Namslauer Chronik / 1830 CHOLERA

Die Beschreibung von Susanna wird in der "Namslauer Chronik" im Jahr 1830 bestätigt Aber schon 1813 wird bei von Russland zurückkehrenden französischen Truppen von einem "hitzigen Nervenfieber" (Typhus ?) gesprochen, wo die Toten mit Leiterwagen aus der Stadt gefahren werden mussten.

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1813

"sind auch hier an 2000 Mann am hitzigen Nervenfieber (=Typhus) gestorben, die Theils in der Kieferheide auf dem Sandberge bei der Dreifaltigkeitskirche und auf der Fleischerwiese begraben wurden.

Diese Sterbe von den Franzosen steckte auch mehrere Bürgerhäuser an, es starben Täglich mehrere Bürger, besonders auf der Klosterstraße, die ganz der Stille begraben wurden. Die Franzosen wurden auf Wagen ganz in der Stille beerdigt und bis 50 auf einmal hinaus gefahren und naken, wie sie Gott geschaffen hat, begraben. Ja es kam vor, dass einige noch nicht ganz Todt waren. Sehr oft wurden die Löcher, wenn es schon Abends spät war, nicht zu gemacht, so dass noch einige zu sich kamen und Hilfe bei mitleidigen Menschen suchten. Ein Franzose lief in diesem nakenden Zustande bis nach Woitzdorf, wo er grade bei der Scheuer des Herrn Pastor sich verbergen wollte, bei diesem aber Aufnahme fand und ein Jahr, bis nach Friedensschluß bei ihm blieb und dann in seine Heimat wanderte."

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Nachzulesen in : www.namslau-schlesien.de

siehe "Gestern" ganz unten Namslauer Chronik und Geschichte .
Sauber geschrieben und zur Verfügung gestellt von Petra Kreuzer
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Den 9ten April desselben Jahres am Chary Freytag fand man ein neugeborenes Kind männlichen Geschlechts im Weidefluß ohnweit der Mühle zwischen den Fischkasten, die Thäterin ist nicht ermittelt worden.

1830 Brach in den benachbarten Pohlen eine Rebellion aus; jedoch wurde sie im Posenschen noch zeitig genug entdeckt und daher für Preußen nicht nachtheilig, bis auf die Deckung der Grenzen.

Die Cholera brach unter dem Russischen Militair aus, eine Krankheit, die sie mit aus Asien gebracht hatten. Nun wurden verschiedene Vorkehrungen getroffen, um der Krankheit Einhalt zu thun, doch brach sie in Berlin, Breslau, Brieg, Oels, Bernstadt, Kreutzburg, Neiße und Schweidnitz aus. Auch wurden davon mehrer Dörfer heimgesucht. In Hamburg und Danzig hat sie Tausende von Menschen hingeraft. Namslau blieb verschont.

Es wurden auch hier in Schlesien Sicherheitsvereine gebildet, um im Fall der Noth, falls die Pohlen die Grenze überschreiten sollten, diese in den Städten Wiederstand finden sollten, bis das Militair requiriert würde.

Denselben Winter hatten wir sehr wenig Schnee

1832 Acht Tage vor Ostern fand man im Weidefluß ein neu geborenes Kind, die Mutter ist nicht entdeckt worden.

1834 beginn hier die Schützen-Gilde ihr 400 jähriges Jubelfest

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