barbara Hollstein ehelichte und am 30.März 1798 auf seinem Gut Stuttberg bei Heinrichswalde verstarb.

    Damit genug für's erste. Jeder Hinweis wird dankend empfangen!

    Mit freundlichen Grüssen,
    Eckhard Zeidler

Sehr geehrter Herr Zeidler,

es ist schon ein Jammer wie manchesmal in der Liste um des Kaisers Bart
gefeilscht wird.
Um den ersten (leider negativen) Eindruck etwas aufzupolieren hier
einige Daten aus meinen Unterlagen zu Ihren Fragen. Leider kann ich zu
den Personen oder Familiennamen keine Hinweise geben, wohl aber zum Ort
Szirgup�nen:
Die meisten Domainen�mter und Kammer�mter entstanden in den litauischen
�mtern, in der Zeit als das Deputationskollegium der K�nigsberger Kammer
in Gumbinnen arbeitete.
1724/36 Neben den �lteren Althof Insterburg Georgenburg, Saalau,
Jurgaitschen und Kiauten entstanden in jener Zeit noch im Insterburger
Kreise:
Brakup�nen, Szirgup�nen, Kattenau, Budreitschen, Dantzkemen, G�ritten,
Bredauen, Forstamt Nassauen, Waldaukarse, Stutamt Trakehnen,
Matlischkemen, Maggunischken, K�nigsherz, Wendera, Dinglauken, Buylin,
Plicken, Stannakschen, Gaurischkemen, Jurgaitschen, Gedwallen. Das Amt
Wandlaken entstand aus den adlig Wandlaikschen G�tern, im Erbamte.

1824, Durch Kabinetsorder vom 12.4.1823 wurde das Kirchspiel Szirgup�nen
welches 1818 mit 2661 Seelen und 333 Feuerstellen zum Kreise Stallup�nen
gewiesen war, demselben abgenommen und zum Kreise Gumbinnen gelegt.
Diese �nderung kam jedoch erst mit 1.1.1824 zur Ausf�hrung.

Friedrich Wilhelm I. setzte durch Reskript vom 6. M�rz 1725 einen
Erzpriester ein der den Namen Probst f�hren sollte und seinen Sitz in
Stallup�nen hatte, der erste hie� Gabriel Engel, Pfarrer zu Zitten.
Unter seiner Inspektion standen Bilderweitschen, Pillup�nen, Mehlkemen,
Zittkemen, Goldap, Klesgowen, Szatienen und Podzohnen (Wilhelmsberg).
Diese Inspektion ist sp�ter durch Gumbinnen, wo dann die Erzpriester
ihren Sitz nahmen, Szirgup�nen, Gerwischkemen und Dubeningken erweitert.
Doch kam Wilhelmsberg davon ab. Die anderen Kirchen standen unter der
Inspektion des Erzpriesters zu Insterburg, nur Salau und Berschkallen
wurden vom Erzpriester in Wehlau inspiziert.

In Gumbinnen waren 1798-1806 zwei Domainen Justiz�mter. In den ihnen
zugewiesenen �mtern traten mannigfache Ver�nderungen ein. Zu ihnen
geh�rten aber die �mter Brakup�nen, Gr�nweitschen, Kussen,
Stannaitschen, Szirgup�nen, Bredauen, Nassauen, Tollmingkemen,
Waldaukadel. Von 1801 an auch noch Budup�nen und Kattenau. Ab 1806 auch
noch Stannaitschen. Justizamtm�nner waren 1798 bis 1801 Klemm und 1798
bis 1803 Neumann. 1803/06 Mejo und 1806 Jordan.

Die Pissa kommt aus dem Wystiter See, nach Melkemen und Danzkemen,
Szirgup�nen, Gumbinnen. Oberhalb Norutschatschen nimmt sie die Rominte
auf, die Rodup, auch die Dobub und Zirpup, die Narpe. An M�hlen treibt
sie die bei Baibeln, Melkemen, Milluhnen, Pakalnischken, Zirgup�nen,
Gumbinnen und Gerwiszkemen. In fr�heren Zeiten soll die Gumbinner M�hle
oberhalb der Stadt nach Norutschatschen hin gestanden haben. Durch den
Aufstau unterhalb der Stadt, wird ein Teil derselben durch R�ckstau
�berschwemmt. Dagegen wurden 1771 die Schutzd�mme in der Stadt angelegt.
Bei Zirgup�nen vereinigt sie sich mit der Angerapp.

