Militär, Eisenbahn, Telegrafie In Lyck

Moin, Listis, Militär-, Eisenbahn- und Telegrafie-Experten,

ich habe einen kleinen Suchkomplex mit Spezialfragen bezogen auf drei
Personen im Raum Lyck:

1. Adolf CZIBECK, *27.08.1881, Domäne Lyck

A.C. war dem Kaiser gehorchend mit dem Pferd in östlichen Gebieten bis
zum Ende des WK I unterwegs. Er muß schätzungsweise 8-10 Jahre Soldat
gewesen sein Ich habe eine Darstellung einer Feldpostkarte unter dem
Link www.gaentzsch.biz/czibeck/index.htm abgelegt. Hierzu meine Fragen:

A. Wo hatten die Wrangelschen Kürassiere in Friedenszeiten ihren
Standort? Wo durfte die 4. Kompanie/7. Kavallerie-Division in der Zeit
von 1914-1918 überall für das Vaterland kämpfen?

B. Auf dem Bild links handelt es sich um A.C. Fragen hierzu:
Was ist das für eine Uniform? Welcher Dienstgrad? Wo könnte das nach
dem Poststempel 9.8.1917 ungefähr gewesen sein? Welchen Dienstgrad hat
der rechte stolze Krieger? Unterschied ist in den Armelaufschlägen,
auch der Gesichtsausdruck läßt die höhere Stellung vermuten :wink:

C. A.C. hat nach dem Krieg eine Tätigkeit bei der Eisenbahn in Lyck
begonnen, ob Klein- oder Großbahn ist nicht bekannt, vermutlich aber
mit Beginn der 20er Jahre bis in die 30er Jahre, bis er als Rangierer
zwischen zwei Puffer kam und seine Lungen in Mitleidenschaft gezogen
wurden. Wer hat Informationen, Hinweise zu den Eisenbahnen in Lyck?
Speziell interessiert mich auch der Eigentümer der Kleinbahn, sie soll
bis in die 30er Jahre einen jüdischen Besitzer gehabt haben.

2. August Gustav MAGAZIN, *28.11.1887, Kreuzburg, Pr. Eylau

A.M. war auch Soldat, Eisenbahnschaffner von 1913-1914, ab 01.08.1914
bei der 9.Comp./33.Reg. (genaueres ist aus den schriftlichen
Aufzeichnungen nicht zu entnehmen), wurde am 26.08.1914 leicht
verwundet, am 01.02.1915 dann erneut vor Warschau verwundet, erhielt am
17.05.1915 auf unbestimmte Zeit Urlaub, am 19.06.1916 wurde ihm das EK
II verliehen. Fragen hierzu: Bestehen für diesen Zeitbereich auch noch
Aufzeichnungen in dem Krankenbuchlager? Macht es Sinn dort nachzufragen?
Gibt es Aufzeichnungen zu den Verleihungen des EK, hier auch EK II? An
wen oder was muß man sich da halten?

A.M. muß ca. im Oktober 1916 zur Eisenbahn in Rastenburg gekommen sein.
Im Zeitbereich 1916 bis 1922 muß er er nicht nur selbst viel mit der
Eisenbahn gefahren sein, sondern auch seine Familie zwecks Umzug,
Stationen waren u.a. Posen und irgendwo in Pomerellen, jedenfalls
mußten sie von hier aus 1922 geflüchtet und in den Kreis Lyck gekommen
sein. A.M war von 1922 bis 1945 dann bei der Kleinbahn in Lyck
beschäftigt. Kennt jemand Quellen zu der Eisenbahngeschichte in diesen
Zeitbereichen und Regionen?

Eine Anmerkung: A.M war bis zu seinem 75. Lebensjahr aktiver
Eisenbahner auf der Strecke nach Kühlungsborn - ja, so war es halt in
der DDR?!

