Nachtrag zu Claus Oehr

Guten Abend.
In der "Geschichte Bremerhavens" von Georg Bessell wird Claus �hr beim Abschnitt �ber den Bau der Karlsburg erw�hnt.
Auf Seite 75: "Der B�cker und Proviantmeister, ein Stader B�rger namens Claus �hr - er war der erste Einwohner der Karlsburg gewesen -, der im Juli 1674 die Verpflichtung �bernommen hatte, immer 25 Last Roggen vorr�tig zu haben, mu�te bald einsehen, da� er sein Wort nicht halten und von gesch�ft keine Rede sein k�nne. Es fehlte an M�hlen, und um sein Korn anderswo mahlen zu lassen, dazu waren die Wege und die Br�cke, die man �ber die Geeste gebaut hatte, zu schlecht. Er mu�te das Brot von ausw�rts holen."
Seite 80: "Es gab einige Geb�ude zu milit�rischen Zwecken, Kommandantenhaus, Wachth�user, einen Pulverturm, zwei Baracken f�r die Soldaten, und endlich war ein Weinkeller nicht vergessen. Ebenso diente es milit�rischen Bed�rfnissen, wenn ein Schmied, ein Proviantschiffer namens Egge Ahrens und der Proviantmeister Claus Oehr dort wohnten."
Seite 82: "Weniger gut erging es Claus �hr. Er war nicht nur der erste, sondern ohne Frage auch der treueste Einwohner des Ortes. Man hatte 1680 einen andern als Proviantmeister eingesetzt. Claus �hr protestierte und sandte seine Zeugnisse von Melle und Besser ein. Er ging bis zum K�nig - es war aller vergeblich. Von der Karlsburg aber konnte er sich trotzdem nicht trennen. Die Schweden lie�en das Werk verfallen, aber Claus �hr blieb wohnen. Endlich, 1686, beschlo� man sogar, das Land den fr�heren Eigent�mern wieder zur�ckzugeben. Da sah Claus �hr "ein Tor zu seinem �u�ersten Ruin ge�ffnet". Sofort schrieb er nach Stade und bewies unter Beilage des Privilegiums und Wappens der Stadt, da� er sich im Vertrauen auf diese Versprechungen mit seiner Familie dort niedergelassen habe. Er hob hervor, welche Verdienste er sich durch den Bau seines Wohnhauses - es war anscheinen das einzige Steingeb�ude gewesen - nebst Backhaus, Scheune, Stall und Garten erworben habe, machte eine schreckliche Beschreibung von dem, was er und sein Haus w�hrend der Belagerung "durch des Feindes �fteres und grausames Kanonieren" ausgestanden h�tten, so da� er die Kugeln fuhrenweise h�tte wegbringen m�ssen und nicht einmal seine Rechnungen h�tten gerettet werden k�nnen, und bat flehentlich, dort wohnen bleiben zu d�rfen. Es war offenbar das einzige, was er noch besa�. Au�erdem hatte er noch eine Forderung an die Regierung von �ber 2300 Talern! Ein Bescheid auf seine Bitte wurde ausgesetzt, da �ber das Gebiet der Karlsburg noch nichts Endg�ltiges bestimmt war. Seine Geldforderung wurde mehrmals anerkannt. Aber noch 1708 hatte seine Witwe das Geld nicht bekommen, und es ist sehr zu bef�rchten, da� man es niemals bezahlt hat."
Seite 84: "1685 wird sogar alles nach Lehe verlegt. Erst von da an scheint der Ort wirklich ganz ver�det gewesen zu sein, abgesehen von Claus �hr, der unersch�tterlich im Wandel der Dinge seinen Platz behauptete"
Mit freundlichen Gr��en
Horst Rauschenberg