Hallo Frau Funke,
Wie es in Niederschlesien war, kann ich nicht sagen, aber in Kaaden,
Sudetenland, wurden Meldekarten geführt. Auf diesen wurde festgehalten,
seit wann die Person und gegebenenfalls auch die Familie, in Kaaden
wohnt (z. B. "seit Geburt in Kaaden"), es wurde notiert, wenn die Person
die Stadt verließ und sich - manchmal nur für ein halbes Jahr - woanders
anmeldete. Des Weiteren wurden alle wichtigen Daten dort eingetragen,
Geburtsdatum und -Ort, Heiratsdatum und -Ort, Zuzug, Wegzug, Ehepartner,
Kinder, eigene Eltern und Eltern des Ehepartners, Beruf.
Wohnverhältnisse wurden auch beschrieben, z. B. mit Untermiete,
Afterpartei, Besitzer. In kleineren Orten, z. B. in Pürstein, trug man
diese Informationen nicht in Meldekarten ein, sondern in "Heimatbücher".
Hier wurde zwar bei Neuzuzügen die bisherige Heimatzugehörigkeit
eingetragen, eine genaue Auflistung über das Verlassen des Ortes oder
Zurückziehen habe ich dort allerdings nicht gesehen.
Ihre Frage:
gibt es irgendwo Unterlagen, wenn jemand, nur vorübergehen, in einer
anderen Stadt gewohnt hat,
Melderegister o. ähnliches?
Angeblich soll mein Großvater einige Zeit in Breslau gearbeitet haben,
da kann man doch nicht täglich
heimfahren nach Neurode?
Kann nur um 1906-10 gewesen sein, genaueres weiß ich allerdings nicht.
Vielleicht gab es ein ähnliches System in Breslau bzw. Neurode. Fragen
Sie doch mal direkt nach solchen Meldekarten. Viel Erfolg!
Vanessa Hünkemeier