3. Erich Herbert MAGAZIN, *28.02.1914, Kreuzburg, Pr. Eylau

Als Sohn des A.M. war er unausgebildeter Bäcker, begann er 1934 seinen
6- oder 12-jährigen freiwilligen Wehrdienst, jedenfalls zu dem
Zeitpunkt im 100.000-Mann-Herr. Phänomen in der Zeit von wahrscheinlich
1938 bis 1941/42: Hochzeit 1938 und mehrere andere Gelegenheiten immer
in Zivil, Familie kennt ihn nur als Telegrafen-Bauarbeiter aus dieser
Zeit beim Telegrafen-Bauamt Lyck. Meine Informationen hierzu, es gab
nur ein Telegrafen-Bauamt in Gumbinnen, möglicherweise eine Außenstelle
in Lyck. Wer hat hierzu Quellen oder Informationen?

In dem Zeitraum 1938-1941 vermute ich die Entsendung von Soldaten mit
entsprechenden Fähigkeiten zur Deutschen Reichspost, um sich
entsprechende Kenntnisse und Fertigkeiten anzueigen, denn das
Nachrichtenwesen war vor und zu Beginn des WK II gelinde gesagt in der
Form schwach ausgeprägt. Meine Annahme ziehe ich aus den Unterlagen der
WASt. Siehe auch Link
http://www.gaentzsch.biz/vermisstensuche/index.html

Wer hat zu diesem Thema mögliche Quellenhinweise oder Informationen?

Ich würde mich über eine Rückmeldung freuen, wenn es auch nur der
kleinste Hinweis ist, wie ich an diesen Punkten weiter arbeiten kann?

Mit besten Grüßen aus Hannover und Danke für die Aufmerksamkeit

Hans (Gaentzsch)

Suche nach BOMBA; BOMBALLIN; BOMBE; CZIBECK; JAEGER; KNETSCH; MAGAZIN;
NEUMANN; RHODE; SACH; TORNOWSKI

in den Kreisen Goldap, Königsberg, Lötzen, Lyck

Hans!
Auch dir einen schoenen Tag!

Endlich mal jemand dessen Frage es gestattet, so richtig in das Volle zu greifen und
die Militaer-, Technologie- und Informationsgeschichte beginnend mit Noahs Arche, ueber die
Schlacht im Teutoburger-Wald, der Zeit VOR Friedrich dem Großen II bis in die Zukunft aufzubereiten!

Moin, Listis, Militär-, Eisenbahn- und Telegrafie-Experten,

Als Eisenbahnexperte bin ich leider voellig disqualifiziert, weil ich noch nicht einmal beim
Schwarzfahren erwischt worden bin.... fuer den Rest will ich mich mal anstrengen <obwohl mein Kurzzeitgedaechtnis
ueber Geschehnisse der letzten 250 Jahre auch langsam beginnt Ermuedungserscheinungen vorzutaeuschen
und ich mich daher darauf beschraenken muss Kurzkommentare aus dem Bereich "Technologiefolgen im Bereich
der Wuerzkraeuterherstellung" abzugeben. Nichtwissenschaftlich praegnant koennte man evtl auch sagen: Meinen
Senf dazugeben.

ich habe einen kleinen Suchkomplex mit Spezialfragen bezogen auf drei
Personen im Raum Lyck:

Da kann ich ja froh sein, dass der Raum dichter bewaldet als besiedelt war !

1. Adolf CZIBECK, *27.08.1881, Domäne Lyck

A.C. war dem Kaiser gehorchend mit dem Pferd in östlichen Gebieten bis
zum Ende des WK I unterwegs. Er muß schätzungsweise 8-10 Jahre Soldat

Offensichtlich hätte er damit seinen (Grund-) Wehrdienst (3 Jahre, wegen der "Paarde")
in den Jahren 1901-1904 abgeleistet und gehoerte dann vier Jahre (bis 1908) zur Reserve
und trat dann fünf Jahre zur Landwehr I. Aufgebot. Sie mir aber so aus, als ob er erst 1902-
1905 gedient hat und bei Ausbruch des Krieges "gerade noch" in der Landwehr war.

Damit haette er nach Recht und Gesetz kein "Wrangel-Kuerassier" mehr werden koennen duerfen
sondern waere irgendwo bei einer Landwehr-Kavallerie-Eskadron des I. Armeekorps in Erscheinng getreten.

