Neidenburg Pribbernow Stepenitz Grabow

In einer eMail vom 10.01.2011 23:00:26 Westeuropäische Normalzeit schreibt
_maiksenninger@live.de_ (mailto:maiksenninger@live.de) :

Wenn sie mit einem Schiff fuhren, dann sicherlich nicht weiter als bis

Danzig.

Die Schiffe wurden ja ununterbrochen für Transporte benötigt.

Hallo Maik,
da bist du im Irrtum, sie waren doch schon fast an der Oder im Kreis
Cammin.
Und der grenzt ans Oderhaff. Also werden sie dort ein Schiff bestiegen
haben
um die Odermündung zu überbrücken z.B. bis Wolgast.
Meine Eltern und ich sind mit vielen anderen im Februar 1945 von der
Reichsbahn
aus Stargard/Pom. evakuiert worden. Dabei habe ich selbst die
Tieffliegerangriffe
der Tommys mit Leuchtspurmunition auf unseren Zug in der Gegend um
Greifswald
kennen gelernt.
Die Waggons waren auf den Dächern mit weißen Flächen und dem roten Kreuz
gekennzeichnet. Als die Flugzeuge kamen, hat die Zugbegleitung die Waggons
verschlossen, so das die Leute nicht raus konnten und drinnen elendig
verbrannt sind.
Hallo Ralf,
Pribbernow liegt auch schon im Kreis Cammin!!!
Die Pribbernow's im Kreis Greifenberg sind mit Deutsch bzw. Wendisch
Pribbernow
benannt.
Deine Leute werden sich dann durchs Landesinnere bis Grabow durchgewuselt
haben, immer Stück für Stück!
Gruß aus Schwerin
Wolfgang R. (Dittner)

Hallo Ralf und Wolfgang,

wie gesagt, kann ich auch nur anhand der wenigen Angaben, eine Vermutug äußern.
Was für mich eigentlich feststeht, ist die Tatsache, das viele Flüchtlinge aus dem Osten,
gerade im Raum Grabow landeten. Und das die, die mir bekannt sind, dort mit Zügen ankamen.
Die Verbindung zwischen Wittenberge und Berlin bestand noch sehr lange.
Allerdings waren die Züge, welche noch fuhren, hauptsächlich fürs Militär eingesetzt.
Sie lieferten Material und Ersatz in den Berliner Raum.
Fuhren sie zurück, namen sie Verwundete und natürlich Flüchtlinge mit.
Es fuhren auch noch bis Anfang April 1945, einige Züge über Berlin-Neuruppin-Pritzwalk-Wittenberge-Grabow.
Ab dem 15. April 1945 gab es aber dort keine Loks mehr.
An diesem Tag explodierte dort ein mit V2 Waffen und Munition beladener Zug.
Man hatte keine Loks mehr und hatte den Transport dort stehen lassen.
Danach war diese Strecke nicht mehr nutzbar.
Da die von Ralf angesprochenen Flüchtlinge, sicherlich soviel Hab und Gut mitnahmen, wie es ihnen möglich war.
Sie aber mit Schiff fuhren, hatten sie definitiv keine Pferdewagen oder Handkarren dabei.
Diese sperrigen Sachen, wären wohl nicht auf ein vollgestopftes Flüchtlingsschiff gekommen.
Um alles mitzunehmen. Wartete viele Flüchtlinge, manchmal tage- oder wochenlang an Bahnhöfen, auf die Züge.
Kam einer, bestieg man ihn, egal wohin er fuhr. Dies erklärt auch die oft ewig langen Wartezeiten.
So sollen manche Flüchtlinge sogar wieder Richtung Osten gefahren sein,
weil es keinen mehr interessierte wohin der Zug tatsächlich wollte.
Wie schon gesagt. Möglichkeiten gibt es viele.

Grüße Maik