da die Verlustlisten 1870/71 Preußen/Baden erfreulicherweise auch schon fast wieder zu einem Drittel erfasst sind, sei die Frage nach einem allgemein interessanten militärischem Nachfolgeprojekt aufgeworfen. Ein solches braucht ja auch Vorlauf.
Die deutschen kriegerischen Auseinandersetzungen 1848 bis 1918 scheinen abgearbeitet bzw. in Arbeit. Zum WK2 gibt es keine offiziellen (publizierten) Verlustlisten. Daher möchte ich als nächste - und wohl letzte - Ära die napoleonische ins Spiel bringen. Für Westfalen und Rheinland z.B. existiert ein älteres Buch zu den Verlusten aus dem Russland-Feldzug,. Mit seinen 3.326 Namen ist es ganz sicher nicht vollständig, aber doch besser als nichts.
Eventuell existieren für andere Regionen ähnliche Werke, so dass wir ein Puzzle zusammensetzen könnten? Weiter zurück wird es dann wohl auch nicht mehr gehen - im Dreißigjährigen Krieg gab es bekanntlich noch keine "Verlustlisten" ...
Hier die Angaben zu dem Buch:
Franz Overkott: In Rußland Vermisste aus Rheinland und Westfalen nebst angrenzenden Gebieten in Napoleons "Großer Armee" 1812-1813. Neustadt an der Aisch 1963. (= Bergische Forschungen Bd. V)
Für Lippe habe ich noch gefunden:
Brenker, Karl: Vermisste des lippischen Bataillons beim Feldzug in Rußland 1812-1813, in: Lippische Mitteilungen 34, 1965, S. 179-183.
Ansonsten sei noch einmal auf die Verlustliste der Deuschen Fliegertruppe 1914/18 hingewiesen (deren Einträge aber in der "nomalen" VL enthalten, hier aber genauer beschrieben sein werden)
zum Jahr 1866 vermisse ich allerdings noch Verlustlisten des Königreichs Hannover (Schlacht bei Langensalza)
Auf denkmalprojekt.org gibt es zu diesen Listen Angaben. Ebenfalls dort findet man Verlustangaben von 1813-1815 der kurhannoverschen Truppen und der Königlichen Deutschen Legion
Thomas hatte die Frage aufgeworfen, was wir nach der Verlustliste Preußen 1870/71 erfassen.
Gemäß der Wunschliste sind die Verlustlisten 1866 von Bayern, Baden, Sachsen und Württemberg in Vorbereitung.
Ein richtiges "Großprojekt" fehlt aber.
Ich hatte vor einiger Zeit schon einmal vorgeschlagen die online gestellte Kriegsgefangenenkartei des IRC mit seinen 5 Mio Karten zu indexieren http://grandeguerre.icrc.org
Wer hier etwas sucht muss sich anstrengen.
Zudem könnte man hier ein erstes "europäisches" DES-Projekt starten, da hier nicht nur Deutsche, sondern auch Franzosen, Briten, Serben, Rumänen, Italiener, etc. pp vorkommen.
Somit könnten wir zusammen mit "Computergenealogen" aus ganz Europa erfassen - jeder seine Gefangenen, aber letztendlich alle zusammen.
Ich gebe das mal hier in die Runde und bin auf Eure Rückmeldungen gespannt.
Natürlich Bedarf ein solches Projekt längerer Vorbereitung und Abstimmung.
Mit Jacques Renard, der an den Karteikarten der dt. Kriegsgefangenen in Frankreich arbeitet, habt Ihr gesprochen? Er sagte mir zwar, dass das frz. Verteidigungsministerium sich weigere, die Karten von Ausländern bearbeiten zu lassen, aber vielleicht kann man ihm trotzdem irgendeine Hilfe anbieten?
ein hoch spannendes Projekt! Leider r�ckt die Regierung laut Renards FB-Seite aber die Originale bzw. Bilder davon nicht raus. Wie soll man ihm da sinnvoll helfen k�nnen ...
die beiden Listen zu den napoleonischen Kriegen hören sich interessant an,
aber: Wir müssen aufpassen, dass wir die Quelle auch verwenden dürfen.
Vermutlich handelt es sich um eine Zusammenstellung des jeweiligen Autors, d.h.
es ist vermutlich Urheberrecht entstanden. Da beide Artikel erst in den 60er
Jahren geschrieben wurden, sind die Autoren noch nicht 70 Jahre tot. Wir müssen,
um das verwenden zu können, die Urheber bzw. dessen Nachkommen wohl
kontaktieren.
das hatte ich mir schon gedacht - wobei sich Overkott auf Preu�ische Nachforschungen von 1818 st�tzt und ich nicht sicher bin, ob die Listen selbst (anders als z.B. wissenschaftliche R�ckschl�sse daraus, Statistiken, etc.) als Quelle dem Urheberrecht unterliegen. Dieses Recht ist bekanntlich h�chst kompliziert.
Wenn Ihr ernsthaft Kontakt aufnehmen wollt: Overkott stammte aus Sandebeck, wo er noch Verwandtschft haben k�nnte. Der Ex-Ortsheimatpfleger von Steinheim, Johannes Waldhoff, kannte ihn mit Sicherheit und wird mehr wissen. Er steht im Telefonbuch. Sch�nen Gru� von mir.
Bei dem Aufsatz ist sicher der herausgebende NHV erster Ansprechpartner, zumal - da eben Zeitschriftenaufsatz - die Rechte direkt liegen k�nnten. Wie ich den NHV einsch�tze, wird er nix gegen ein solches Projekt haben und das eher als Werbung verstehen. http://www.nhv-lippe.de/lippische-mitteilungen