ABER in Ostpreussen gingen die Uhren etwas langsamer bzw der Krieg begann etwas frueher als der liebe Gott
und der koeniglich preussische Generalstab geplant hatten. Schon am 3.8.1914 hatten die Wrangel-Kuerassiere
ihr erstes Gefecht an der deutsch-russischen Grenze, denn der kaiserlich-russische General Rennenkampf hatte
sich in den Kopf gesetzt in Ostpreußen einzumarschieren und setzte dies zuegig in die Tat um...

Ich denke in diesem Augenblick uebermannt den Landwehr Kuerassier die "Patriotik" und es kommt am Kasernentor
seines alten Regiments zu einem schweren Aufruhr, der mit den Worten: "Ich will hier rein" beginnt und mit den Worten:
"Wenn er denn will, dann lasst ihn doch" einem vorlaeufigen Hoehepunkt zustrebt.

gewesen sein Ich habe eine Darstellung einer Feldpostkarte unter dem
Link www.gaentzsch.biz/czibeck/index.htm abgelegt. Hierzu meine Fragen:

Untersuchen wir mal die vorgelegten Beweisstuecke.

Das Bild: Unzweifelhaft, da traegt jemand eine Kuerassier-Uniform und den Dienstgrad
"Kuerassier" (sonst muesste da auf dem Kragen eine Anzahl von Knoepfen sein, die den Gefreiten
auszeichneten, Der Herr (Vize-) Feldwebel trug auch solche, nur waren die groesser und mit einem
preussischen Adler ausgezeichnet. Das Bild muss allerdings Anfang 1915 aufgenommen worden sein.

beide tragen den Kuerassierhelm (man sieht die Ohren und den lang heruntergezogenen Genickschutz)
mit einem feldgrauen Tarnueberzug. 1914 haette da aber (weil es dann besser sichtbar war <Tarnung!>
eine knallrote Regeimentsnummer/Schriftzug drauf sein muessen) Ab. 1916 brachte eine Aenderung/Vereinfachung
bei der dann die silbernen Koller (Zivilisten sagen auch Stehkragen) borten dem Zeitgeist geopfert worden. Auch die
Seitengewehrstrotel, an denen man die Kompanie erkennen konnte (zumindest bis man das erste mal im Dreck gelegen hatte)
waren 1915 "auf Kammer" abzugeben. (NATUERLICH gegen Unterschrift, wo sind wir denn hier !)

Das Bild ist auch ein schoenes Beispiel fuer die Ethymologie des Wortes "Uniform": Es kann mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit
nahezu eindeutig ausgeschlossen werden, dass es irgendwie auch nur den Anschein erwecken soll, es habe etwas mit einheitlich oder
einfoermig zu tun. Hier ist mit grosser Sicherheit davon auszugehen, dass dies der Tradition des Regiments und dem Motto der Preussischen
Graden angelehnt war ("Mein Schwein quiekt" oder wie dies der gebildete Lateiner verballhornte "Suum quicque" was so etwas wie "Jedem die
Seine" (daher die Zugaufschrift auf den Kriegssonderzuegen " Auf Wiedersehen in Paris") andeuten sollte. Es gab naemlich je nach "Tragewert"
4 verschiedene Ausgaben sowohl der "Friedensuniform" wie auch der "Felduniform" und ein 12 jaehriges Fachhochschulstudium fuer
Intendanturbeamte um das Schema zu begreifen. Fuer Soldaten gab es aber eine Faustformel: Treffen sich zwei Soldaten, geht der juengere
sich umziehen, trat dann nach etwa zwei Stunden der Herr Oberst vor die Front ging erst mal das ganze Regiment sich umziehen !

AC: traegt die Felduniform mit 3. Rock <ohne Aermelaufschläge> , sein Nachbar die Felduniform mit 2. Rock (mit Aermelaufschlägen ohne Patten)
Der Fotograf <hier nicht sichtbar> trug die Felduniform mit 1b. Rock (mit schwedischen Aermelauschlaegen und Patten (feldgrau).

A. Wo hatten die Wrangelschen Kürassiere in Friedenszeiten ihren
Standort? Wo durfte die 4. Kompanie/7. Kavallerie-Division in der Zeit
von 1914-1918 überall für das Vaterland kämpfen?

