Namensänderung BERNARDS Lippspringe

Liebe Liste,

kam es häufiger vor, dass jemand einen komplett anderen Namen trug, als er zur Taufe oder durch seine Paten bekommen hat?
Ich habe den Fall des Joan Franz BERNARDS (*err. 1759 ∞1788 †1817 Bad Lippspringe) aus Bad Lippspringe, der laut Bürgerbuch ein Bürgersohn war. Im Bürgerbuch kommt allerdings nur ein Johann Georg/Jürgen BERNHARDT (†1772) vor, der aus erster Ehe mit Gertrud EILENBROCK (†1761) drei Söhne bekam: 1747 Ludwig Wilhelm, 1749 Joes Anton, 1751 Joes Hermann und zwei Töchter 1755 Maria Cath. (∞1782 Joh. Wil. THÖNE) und 1759 Anna Maria Elis. Für keines der Kinder kann ich einen Sterbe- oder Hochzeitseintrag finden (außer für Maria Catharina). Bei Franz’ erstem Kind war ebenfalls eine Maria Cath. BERNARDS Patin - die Frauen wurden gewöhnlich mit Geburtsnamen nicht Ehenamen genannt. Aus Johann Jürgens zweiter Ehe mit Anna Maria ALEWELD (∞1761) scheinen keine weiteren Kinder zu stammen.
Daraus schließe ich, dass Franz ein Sohn von Johann Jürgen sein muss - kann ich nun annehmen, dass es sich bei ihm um einen der die Söhne handelt, der einen anderen Namen führt als im Taufeintrag steht?

Vielen Dank und viele Grüße

Tim (Walter)

Hallo Tim,
da kam zB Bereich der Soester Börde, wo das Hausnamenprinzip vorherrschte häufiger vor. Ein Vorfahre stammte aus Dinker vom Dreckmannhof und hiess bei der Taufe Dreckmann. Dann heiratete er und pachtete das Gut Borg und er und seine Familienangehörigen hiessen nur noch in den Kirchenbüchern Borgschultze. 1777 zog er und seine Familie auf den Keininghof in Borgeln und seitdem hiess die Familie Keining/Keuning.
Gruss
Frank Stupp

Hallo Frank,

das Hausnamensprinzip ist mir bekannt, aber mir geht es ja um den Vornamen/Rufnamen und nicht den Familien-/Hausnamen.
Ich habe ein Beispiel bei dem 1819 in Brackel (heute zu Dortmund) eine Gertrud Elisabeth BRINKMANN getauft wurde. Bei Ihrem Hochzeitseintrag von 1847 in Bad Lippspringe steht „Gertrud Elisabeth gen. Bertha“; danach wird sie in jedem Eintrag nur noch Bertha genannt. Es ist aber das einzige Beispiel dieser Art, das ich kenne.

Deshalb wollte ich in Erfahrung bringen, ob es im Großraum Paderborn häufiger vorkam und ob mein (Joan) Franz BERNARDS als Ludwig Wilhelm, Joan Anton oder Joan Hermann getauft worden sein könnte. Ansonsten wüsste ich nicht, wie er zu seiner Hochzeit ein Bürgersohn sein konnte.

Beste Grüße

Tim

Hallo Tom,
mir ist es für Lippspringe nicht bekannt, dass eine Person einen ganz anderen Familiennamen annahm, wohl aber mit einem anderen als den/die Taufnamen gerufen wurde und auch später im Kirchenbuch so geschrieben wurde.

Im von Dir angegebenen Todesjahr 1817 ist bei den einzelnen Fällen immer das Alter angegeben, kannst Du daraus nicht genauer auf das Geburtsjahr schließen?

Gruß,
Helmut

Hallo Helmut,

wenn dir das häufiger in Lippspringe untergekommen ist, wäre das ja ein Indiz dafür, dass es stimmen könnte! Wie viele Beispiele hast du dafür?

Bei Franz BERNARDS Tod am 29.01.1817 soll er 58 Jahre alt gewesen sein. Er müsste also um 1759 geboren worden sein. Im Gegensatz zu den meisten anderen Einträgen wird bei ihm aber das Alter nicht auch in Monaten und Tagen gemessen, was bedeutet, dass der Priester das genauer Geburtsdatum nicht kannte - vielleicht weil er wo anders herstammte (aber er war Bürgersohn!) oder aber er unter einem anderen Namen getauft wurde. Es ist also gut möglich, dass hier ein Fehler vorliegt.
Die Söhne von Johann Georg/Jürgen BERNARDS wurden 47, 49, und 51 geboren; die Töchter 55 und 59. Weitere Kinder lassen sich nicht finden. Zu seiner Hochzeit 1788 wäre er also zwischen 37 und 41 Jahre alt gewesen - spät, aber kein Einzelfall.

Viele Grüße

Tim

Hallo
ich habe mal diesen Link aufgerufen. Bei mir funktioniert nicht der darin enthaltene weiterführende Link zu bing

Mit freundlichen Grüßen
Herbert Penke

Irrläufer Entschuldigung

Mit freundlichen Grüßen
Herbert Penke