Neue Doku-Reihe über Vertreibung im ZDF

�Die gro�e Flucht�: ZDF startet Doku-Reihe �ber Vertreibung

Hamburg (dpa) - Rund 100 Millionen Menschen mussten im vergangenen Jahrhundert
ihre Heimat infolge von Kriegswirren, Naturkatastrophen und Hungersn�ten
verlassen - darunter auch 14 Millionen Deutsche w�hrend des Zweiten Weltkriegs.
Das ZDF hat die Schicksale der Fl�chtlinge in der f�nfteiligen Dokumentation
�Die gro�e Flucht�, die am 20. November startet, aufgearbeitet und hat parallel
zur TV-Serie eine Suchaktion �Kinder der Flucht� eingeleitet, in der Familien
zusammengef�hrt werden, die sich trotz aller Bem�hungen immer noch nicht
gefunden haben.

F�r den Leiter der ZDF-Redaktion Zeitgeschichte, Guido Knopp, ist diese
Dokumentationsreihe der �m�glicherweise letzte gro�e Versuch�,
Fl�chtlingsschicksale von Betroffenen geschildert zu bekommen. �Wer damals 25
Jahre alt war, ist heute �ber 80�, sagte Knopp am Freitag bei der Pr�sentation
des F�nfteilers in Hamburg. �Bald wird man dazu nicht mehr in der Lage sein,
weil die letzten Stimmen verstummt sind.� Rund 1000 Interviews f�hrten Knopps
Mitarbeiter, darunter auch diverse Gespr�che mit Russen, Tschechen, Polen oder
Litauern, zu denen bis vor rund zehn Jahren noch kein Kontakt m�glich gewesen
w�re.

�Die gro�e Flucht� widmet sich dem Exodus in Ostpreu�en, dem Untergang des
Fl�chtlingsschiffs �Wilhelm Gustloff�, der schlesischen Trag�die um die Festung
Breslau, dem Leid der Frauen in Pommern und der Vertreibung der Sudetendeutschen
am Beispiel der kleinen Stadt Duppau. Der erste Teil (�Der gro�e Treck�) hat das
ZDF die Flucht aus Ostpreu�en dokumentiert, die in ihrem H�hepunkt Zehntausende
von Menschen in ihrer Verzweiflung auf der Flucht vor der Sowjetarmee in
Richtung Westen trieb. Unter den prominenten Augenzeugen war auch Fu�balltrainer
Udo Lattek, der die Vertreibung als kleiner Junge miterlebte und sie als
�Horrorfilm ohne Halbzeit� in Erinnerung hat.

In einer Suchaktion will das in Zusammenarbeit mit Hilfsorganisationen und
Suchdiensten Menschen zusammenbringen, die damals auseinander gerissen wurden.
In jeder Sendung des ZDF-Geschichtsmagazins �History� werden ab Sonntag, 4.
November, 22.45 Uhr, Suchmeldungen pr�sentiert - Kinder, die etwas �ber ihre
Vergangenheit, ihre Eltern erfahren wollen, bitten um Hilfe; Familien, die noch
immer auf der Suche nach vermissten Angeh�rigen sind, fragen nach Hinweisen.

Quelle: dpa - Meldung vom 12.10.2001