Das "Kuerassier Regiment Graf Wrangel (Ostpreussisches) Nr 3"
gehoerte zu den "juengeren" Kuerassier-Regimentern der koeniglich preussischen
Armee < es war das drittälteste> und rangierte damit noch vor dem "vornehmsten
Regiment der Christenkeit dem "Regiment der Gardes du Corps" <Gruendungsdatum:
23.6.1740> aber ungluecklicherweise nach dem Leib-Kuerassier-Regiment Grosser
Kurfuerst (Schlesisches) Nr 1, das ein Gruendungsdatum vom 1.7.1674 (mit <Teilen sogar 1646>
feierte. Sein Gruendungsdatum war der 19. April 1717.
Da, wie es Allgemeingut des europäischen Bildungskanons ist, aeltere Herrschaften nicht gern
Neues annehmen lag es seit 1741 in Koenigsberg in Garnison, hatte einen österreichischen Erzherzog
als Chef (EH Eugen) und ausweislich der Ehrenrangliste 3 (in Worten DREI) buergerliche Konzessionsschulzen
in den Reihen des aktiven Offizierskorps. ALLE Regimentspferde konnten ihre Abstammung lueckenlos bis zu den
beiden Pferden auf Noahs Arche nachweisen.

Soweit die <gekuerzte> historische Einleitung, gehen wir jetzt zur 1. Vorbemerkung uber:

Die Postkarte von 1917:
Absenderangabe: Kuerassier, dies war ein Dienstgrad ("Von hier aus geht´s bergauf!") den nur ein voll augebildeter
Soldat tragen durfte: die "Neuen" durften sich erst mal "Rekruten" nennen und sich die Sporen erst einmal auf dem Bauch liegend
erwerben. DENNOCH muss man die Absenderangabe sich noch mal genau auf der Zunge zergehen lassen:
Sie lautet <in moderne Schreibweise aufgelöst>
4. Kompanie des FELD-REKRUTEN-DEPOTS der 7. Kavallerie-Division. und dann in gedachten Klammern (Wrangel-Kuerassiere)

Nun Bestand die 7. Kavallerie-Division (die Abteilung Kleineisen <wie Artillerie und Pioniere> lassen wir mal grosszuegig weg und betrachten auch nicht die
Umwandlung in eine Kavallerie-Schuetzen-Division im Sommer 1918>
Also
Dragoner Regiment 25 Württemberg
Dragoner Regiment 26 Württemberg
Dragoner Regiment 15 Hagenau/Elsaß
Husaren-Regiment 9 Straßburg

KEIN KUERASSIER-Regiment Nr 3 (Ich bringe natuerlich volles Verstaendnis auf, das man sich mit JENEN nicht in einen Topf schmeissen lassen wollte)

JEDENFALLS: ein Feld-Rekruten-Depot ein ein Ausbildungsbataillon, das NICHT im Friedensstandort zu suchen ist. Ein "Kuerassier" (wahrscheinlich hat
er sich mehrerer schwerster militaerischer Straftaten wie: nicht gruessen, Zapfenstreichueberschreitung um 3 Minuten und Rauchen in einer Entfernung von
500 m vom getarnten Munitionslager schuldig gemacht um noch nicht Gefreiter zu sein) gehoerte dort zum "Stammpersonal".

Wieso war er bei der 7.Kavallerie-Division <und damit wahrscheinlich im

Eigentlich gibt es nur eine Erklaerung: Nach dem Russeneinfall

in Ostpreussen
1914 war die Infrastruktur noch nicht wieder soweit hergestellt und man musste auf Ausbildungshilfe ausweichen....

Denn das Kuerassier-Regiment Nr 3 war eines der wenigen Kavallerie-Regimenter das sehr lange kavalleristisch und geschlossen taetig war und zwar fast ausschliesslich
in Ostpreussen und im Baltikum (zum Schluss allerdings in der Ukraine).

