Ich habe einen Artikel zu obigem Thema geschrieben. Mich w�rde sehr
interessieren, ob auch in anderen Gegenden in Ostpreu�en so mit der
Namensgebung innerhalb der Familien verfahren wird:
nat�rlich wird immer mal wieder von Gesetzm��igkeiten bei der Vergabe von Taufnamen berichtet. Ich kann das als allgemeine Regel aber nicht best�tigen und teile ihre Erfahrungen. Bei einem vom mir erstellten OFB f�r Niederschlesien f�r �ber 25.000 Personen mit mit einer sehr guten Quellenlage f�r eine Stadt und zw�lf D�rfer traten genau die von ihnen beschriebenen Probleme auf.
Die beste M�glichkeit der Identifizierung bleibt die konsequente Verkn�pfung mit den Taufzeugen. Gerade bei kinderreichen Familien ergeben sich typische Beziehungsmuster. Eine bestimmte Konstellation von Taufzeugen erscheint in der Regel bei einer Familie, womit sich diese von einer anderen Familie mit anderen Taufzeugen abgrenzen l�sst. Sehr h�ufig sind auch bei dem ersten Kind die Geschwister Taufzeugen. Allerdings scheinen einige Familien ihre Taufzeugen zuf�llig und jedes Mal wechselnd auszusuchen. Letztlich geh�ren viele Faktoren zu einer eindeutigen Identifikation einer Familie. Besonders wenn es alte Eintr�ge, mit wenig wechselnden Personengruppen sind, also nur wenige unterschiedlichen Tauf- und Familiennamen vorhanden sind.
Taufnamen k�nnen dabei auch ein Faktor darstellen, aber bitte nicht aus ihrer Vergabe eine Regel konstruieren, das f�hrt schnell zu falschen Ergebnissen. Interessant bleibt aber immer wieder, woher ein in der Region vollkommen un�blicher Taufname pl�tzlich auftaucht. In einigen F�llen gibt es eine m�gliche Erkl�rung, weil der Pfarrer, Steuereinehmer oder Amtmann, die fast immer woanders herkamen, so hie�en.
Viel Gl�ck und kriminalistischen Sp�rsinn f�r die weitere Arbeit
Ulrich Ilchmann
mir liegen selbst noch zu wenige Namen vor, um Deine Beobachten bestätigen zu können. Allerdings berichtet meine Mutter, daß ihre Großmutter, geboren in Sdorren am Spierdingsee, immer erzählt hat, bei ihnen wären die Kinder nach der Bibel benannt worden. Dazu wurde nach der Geburt die Bibel an einer beliebigen Seite aufgeschlagen und den erste Name, der vom Geschlecht her paßte, sei dem Kind gegeben worden. So sind wir ohne bekannte jüdische Wurzeln zu einem Samuel gekommen.
Nun ist Wilhelm ja eher ein mittelhochdeutscher Name. Da paßt die Erklärung vielleicht nicht so gut, es sei denn die Bibel hatte Seiten mit den Königen der letzten Jahre, aber wer weiß.
Vielleicht tritt diese Vorgehensweise auch im Rest von Ostpreussen auf.
ich finde, das ist eine interessante Familien-Tradition, die Bibel an
einer beliebigen Stelle aufzuschlagen, um einen Namen f�r sein Kind zu
finden! Sowas hab ich noch nie vorher geh�rt. Vielleicht haben das ja
tats�chlich viele Familien so praktiziert - das w�rde wirklich erkl�ren,
weshalb die Eigennamen so 'zusammengew�rfelt' aussehen
Katholiken haben als Name auch oft den Namen dest Tages-Heiligen genommen, so w�re es bei einer Geburt am 28. Mai ein Willi oder eine Wilhelmine geworden.