Hallo Lothar,
schade das er nicht im April 1918 in der Einheit war. Es ist alles
schon so lange her aber ich dachte das noch andere Verwandschaft im 1.
Weltkrieg hatten. Der Vater und Grossvater meiner Frau waren auch drin
aber nicht im 259 Inf Res Reg.
Meine Suche ist eigentlich ein Hilferuf für einen Author der ein Buch
über die Schlacht bei Seicheprey am 20. April, 1918 schreibt. Es war
so ein Eintritt für die Amerikaner. Das Regiment war ein Teil der 78.
Reserve Inf Div welche von dem Amerikanischen Stab als eine ganz
schwache Truppe 3. Klasse angesehen wurde. Sie sollte schnell
überrumpelt und vernichted werden. Die Hass-Propaganda gegen die
Deutschen (Hunnen genannt) war in vollem Schwung. Für die deutschen
Truppen waren die Amis auch neu und sie wussten nicht was zu erwarten
war. Es kamen Flugzeuge welche ine Unmenge von Artilleriegeschoss auf
sie dirigierte. Es regnete Bomben. Trotzdem griffen die Deutschen an.
Aus der Regimentsgeschichte: "Alles war bis auf die Minute genau
berechnet gewesen, glänzend vorbereitet und wurde ebenso glänzend
durchgeführt. Mit Stolz steht das Rgt. auf die Erstürmung von
Seicheprey und des Remierwaldes am 20.4. zurück."
Weiter steht: "Der Amerikaner ist persönlich äusserst tapfer und wehrt
sich verzweifelt bis zum letzten Augenblick mit Pistole, Messer und
Handgranate, also im Nahkampf ein gefährlicher und im Anwenden von
Listen gewandter und skrupelloser Gegner. Ein grosser Teil unserer
Verluste ist durch plötzliches Feuer aus Verstecken heraus, von
Hochständen usw entstanden. Viele Unterstände, die sich nicht ergeben
wollten, mussten von den Stosstrupps, denen die Kampfweise von
früheren Unternehmungen bekannt war, gesprengt worden. Es ist
einwandfrei festgestellt, dass die Amerikaner Verwundete, die ihnen
vorrübergehend in die Hände gefallen waren, auf die gemeinste Weise
getötet haben. (es folgen viele Beispiele von dieser Grausamkeit)
...Diesem Gegner ist nur durch rücksichtsloses Draufgehen und
schnelles Handeln beizukommen. Die eigenen Sturmtrupps erziehlten
Erfolge nur im Nahkampf Mann gegen Mann."
In den verschieden Kompagnie Angriffen in den Gräben und Stützpunkten
wird wiederholt von der Tapferkeit der Amerikaner gesprochen. Meistens
kämpften sie bis zum letzten Mann. Nur durch Flammenwerfer und
Sprengungen konnte Ruhe gebracht werden. In der ganzen Schlacht
ergebten sich nur zirka 200 Mann.
Für die Amerikaner wurde dies ein berühmte Schlacht. Für die Deutschen
nur eine von vielen, fast täglichen Erlebnissen. Von dieser Seite
protzen die Archive mit Material von Briefen der Soldaten bis zu den
genauen Kampfplänen und Einheitsbeschreibungen. Der Author versucht
also etwas mehr aus deutscher Sicht in sein Buch zu bringen. Ausser
der Regimentsgeschichte mit den Namen der getöteten Verwundeten gibt
es herzlich wenig zu dem persönlichen Drama der Soldaten. Die Namen
sind Oldenburger: Engelke, Gravenhorst, Hillemann, Tolle usw.
Beschrieben sind sie bestimmt nur in den einzelnen Dorfgeschichten des
1. Weltkrieges und dort nur ganz kurz weil sie starben. Manchmal gibt
es eine kurze Biograpfie so wie in dem Essener und Emstecker Buch aber
wo sind die Briefe, die persönlichen Geschichten? Ist das alles schon
verschwunden?
Fred
ich habe einen Vorfahren, nämlich mein Großvater väterlicherseits, Bernhard Grafe, geb. 17.10.1893 in Tenstedt, gest. 12.12.1956 in Halen.
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