B. Auf dem Bild links handelt es sich um A.C. Fragen hierzu:
Was ist das für eine Uniform? Welcher Dienstgrad? Wo könnte das nach
dem Poststempel 9.8.1917 ungefähr gewesen sein? Welchen Dienstgrad hat
der rechte stolze Krieger? Unterschied ist in den Armelaufschlägen,
auch der Gesichtsausdruck läßt die höhere Stellung vermuten :wink:

C. A.C. hat nach dem Krieg eine Tätigkeit bei der Eisenbahn in Lyck
begonnen, ob Klein- oder Großbahn ist nicht bekannt, vermutlich aber
mit Beginn der 20er Jahre bis in die 30er Jahre, bis er als Rangierer
zwischen zwei Puffer kam und seine Lungen in Mitleidenschaft gezogen
wurden. Wer hat Informationen, Hinweise zu den Eisenbahnen in Lyck?
Speziell interessiert mich auch der Eigentümer der Kleinbahn, sie soll
bis in die 30er Jahre einen jüdischen Besitzer gehabt haben.

2. August Gustav MAGAZIN, *28.11.1887, Kreuzburg, Pr. Eylau

A.M. war auch Soldat, Eisenbahnschaffner von 1913-1914, ab 01.08.1914
bei der 9.Comp./33.Reg. (genaueres ist aus den schriftlichen

9.Kompanie des Fuesilier Regiments Graf Roon (Ostpreussisches) Nr 33
Standort Gumbinnen

Aufzeichnungen nicht zu entnehmen), wurde am 26.08.1914 leicht
verwundet, am 01.02.1915 dann erneut vor Warschau verwundet, erhielt am
17.05.1915 auf unbestimmte Zeit Urlaub, am 19.06.1916 wurde ihm das EK
II verliehen. Fragen hierzu: Bestehen für diesen Zeitbereich auch noch
Aufzeichnungen in dem Krankenbuchlager? Macht es Sinn dort nachzufragen?
Gibt es Aufzeichnungen zu den Verleihungen des EK, hier auch EK II? An
wen oder was muß man sich da halten?

A.M. muß ca. im Oktober 1916 zur Eisenbahn in Rastenburg gekommen sein.
Im Zeitbereich 1916 bis 1922 muß er er nicht nur selbst viel mit der
Eisenbahn gefahren sein, sondern auch seine Familie zwecks Umzug,
Stationen waren u.a. Posen und irgendwo in Pomerellen, jedenfalls
mußten sie von hier aus 1922 geflüchtet und in den Kreis Lyck gekommen
sein. A.M war von 1922 bis 1945 dann bei der Kleinbahn in Lyck
beschäftigt. Kennt jemand Quellen zu der Eisenbahngeschichte in diesen
Zeitbereichen und Regionen?

Eine Anmerkung: A.M war bis zu seinem 75. Lebensjahr aktiver
Eisenbahner auf der Strecke nach Kühlungsborn - ja, so war es halt in
der DDR?!

3. Erich Herbert MAGAZIN, *28.02.1914, Kreuzburg, Pr. Eylau

Als Sohn des A.M. war er unausgebildeter Bäcker, begann er 1934 seinen
6- oder 12-jährigen freiwilligen Wehrdienst, jedenfalls zu dem
Zeitpunkt im 100.000-Mann-Herr. Phänomen in der Zeit von wahrscheinlich

Im 100000 Mann Herr durfte man mindestens 12 Jahre dienen! (es sei denn man war fuer einen
Monat Zeitfreiwilliger oder Kaiserenkel)

Nach seiner Erkennungsmarke war er bei der Luftwaffe (ab 1935) und wohl nur Wehrpflichtiger
im Juli/August 1939 wurde er jedenfalls fuer die "Kriegsvorbereitung" zu einer "Uebungseinheit"
erneut einberufen (die Einheit bBetrieb die Vermittlung der Flak in Ostpreussen) und gehoerte zur
Luftnachrichtentruppe (der "3. Saeule" der Luftwaffe (ein mir nicht unbekannter naher Verwandter hat nach dem
Kriege mal deren Geschichte geschrieben).
Dann muss es ein Ereignis aus der Serie "Paulchen Panther" ("wer hat an der Uhr gedreht") gegeben haben und
er wurde (Wohl wegen seines Zivilberufs zur Heeresnachrichtentruppe ueberstellt und dort wohl als Unteroffizier eingestellt)
Die Uniform die er traegt ist jedenfalls eine "private" Galauniform nach Friedensmuster. Er muss also wohl stolz wie Oskar gewesen sein.

