Nachwuchsprobleme bei Genealogen?

Hallo Listenleser,

in der OWP-Liste schrieb Karin Cox:

Der kürzliche Genealogentag hat neue Ideen gegeben. Wenn man sich das Alter der dortigen Anwesenden ansieht, sollte man allerdings um den Nachwuchs bangen.
Wie wäre es das spielerisch zu probieren. Gerade sah ich eine Werbung für einen Foto Adventskalender den man selber zusammenstellen kann. Die Kinder könnten ihr eigenes Bild da entdecken sowie das von Verwandten und Ahnen
ODER
ein Memory Spiel mit den Verwandten und Ahnen, wobei man dann noch quasi einen Stammbaum legen kann mit den Bildern.

Ich spiele genau so ein “Memory” mit meinen Enkeln seit gut zwei Jahren und sie sind immer noch begeistert. Es sind zwar keine “Uralt-Fotos” dabei, aber oft sind die Familien ja heute so weit auseinander gerissen, dass die Kinder keine Ahnung haben, wer denn da zu Besuch kommt ein- zweimal im Jahr! Einen “Stammbaum” haben wir auch schon gelegt und auch die Beziehungen der verschiedenen Familien zueinander mit Hilfe der Bildchen geklärt.
Es ist auf jeden Fall ein lohnenswerter Spaß!

Aber auch wenn der “Nachwuchs” bei bestimmten Genealogen-Veranstaltungen fehlt, ist ein Markt für die Beschäftigung mit der Vergangenheit zweifellos da, sonst würden sich in den Buchhandlungen nicht die Bücher so nah am Kassenbereich finden: “Oma, erzähl mal”, “Opa, wie war das damals” u.ä. Es sind eigentlich Fotokladden, in die dann Oma oder Opa ihre eigenen Erlebnisse eintragen sollen – als Anregung ganz nett, aber m.E. viel zu festgelegt bzgl. Platz und Ereignis und die abgedruckten Fotos passen zur eigenen Geschichte recht selten – also “Ahnenforschung für Bequeme”...?

Wichtig wäre mir eine individuelle Familienchronik, in der nicht nur die “nackten Daten” festgehalten werden und evtl. ein paar Fotos, sondern auch die bekannten “Dönekes” oder Aussprüche, damit die Personen wieder Leben gewinnen. Viele Hobby-Familienforscher – und als solche sehe ich mich auch – halten diese Dinge ja in “Berichten” in ihren PC-Programmen fest, aber das ist ein schwacher Ersatz für das “Durchblättern”, z.B. mit Kindern.

Karins Beitrag hat mich bestärkt, bei einem oder zweien der erwähnten Adventkalender–Anbieter anzuregen, unter den vielbeworbenen Fotobüchern doch auch eines im “Loseblatt-Format” herauszubringen mit stabilen Lochungen zum Abheften – dort fänden dann auch Kopien von Urkunden etc. einen Platz und man könnte neue Ergebnisse problemlos zufügen.
Bisher versuche ich, einen solchen “Sammelordner” mit Hilfe von Dokumentenhüllen selbst zu gestalten, aber das sieht doch sehr “unprofessionell” aus – oder hat jemand in der Liste eine bessere Idee?

Grüße vom Niederrhein – heute mal sonnig (noch!)!
Birgit (Sträter-Imberg)