Hallo liebe Ahnenforscher,
mit Hilfe der Kirchenbücher konnte ich in einigen Orten meine Vorfahren relativ weit zurückverfolgen, wenn man Glück hat, dann beginnen vereinzelte Bücher um 1533. Durch die Einträge in den Kirchenbücher sind auch die Familienverhältnisse in der Regel geklärt, dass heißt, mit dem Taufeintrag einer Person findet man die Namen der Eltern heraus. Das erleichtert die Suche nach den Vorfahren. Da aber vor den 30er Jahren des 16. Jahrhundert keine Kirchenbücher geführt wurden, kann man auf diese also
nicht zurückgreifen.
Mir ist zwar bekannt, dass in Archiven u.a. Neubürgerbücher, Steuerlisten, etc. aufbewahrt werden, die zum Nachweis von Personen herangezogen werden, ich selbst habe noch nicht in diesen Archivalien geforscht.
Man kann also einige Personen auf diese Art nachweisen, aber wie ist es möglich, dass ich zu der gefundenen Person, die angenommen vor 1500 geboren wurde, die richtigen Eltern zu weisen (wenn z.B. die Trauung vor 1530 stattfand und somit im KB nicht zu finden ist) bzw. feststellen wer die Eltern sind.
Was mich noch sehr interessieren würde ist, wie man genaue Sterbedaten ermitteln kann, obwohl die Kirchenbücher an dem Ort erst 50 Jahre geführt wurden. Können genaue Geburts-/Heiratsdatum vor 1530 genau ermittelt werden, wenn ja, wie ist dies in Mittelfranken möglich (auch bzgl. der Sterbedaten)???
Ich freue mich schon auf die Antworten.
Mit freundlichen Grüßen
Martin Sill
Lieber Herr Sill,
es ist mir neu, da� Kirchenb�cher schon 1533 beginnen. Der kirchliche
Beschlu� zum F�hren von Kirchenb�chern wurde mE. 1585 bzw. 1590
getroffen.
Kleiner Tip zu Ihren folgenden Fragen: In Grundb�chern sind auch
Erbvertr�ge enthalten, da mei�t Grund vererbt wurde. Dort sind
oft Kinder und Eltern aufgef�hrt, und der Todeszeitpunkt l��t
sich absch�tzen.
MfG, Frank Gareis
"117-Hosp-14 Sill, Martin" schrieb:
Hallo Martin Sill,
die Fragen sich gut, je weiter es zur�ck geht desto schwieriger wird es. Wenn
die betreffenden Personen keine Haus-oder Grundbesitz hatten ist es nahezu
unm�glich hier weiter zu kommen. Ich m�chte aus meinem jetzt vorliegenden Buch "
Das H�userbuch der Stadt Coburg " Band 1 etwas zitieren: Das Stadtbuch von 1388
hat f�r den Forscher eine uneingeschr�nkte Bedeutung, er werden Aussagen �ber
die Verfassung der Stadt, es werden Aufsch�sse �ber die Einrichtung von H�usern
und Haushalten gemacht, das Stadtbuch enth�lt Pfandsachen, Erbangelegenheiten,
Dienstbestallungen und mehr, aber f�r eine klare Ortsbestimmung oder genaue
Personendaten zu einem bestimmten Haus oder Persoon kann es nur bedingt
herangezoegen werden. Es (das Stadtbuch) erweist sich damit als Produkt einer
Verwaltungst�tigkeit, das seiner Zeit entspricht...Zitat Ende.
Das hei�t mit anderen Worten auf genaue Daten wurde vor 1550/1533 wie sie sehr
richtig sschreiben wenig Wert gelegt. Wenn es sich um herrschaftliche
Grundst�cke oder adelige Sachen h andelt, dann l��t sich weiter forschen.
Ich habe heute im Seelenregister der Stadt Coburg einen Eintrag gefunden: "eine
Witwe, genannt die alte Anna" wer so etwas findet ist am Ende angelangt.
Sterbedaten lassen sich in Lehnb�chern, Lehnprotokollen etwa annehmen, wenn bei
einer Eigentums�bertragung geannt wird " Anna Katharina, des weyland Johann
Ketschenbachs gewesener Wei�gerber und B�rger dies Orts, hinterlassene Witwe ...
damit ist gesagt da� der Johann Ketschenbach verschieden istn aber nicht mehr,
wenn er vielleicht Ratsherr oder eine andere Position inne hatte dann kann es
sein, da� etas mehr in den Protokollen erw�hnt ist. Zur Arbeit in den Archiven
ist es unabdingbar, da� Sie die Handschrift lesen und interpretieren
k�nnen. Jeweiter die Zeit zur�ck geht,desto mehr wurden lateinische Ausdr�cke
verwendet, hier empfehle ich die entsprechende Fachliteratur.