Als er 1938 heiratete war er wohl gerade mit den Nerven ganz weit unten und mit der Wehrpflicht durch

1938 bis 1941/42: Hochzeit 1938 und mehrere andere Gelegenheiten immer
in Zivil, Familie kennt ihn nur als Telegrafen-Bauarbeiter aus dieser
Zeit beim Telegrafen-Bauamt Lyck.

Das war wahrscheinlich der Telegraphen-Baubezirk, die Einheit unterhalb des Amtes und er duerfte dort
wegen seiner qualifizierten "vorzivilen" Ausbildung Unterschlupf gefunden haben

Meine Informationen hierzu, es gab
nur ein Telegrafen-Bauamt in Gumbinnen, möglicherweise eine Außenstelle
in Lyck. Wer hat hierzu Quellen oder Informationen?

In dem Zeitraum 1938-1941 vermute ich die Entsendung von Soldaten mit
entsprechenden Fähigkeiten zur Deutschen Reichspost

Die Wehrmacht lag doch nicht in der DDR und stellte im Winter ganze Armeekorps
in die Braunkohle ab <grins> siehe oben

, um sich
entsprechende Kenntnisse und Fertigkeiten anzueigen, denn das
Nachrichtenwesen war vor und zu Beginn des WK II gelinde gesagt in der
Form schwach ausgeprägt. Meine Annahme ziehe ich aus den Unterlagen der
WASt. Siehe auch Link
http://www.gaentzsch.biz/vermisstensuche/index.html

Wer hat zu diesem Thema mögliche Quellenhinweise oder Informationen?

Ich würde mich über eine Rückmeldung freuen, wenn es auch nur der
kleinste Hinweis ist, wie ich an diesen Punkten weiter arbeiten kann?

Mit besten Grüßen aus Hannover und Danke für die Aufmerksamkeit

Hans (Gaentzsch)

Die Beantwortung der Frage waechst sich ja schon zum 30 jaehrigen Krieg aus, daher hier
erst mal "over" and "out"

Ernst

Weil Du so ein versierter Forscher bist, vielleicht kannst Du mir mal
erkl�ren, warum es s�dlich von Hasenfier/Krs. Neustettin eine F�rstenstra�e
gibt.
Erika Maciej

-----Urspr�ngliche Nachricht-----

Erika!

Ich nehme an es handelt sich um die alte Poststrasse Berlin-Naugard-Danzig-Koenigsberg-Kurische Nehrung- Memel- Petersburg

Nach dem 30 jaehrigen Krieg, in dem der Grosse Kurfuerst Hinterpommern erworben hatte, ergab sich die Notwendigkeit fuer einen
geregelten Ausflugsverkehr zwischen Berlin und Koenigsberg um sich der Unbilden des Wetters zu entziehen und den raeuberischen
Erpressungsversuchen einheimischer Gastwirtschaften zu entziehen.... Es wurde daher eine bevorzugte Reiseroute festgelegt und den Staedten und
Gemeinde am Wegesrand eine "hoechstderoselbe Jubelordnung" auferlegt: "haben zu stellen: Hand- und Vorspann, adaequates Nachtquartier,
erstklassige Bewirtschaftung und bei der Durchreise von Personen fuerstlichen Gebluetes eine Begruessung durch den Buergermeister mit einer
Begruessungsrede nicht unter 1 1/4 Stunde und Glockengeläut. Dem Magistrate unserer viellieben Staedte tragen wir ferner auf, die Tiefe der Schlagloecher nicht ueber 1 Meter 50 anwachsen zu lassen und das Bewerfen der Staatskutschen mit Pferdeaepfeln durch die oertliche maennliche Jugend zu
unterbinden. Es wird gnaediglich gestattet den durchziehenden Militaerpersonen unserer Armee einen maessigen Buegeltrunk erstklassigen einheimischen Bieres nicht unter drei Litter kostenlos anzudienen und dero markgraeflich-kurfuerstlichen-hochfuerstliche Gnaden Roesser aufzutanken, abzuschmieren und die Scheinwerfer zu putzen. Widrigenfalls hol euch der Donner!

Ernst