Hallo liebe Zeitreisende,
zum Thema Flucht und Vertreibung gibt es bestimmt noch viel Aufzuarbeiten,
doch viele Zeitzeugen gibt es nicht mehr. Meine Schwiegereltern stammen aus
Militsch/Schlesien. Am 21. 1.1945 musste auch meine Schwiegermutter den
Koffer packen, mit ihren 2 Kindern, sowie ihre Schwägerin deren Kindern
verließen sie Militsch mit unbekanntem Ziel. Mir liegt daran diesen
Familienumzug nachzustellen und aufzuarbeiten.
Wer kann mir dabei helfen? Ich suche zunächst die Orte mit den
dazugehörigen Flüchtlingslagern. Wie wurden die Flüchtlinge registriert, in
den zugewiesenen Orten aufgeteilt und sehr wichtig, wer versorgte die
Flüchtlinge, außer betteln? Wer war für den Zusammenhalt und Schutz der
Transporte verantwortlich bzw. gab neue Marschrichtungen an und veranlasste
die Auflösung.
Einzelne Anlaufstationen sind uns bekannt:
- 21. Januar 1945 ab Bahnhof Militsch Richtung WEST
- Nach Großpostwitz bei Bautzen (März 1945)
- Angeblich nach Bayern, überrollt durch die Kapitulation (Mai 1945)
- Endstation in Strakonice CZ Lager Weschin nur noch 60 km bis
zum Freistaat Bayern
- Zu Fuß nach Pribam, dann nach Prag CZ
- Interniert im Stadion Strahov Prag (Juni 1945, 1 Monat)
- Zurück nach Sachsen Sohland im offenen Güterwagon
- Weiter Aufenthalt im Raum Trebsen Grimma
- mit dem Heinrichsdorfer Treck in den Altkreis Torgau (August 1945)
- von Sohland bis zur Ankunft in Torgau lagen 4 Wochen
Existieren in den Landesverbänden hierzu Aufzeichnungen?
Wer kann mir auch Literatur zu Flucht aus dem Kreis Militsch empfehlen.
Auskünfte nehme ich gern bilateral entgegen. Für jeden Hinweis bin ich wir
Dankbar.
Mit freundlichen Grüßen Clemens