bei meinen Recherchen über die Herkunft Wittgensteiner Waldarbeiter in Iserlohn, bin ich auf einen Eintrag im Einwohnerverzeichnis von Iserlohn auf den Eintrag: Karl Dicke gen. Lagerin gestoßen. Der Name Dickel ist mir aus dem Wittgensteinschen ein Begriff. Lagerin als Fam. Name auch heute noch im Wittgenstein geläufig. Wie ist es möglich das dieser so genante „Zigeuner Namen“ mit dem Namen Dickel in Verbindung gebracht werden kann. Die Nachkommen von Karl Dickel (Tochter) wohnen noch heute in Iserlohn und sind meine Nachbarn. Möchte Sie aber nicht Ungerne darauf ansprechen.
Kann mir einer aus der Liste etwas dazu sagen.
Mit freundlichen Grüßen und ein Erfolgreiches Forscher Jahr,
im Volksmund wird der Begriff „Zigeuner“ oft unzutreffend angewendet, die Gruppe von Menschen die so bezeichnet
wird ist nicht so homogen wie sie nach außen erscheint oder wahrgenommen wird.
Durch die unterschiedlichsten Ereignisse z.B. Kriege, Krankheit, Armut, sind zu allen Zeiten immer wieder Menschen auf der Straße gelandet
und haben als Fahrende gelebt. Für diese Gruppe gilt der Begriff der jennischen oder manischen. Diese haben auch
Ehen mit Sinti geschlossen, Kinder gezeugt und wie diese gelebt. Die Herkunft ist aber eine andere.
Der Familienname Dickel ist in Wittgenstein ein Beispiel des oben beschriebenen.
Einige Mitglieder der Familie Dickel sind während des Faschismus deportiert und ermordet worden, als so genannte Zigeunermischlinge.
Der von dir angeführte Karl Dickel genannt Lagarin könnte eventuell der uneheliche Sohn einer Dickel mit einem Lagerin sein, so wäre der Name zu erklären.
Weiterführende Literatur zu diesem Thema in dem Buch von Dr. Ulrich Opfermann „ Auf das sie ihren Zigeunerhabitus ablegen“.
fielen Dank für Deinen Hinweis. Werde mir das Buch mal besorgen. Woher hast Du die Information das auch Dickel deportiert und ermordet wurden?
Da meine Familie und die Dickel’s in meiner Kindheit im selben Haus gewohnt haben kann ich mich noch an Onkel Carl erinnern der im 2. Weltkrieg beide Beine(durch erfrieren) verloren hatte und verdingte sich nach dem Krieg als Korbmacher um seine Familie zu ernähren. Carl Dickel kam ca.1938 als Waldarbeiter nach Iserlohn und Heiratete hier Erna Justine Six, deren Vorfahren aus Benfe(Wittgenstein) stammen. Über die Herkunft von Carl Dickel konnte ich noch nichts erfahren. Muss wohl doch mal seine Tochter fragen.
meine Vorfahen (Vagi) heißen Klein und Ackermann und waren herumziehende Korbmacher. Sie tauchten bei Hochzeiten und Taufen in Burgschwalbach, Höhr, Lindenholzhausen auf und stammen evtl aus dem Usingischen (welcher Ort imme damit gemeint ist). Ich kann sie bis ca 1740 zurückverfolgen. Bist Du diesen Familen evtl auch schon begegnet?
Je nach Gegend, wo sie bei Taufen oder Begräbnissen auftauchten waren sie mal katholisch, mal evangelisch. Paten waren fast immer die Honoratioren der jeweiligen Orte.
Es wäre toll, wenn Du mir weiterhelfen könntest.
Das Buch von Ulrich Opfermann „Saye kein Zigan sondern kaiserlicher Cornett“ habe ich durchgearbeitet. Da gibt es ja auch Kleins, aber ich finde keine Verbindung.
Hallo Marianne,
die Familie Lagarin (und Schreibvarianten) taucht auch in der sog. Zigeunersiedlung im Ort/Hofgut Saßmannshausen, Kirchspiel Feudingen, auf. Leider habe ich in dieser Richtung und zu den genannten FN Ackermann und Klein keine weiteren Erkenntnisse.
M.W. wurden aber die Geburten, Hochzeiten und Beerdigungen in den Kirchenbüchern in Wittgenstein erfasst. Evtl. kann Dir Herr Mehldau mit Auskünften aus seiner „Familiendatei Wittgenstein“ weiterhelfen - siehe www.wittgensteiner.net