Lieber Martin Sill, wenn Sie mehr wissen wollen, mailen Sie mich an. �brigens
ich freue mich da� es mit dem Biebinger so sch�n geklappt hat.
Gru� aus Coburg
Ihr Helmut Wolter
Helmut Wolter > hel.wolter@t-online.de <
Hallo Frank Gareis,
es stimmt was Martin sill schreibt. Das �ltreste erhaltene Kirchenbuch leigt in
N�rnberg. Bei Uhrer Anagen 1585/1590 kommt es auf die Gebietszugeh�rigkeit an.
In verschiedenen Landsteilen oder Herzogt�mers usw. wurden die Register
unterscheidlich eingef�hrt, ebenso wie der Julianische Kalender.
Viele Gr��e aus Coburg
Helmut Wolter
Frank Gareis schrieb:
Lieber Herr Sill,
es ist mir neu, da� Kirchenb�cher schon 1533 beginnen. Der kirchliche
Beschlu� zum F�hren von Kirchenb�chern wurde mE. 1585 bzw. 1590
getroffen.
Kleiner Tip zu Ihren folgenden Fragen: In Grundb�chern sind auch
Erbvertr�ge enthalten, da mei�t Grund vererbt wurde. Dort sind
oft Kinder und Eltern aufgef�hrt, und der Todeszeitpunkt l��t
sich absch�tzen.
MfG, Frank Gareis
"117-Hosp-14 Sill, Martin" schrieb:
>
> Hallo liebe Ahnenforscher,
>
> mit Hilfe der Kirchenb�cher konnte ich in einigen Orten meine Vorfahren
relativ weit zur�ckverfolgen, wenn man Gl�ck hat, dann beginnen vereinzelte
B�cher um 1533. Durch die Eintr�ge in den Kirchenb�cher sind auch die
Familienverh�ltnisse in der Regel gekl�rt, dass hei�t, mit dem Taufeintrag
einer Person findet man die Namen der Eltern heraus. Das erleichtert die
Suche nach den Vorfahren. Da aber vor den 30er Jahren des 16. Jahrhundert
keine Kirchenb�cher gef�hrt wurden, kann man auf diese also
> nicht zur�ckgreifen.
>
> Mir ist zwar bekannt, dass in Archiven u.a. Neub�rgerb�cher, Steuerlisten,
etc. aufbewahrt werden, die zum Nachweis von Personen herangezogen werden,
ich selbst habe noch nicht in diesen Archivalien geforscht.
>
> Man kann also einige Personen auf diese Art nachweisen, aber wie ist es
m�glich, dass ich zu der gefundenen Person, die angenommen vor 1500 geboren
wurde, die richtigen Eltern zu weisen (wenn z.B. die Trauung vor 1530
stattfand und somit im KB nicht zu finden ist) bzw. feststellen wer die
Eltern sind.
>
> Was mich noch sehr interessieren w�rde ist, wie man genaue Sterbedaten
ermitteln kann, obwohl die Kirchenb�cher an dem Ort erst 50 Jahre gef�hrt
wurden. K�nnen genaue Geburts-/Heiratsdatum vor 1530 genau ermittelt werden,
wenn ja, wie ist dies in Mittelfranken m�glich (auch bzgl. der
Sterbedaten)???
>
> Ich freue mich schon auf die Antworten.
>
> Mit freundlichen Gr��en
> Martin Sill
>
> _______________________________________________
> Franken-L mailing list
> Franken-L@genealogy.net
> franken-l - genealogy.net
_______________________________________________
Franken-L mailing list
Franken-L@genealogy.net
franken-l - genealogy.net
Helmut
Helmut Wolter > hel.wolter@t-online.de <
Natürlich heirateten diese Leute aber niemand schreib es auf.
Warum auch? Erst mußten Regeln dazu geschrieben werden und
dann wollten auch viele Pastoren erst mal einen Grund dafür
wissen. Dieser kam erst mit der Reformation wo eine Taufe in einer
bestimmten Kirche erstmal wichtig wurde.
Um diese Zeit geht es normal nur bei den Adligen weiter zurück
weil diese ihre Familie selber dokumentiert hatten. Bei einigen
Patrizierfamilien geht es auch weil diese durch ihre Ämter in der
Geschichte festgehalten wurden. Meistens gibt es hier aber nur die
männliche Namenslinie von Vater auf Sohn usw.
