Nachterstedt bei Aschersleben

Herr Mertzky, Sie brauchen bloß bei Google "Genealogie" und "Nachterstedt"
zu schreiben, dann kommen Sie auf Seiten von mir.
Die vom Server kunze.ahnenforschung.net sind aus dem Netz, es gelten nur
noch die auf _http://klauskunze.com_ (http://klauskunze.com)
Mit freundlichen Grüßen
Klaus Kunze

Vielen Dank, bin schon dabei.
Mit besten Gr��en
Wolfgang Mertzky

-----Urspr�ngliche Nachricht-----

Lieber Herr Kunze, gerade habe ich mich fuer ungefaehr 1 Std. auf Ihrer hochinteressanten Website (http://klauskunze.com)
umgesehen.

Ich habe aber nicht die Antwort auf eine Frage gefunden, die mich schon lange beschaeftigt. Vielleicht koennen Sie mir etwas dazu
sagen und vielleicht sind einige andere Familienforscher auch daran interessiert.

Wir haben einen
Caspar Pohle (*1640), geb. und gest. vermutl. in Zoerbig, "...war Glaser in Zoerbig"
Meine Frage ist nun: suchen wir nach einem Glaser oder eigentlich nach einem Glasmacher? Soviel ich weiss, gibt es Fensterscheiben
im heutigen Sinne erst seit dem fruehen 19.Jh. Gab es denn um 1670 schon Leute, die hauptberuflich Fenster herstellten? Und was
koennte ein solcher Glaser wohl sein ganzes Leben lang in einem Doerfchen wie Zoerbig fuer Auftraege gehabt haben? Gut, es gab dort
ein Schloss, aber von den dicken Butzenscheiben, oder einer Art dickem Fensterglas, werden wohl auch dort nicht so viele zerbrochen
sein, dass der Glaser ein Leben lang seine Familie davon ernaehren konnte?

(Wenn er aber Glasmacher gewesen waere, muesste es wohl dort eine Huette gegeben haben, denn offensichtlich ist er nicht mit seiner
Famile umhergezogen, da seine Nachkommen weiterhin in und um Zoerbig lebten. Leider habe ich keinen Anhaltspunkt in der Zoerbiger
Geschichte gefunden, dass dort mal eine Glashuette gewesen sein koennte, auch in Ihrer Liste der Orte mit Glashuetten kommt Zoerbig
nicht vor.)

Vielleicht habe ich bessere Chancen, mehr ueber ihn herauszufinden, wenn ich etwas genauer weiss, wonach ich suche. Vielen Dank!

Freundliche Gruesse aus Irland

Petra Watzka

Sehr geehrte Frau Watzka,
Glaser oder Fenstermacher waren in jenen Jahrhunderten meistens auch
Schreiner oder von Hause aus Schreiner. Ich habe ja gerade wieder ein
Beispiel in Karlshafen (an dem OSB arbeite ich derzeit):

Fleckstein, Johann Wilhelm, 1721 Schreinergeselle (P luth. 18.9.1721), 1722
Tischlermeister und Fenstermacher, S.v. Johann Christoph F.
(Schreinermeister in Heringen in Sachsen), †1.3.1744, luth.
¤ luth. 27.11.1722 Anna Magdalena Böttger T.v. =295.=, P ref. 12.1.1766,
†5.3.1772, ref.

1. Henrich Wilhelm *16.7.1723, ~luth., konf. luth. 1739, ¤ 1747 Rose =832.=

2. Sabina Elisabeth *31.10.1725, ~luth., ref. konf. 1738, ¤ ref.15.11.1754
Andreas Noll =2022.=

3. Anna Maria *29.4.1727, ~luth., konf. 1740, ¤ Arensburg =45.=

4. Johann Henrich *19.7.1729, ~luth. †20.6.1729, luth.,

5. Johann Henrich *7.6.1731, ~luth., †10.2.1734, luth.

6. Johann Daniel *5.2.1734, ~luth., ref. konf. 14.4.1748

7. Sara Catharina *Karlshafen 28.5.1736 ~luth.3.6.1736, als Sara Sabina
konf. ref. 30.5.1751 im 15.J., ¤ 1765 Fiege =795.=

8. Johann Jacob *Karlshafen 1.1.1739 ~luth., V=Schreiner, †29.9.1743

9. Catharina Elisabeth *Karlshafen ~luth. 26.5.1741, †12.9.1743

Weil es auch Glasmacher mit dem ähnlichen Namen Fleckenstein gibt, habe ich
genau hingeschaut. Aber es war hier wie in allen mir bekannten
Beispielsfällen: Die Glaser/Fenstermacher/Schreiner waren definitiv nicht
Glasmacher. Sie haben also nicht wie die Glasmacher Glas (Gläser oder
Scheiben) produziert. Das geschah ausschließlich in Glashütten.
Glaser und Glasmacher lassen sich auch gut auseinanderhalten, weil es
genealogisch ganz andere Familien waren und weil die Glaser/Schreiner
typischerweise nicht im oder am Wald wohnten, sondern in eher großen
Ansiedlungen.
Mit freundlichen Grüßen
Klaus Kunze
http://klauskunze.com/heikun/glasmacher/