Mecklenburger Platt

Moin moin aus Hamburg!

Ich erstelle gerade ein Fotobuch über meine mecklenburger Vorfahren, jetzt ist meine Urgroßmutter Dorothea Niemann aus Gadebusch dran. Als junge Frau kam sie nach Hamburg und hat immer "platt" gesprochen.

Nach ihr sollte ich meinen Namen erhalten, aber "Dorothea" klang meinen Eltern zu altmodisch. Darum erhielt ich die modernere Kurzform "Doris", woraufhin meine Urgroßmutter empört ausrief: "Doris - dat is doch keen Nomen"! So hat es mir meine Mutter erzählt, aber ob ich es wohl richtig wiedergebe?

Nun wüsste ich gerne von Euch, wie ich ihren Ausruf richtig "auf mecklenburger Platt" in mein Buch schreiben kann!

Viele Grüße
von Doris Selke-Lessau

Guten Morgen Doris,
durch die Umstellung des e-mail Listensystems lese ich Deine Nachrichterst jetzt, mehr zufällig. Als platter (was die Sprache betrifft Mecklenburgrer) mit aus Mecklenburg ausgewanderten Tanten in Hamburg meine ich, das Deine Urgroßmutter wohl eher gesagt hat: „Doris - dat is doch keen Namen“! Über die Feinheiten (Schreibweise) des Wortes „Namen“ würden Hardliner des „richtigen“ Plattdeutsch bestimmt herzlich streiten. Wichiger erscheint mir der Klang, die Aussprache. Das spielt ja aber beiner geschriebenen Notiz keine Rolle. Und da früher kaum jemand im Alltag plattdeutsch geschrieben hat, selbst in den Dorfschulen wurde hochdeutsch unterrichtet, würde Deine Großmutter vielleicht genau vor dem selben Problem stehen, wenn sie ihre Empörung über Deinen Namen hätte zu Papier bringen sollen.
Schönen Gruß aus Mecklenburg
Wilfried (Rachow)