Bei der weiblichen Forschung hört es bei mir oft schon viel früher
auf weil eben nur die Maria genannt wurde oder nur eben die Frau.
Wer sie war wurde nicht mal in den frühen Kirchenbüchern
aufgeschrieben.
Wenn man aber ein Teil seines Stammbaumes bis ins 16. Jh.
vervolgen kann ist das schon eine Seltenheit. Noch weiter zurück
geht nur durch sehr intensive Forschung in alten und meistens sehr
schwer und unleserlichen Dokumenten. Die alte Schrift, das Latein
usw sieht mir als Leie mir als Hühnerkratzen aus als Schrift. Und
dann kommt auch noch Schaden durch Feuer oder Wasser ins
Spiel wodurch manche Dokumente einfach nicht mehr entziffert
werden können. Ich habe zB noch keinen Historiker gefunden der
sich an die Status Animarum (Seelenlisten) aus Cappeln/Oldbg
wagen würde. Sie sind verfilmt aber ich erkenne fast nichts darin. In
diesen Listen stehen die Leute in der Reihe nach so wie sie
wohnten und man kann ausfindig machen wer bei wem Heuermann
war. In einer Familiengeschichte ist es mir natürlich wichtig mehr
als ein Geburts- u. Heiratsdatum zu wissen. Es ist aber verdammt
schwer mehr zu finden.
Fred
26 Warren St., Beverly, NJ 08010
609-386-6846 FredRump@earthlink.net
Mir ist das auch neu. Ich habe einige Leute bis ins 16. Jahrhundert
stecken können aber nur weil sie eben bei Toten im 17. genannt
wurden. Die Grundbücher oder Steuerakten sagen meistens nichts
über die Familie. Solche alten Erbverträge habe ich aber auch noch
nicht gesehen. Findet man diese in alten Stadtarchiven oder wo?
Fred
26 Warren St., Beverly, NJ 08010
609-386-6846 FredRump@earthlink.net
wurden. Die Grundb�cher oder Steuerakten sagen meistens nichts
�ber die Familie. Solche alten Erbvertr�ge habe ich aber auch noch
nicht gesehen. Findet man diese in alten Stadtarchiven oder wo?
Hallo Fred,
man findet alte Grundb�cher in Stadt- oder Staatsarchiven. Hier
ein Beispiel aus meiner Forschung. Folgende familienrelevante
Informationen lassen sich daraus ersehen:
Am 24.06.1556 hat ein Hans Gareis, Hofbesitzer in Waitzengr�n
aufgrund seines fortgeschrittenen Alters einen Erbverzicht
durch Zahlung einer Abl�sesumme mit seinen S�hnen Thoma, Lorenz,
Endris und Hans vereinbart. Die Beg�nstigten sind die Vettern:
J�rg und Wastl. Es ist zus�tzlich anzunehmen, da� in der
Auflistung der S�hne und Vettern ihr Altersreihenfolge, durch
Nennung der �ltesten zuerst, beschrieben wurde.
Ich denke, das sind eine Menge an Informationen ?
Gr��e, Frank
Ja, das ist allerhand. Was bringt aber so etwas von dem Land in
eine Stadt? Ich kenne mich wirklich nicht mit den Befolgnissen des
Frankenlandes gut aus. Meine Vorfahren und die meiner Frau sind
alle im Norden verstreut.
Dort waren 80% der Bevölkerung in
Heuer. Niemand hatte etwas zu vererben.
Akten alter Höfe
(sollten sie existieren) liegen in Familienbesitz und nach meinem
Wissen sehr selten in ein öffentliches Archiv gewandert. So etwas
wie oben kenn ich einfach nicht.
Die Vorfahren meiner Mutter wohnten in Ost und Westpreussen
und dort ist es ziemlich schwer an Grundbücher oder Erbstatuten
zu kommen. Ich bin noch nichtmal an diese Sachen für die Häuser
meiner Eltern herangekommen.
Die Polen haben immer noch
Angst das man etwas wieder haben will und Erlaubnis um an
solchen Sachen zu recherchieren muß man vom Leiter aller
Archive in Polen aus Warschau holen.
Sollte ich mal den Geburtsort meiner fränkischen Vorfahren finden
komme ich vielleicht auch an solche interessante Dokumente. 
Fred
26 Warren St., Beverly, NJ 08010
609-386-6846 FredRump@earthlink.net