Neues Kloster/Neukloster Buxtehude

Hallo Herr Arndt,

vom Inventar der Klosterkirche ist noch einiges erhalten. Die eigentliche
Klosterkirche wurde wegen Baufälligkeit 1902 abgerissen, 1903 wurde dann dort die
heutige Pfarrkirche gebaut.

Übernommen wurde in die neue Kirche - und ist noch dort heute vorhanden -
folgende Ausstattung der Klosterkirche u..a.:
der Altar, der Taufstein, das Taufbecken, das Kruzifix, mehrere Gemälde, ein
Opferstock, mindestens ein Epitaph, mindestens 2 Kelche, eine Weinkanne, eine
Oblatendose und zwei Grabplatten.

Die eine Grabplatte k ö n n te evtl. für Sie interessant sein. Es ist die
eines Probstes mit Vornamen Antonius, der 1563 verstarb, aber dessen Nachname
nicht mehr zu lesen ist.
Anhand des Wappens geht man davon aus, das es jemand von der Familie "v.
Ahlden" sein muss. Wissen Sie, wann Ihr Antonius Grawert starb und welches Wappen
seine Familie hatte?

Die von Regina erwähnten Kreuzsteine stehen tatsächlich im Zusammenhang mit
dem Kloster. Es sind Steine, die die Grenze des Klosters anzeigten. Vor dem 2.
Weltkrieg wurden noch fast 40 Steine gezählt.

Das Kloster Neukloster wird in einigen Veröffentlichungen mehr oder weniger
ausführlich beschrieben. Es gibt aber keine eigenständigen Monographien dieses
Klosters, wie von anderer Seite behauptet. Die Schrift "700 Jahre Neukloster"
bringt zum Kloster nicht allzu viel.

Nachzulesen über das Kloster ist etliches in:

Heinrich Wilhelm Rotermund, Topographisch-statistische Beschreibung der Stadt
Buxtehude, in: Annalen der Braunschweig-Lüneburgischen Churlande 4, 1790, S.
862ff

ders., Einige Nachrichten von den ehemaligen Klöstern im Herzogthum Bremen,
in: Neues Vaterland Archiv 9, 1826, S. 333-354

L.M.H. Pape, Kirchen-Chronik der Stadt Buxtehude, Stade 1842

F.W. Wiedemann, Geschichte des Herzogtums Bremen, Bd. 2, Stade 1866, S. 49

Schlüter, Die letzte Nonne in Neukloster und ihr Pater, in: Stader Archiv Nr.
4, S. 259-262

H. Wilh. H., Mithoff, Kunstdenkmale und Alterthümer im Hannoverschen, Bd. 2,
S. 49

C. H. Wilhelm Sillem, Hamburgs Beziehungen zum Neukloster bei Buxtehude, in:
Zeitschrift des Vereins für Hamburgische Geschichte, Bd. 9, 1894, S. 77-121

Hermann Hoogeweg, Verzeichnis der Stifter und Klöster Niedersachsens vor der
Reformation, Hannover 1908, S. 96f

Ganz wichtig ist aber der Beitrag in: Carl-Wilhelm Clasen u.a., Die
Kunstdenkmale des Landkreises Stade, München 1965, S. 527-537. Ich würde empfehlen,
sich unbedingt diese Veröffentlichung zu besorgen.

Die in der mail vom 24.05.04 zitierten Schriften von Schindler, Jank und
Förste behandeln nicht das Neue Kloster, sondern das Alte Kloster bei Buxtehude.

Eine recht grosse Menge von alten Plänen und Ansichten der Klosteranlage und
des Vorwerks sind vorhanden im Archiv des Landeskonservators in der
Niedersächsischen Landesverwaltung zu Hannover.

Urkunden des Klosters liegen - wie schon von Ihnen erwähnt - tatsächlich im
Niedersächsischen Staatsarchiv zu Stade.

Viele Grüsse
Albin von Spreckelsen