Hallo Jens,
Keine Angst, es gibt absolut keinen Haken! Die Mormonen sind sehr nette Leute
und in dieser Hinsicht auch eher einer Kirche als einer Sekte ähnlich. (Was
ist übrigens der Unterschied? Eigentlich doch nur die Größe der Gemeinschaft.)
Sie pflegen u.a. den etwas eigenartig anmutenden Brauch der Totentaufe,
versuchen also, nachträglich so viele ihrer Vorfahren wie möglich mormonisch
zu taufen (keine Angst: im geistigen Sinne natürlich, nicht real). Dazu
benötigen sie genaue Unterlagen über diese Vorfahren, sonst ist die Taufe
ungültig. Also haben sie sich schon vor dem 2. Weltkrieg darangemacht, für
ihre Forschungszwecke Kirchenbücher, Zivilstandsregister u.a. zu kopieren
oder zu verfilmen. Nach 1945, als sie auch in Europa in größerem Maße Fuß
fassten, wurde diese Arbeit systematisiert, nach 1989 auch in Polen und
anderen osteuropäischen Ländern. Die Verfilmungsgenehmigungen wurden jedoch
offenbar an die Bedingung geknüpft, die Filme allgemein der Öffentlichkeit
zugänglich zu machen. Davon profitieren wir alle, denn niemand anderes bietet
einen so systematischen und flächendeckenden Zugang zu Kirchenbüchern und
Zivilstandsregistern.
Niemand wird Sie zu missionieren versuchen. Die Mitarbeiter (alle
ehrenamtlich) sind sehr hilfsbereit und selbst am Austausch von
genealogischen Erfahrungen interessiert. Es versteht sich also von selbst,
dass man sich in gleicher Weise verhält.
Grüße aus Hilden,
Günther Böhm