Landkammerrat Wilken war 1723 kassiert; Eckard wurde 1740 zu Gumbinnen
verhaftet usw. So war unter anderem der Geheime Rat von L�wersprung zu
Szirgup�nen angeklagt (1727) k�nigliche Untertanen zu Diensten auf
seinen Privatg�tern gebraucht und auch sonst gegen die k�niglichen
Bestimmungen gefehlt zu haben. Der K�nig forderte hierr�ber von der
Kommission (die 1727 unter dem General von Blankensen zur Untersuchung
aller Klagen aus Litauen eingesetzt war) Bericht. Dieser ergab die
Schuld des L�wersprung und der K�nig verf�gte: L�wersprung soll
geschlossen nach Berlin gebracht werden alle seine Habseligkeit soll in
sequester genommen werden und soll eine administrative auf Szurgupehn
und �brige seiner G�ter gesetzt werden.- �ber den schlie�lichen Verlauf
geben die Akten keinen Nachweis.
Stadelmann 46.-
Im weiteren Verlauf der Untersuchungen ergibt sich die Schuld des
Kammerrats von Schlubhuth in K�nigsberg, der Gelder die f�r die
Kolonisten bestimmt waren hinter sich behalten hatte. Der K�nig hatte
bei Leib- und Lebensstrafe verboten, in Litauen keinem Preu�en von
Geburt ein Gut zur Administration anzuvertrauen. Das General-Denatorium
fragte nun an, ob das auch von dem Amte Szirgup�nen gelten sollte? Dort
sei der von L�lh�fel, ein Deutscher, Hauptp�chter, habe aber den Amtmann
Tarrach, einen Preu�en "bei der Rezeptur und Aufsicht auf der Wirtschaft
der b�uerlichen Untertanen substituiert". Der K�nig beschiedet selbst:
"L�lh�ffel ist gut, aber Tarrach tauget nit, ist ein Erz-Vogel, der die
Schweizer und deutschen traktiert wie die Hunde, dass wo Tarrach nit
verkommt f�r alle verlaufen m�ssen, Haus und Hof stehen lassen da� es
nicht auszuhalten". Tarrach wurde darauf durch einen anderen Beamten in
Szirgup�nen ersetzt.
Stadelmann 47

Aus der Kabinets-Order an den Geheimen Rat von Blumental, Berlin
31.8.1735 ----da� der Generalp�chter zu Szirgup�nen, Augustin, die
Untertanen ein wenig zu scharf angreifet, ist an dem, und habt Ihr also
darauf zu sehen, damit solches nicht zu weit gehe. Der Litauische Beamte
Dafali taugt nicht, und k�nnt Ihr solchen nur gelegentlich abschaffen,
wenn keine Besserung von ihm zu hoffen. Das Amt Jurgaitschen betreffend,
so lasse es dar�ber auf Eure Einsicht und Pflicht ankommen, da� wenn Ihr
findet, da� solches im Ackerbau und der Viehzucht zu sehr angeschlagen,
Ihr einen neuen Aufschlag davon nach seinem wahren Betrag machet, und
solches zur Approbation einsendet. Meiner Meinung nach aber, finde Ich
den Acker so wohlfeil als es nur m�glich ist angeschlagen, und ist das
�bliche bei diesem Amte, da� von Anfang her noch kein rechter Bauer
darauf gewesen, denn auch Maasmann kein sonderlicher Wirt und bei seinen
Haushaltungen schon hier zu Lande nicht zu recht kommen k�nnen
Stadelmann 342

Der letzte Sandes von Hoffmann wurde am 9.1.1794 zu Pieraginen geboren.
Sein Vater Ritt-meister Johann Leopold Sandes von Hoffmann erkaufte 1796
Reussen bei Angerburg, verkaufte es aber noch in dem selben Jahre an den
Oberamtmann Heinrich Gottlieb von Sanden aus Szirgup�nen.

Am 18. Januar 1884 verschied zu Wedern Louis von Neumann Besitzer von
Wedern, Szirgup�nen und Kowalken, Mitglied des Herrenhauses. Mit ihm
erlosch der Stamm des 1840 geadelten Amtsrat von Neumann zu Szirgup�nen,
da er als einziger Sohn seines Vaters keinen Sohn hinterlie�. Er war mit
einer Tochter des Medizinalrates Albers aus Gumbinnen verheiratet und
erreichte ein Alter von einigen siebenzig Jahren. Er hinterlie� nur zwei
T�chter, von denen eine an Major von Sch�nfeld verm�hlt war, der bald
nach und in Folge des Krieges von 1871/72 starb.

Herzliche Gr��e

Ihr

Hallo Eckhard,

einfach dabei bleiben und Ausfälle der negativen Art ignorieren bzw. löschen
(jedenfalls NICHT antworten; die meisten "Ausfallenden" warten nur darauf!).
Diese Liste hilft häufig genealogisch weiter, wie viele Dankesschreiben
bezeugen! Und auch (Mundart-) Sprachforschung hat manchmal Bezüge zur
Genealogie: Keep it cool :wink:

Grüße,
Hans (-H. Trutnau)

PS: Suche alles zu FN und ON TRUT(E)NAU