Lüncker/Lyncker-Genealogie

Hallo Christopher,

und Goethe-Ahnen-Interessierte,

als Goethe-Genealoge wundert es mich schon, daß in der neuerlichen Lüncker-Genealogie-Diskussion, die sogar nun erfreulicherweise zu einem Genwiki-Eintrag
    Lyncker (Familienname) – GenWiki

geführt hat, die wohl wichtigste Quelle fehlt:

Dr. Ernst Wagner, Frankfurt am Main: Die Altmarburger Goethe-Ahnenfamilie Lüncker und die Lincker im Löwensteiner Grund; in: Hessische Familienkunde, Band 1, Heft 4/5; Sp. 89-104. Es ist die gründlichste Studie zur Stammfolge dieser Familie, die ich kenne. Mit zahlreichen Quellen-Angaben.

Daneben sind wohl auch die DGB 94 und 98 zu erwähnen, sowie außer Strieder auch die "Lyncker-Klassiker-Stammtafel" des Stadtpfarrers Karl Wilhelm Lyncker, Mainz, von 1894, die eine "kritische Bearbeitung der vorhandenen gedruckten Quellen" darstellt, auf die der hessische Altmeister der Goethe-Genealogie, Dr. Carl Knetsch, bereits in seinem Buch: "Goethes Ahnen" von 1908(!) ausführlich eingeht.-

Es sollte einmal geprüft werden, welche evtl. genealog. Erkenntnisse durch die so hochgelobten Forschungen des Herrn Historikers Dr. Berndt Michael, denn hier nun wirklich "neu" sind.-

Die Goethe-Familie Lynker nimmt in der Goethe-Genealogie zumindest eine ähnlich bedeutende Rolle ein wie die Marburger Familie ORTH, um deren Zusammenstellung bis zur jüngsten Gegenwart ich mich bekanntlich jahrelang bemüht habe und die kürzlich (Mai 2008) noch durch eine wertvolle ORTH-Familiengeschichte der Oldenburger ORTHs von Wolfgang Büsing, Oldenburg, hübsch illustriert ergänzt werden konnte.

Wer sich über die Goethe-Ahnengemeinschaften von Lexikonberühmtheiten und Genealogen über die Familie Lüncker/Lyncker interessiert, sehe in unserer Ahnengemeinschaftsliste;

http://goethe-genealogie.de/verwandtschaft/ahnengemeinschaftst.html

unter den Goethe-Ahnenpaaren:
250/251 Lynkcer/Weigel und 500/501 Lyncker/Orth

nach.

Christopher stelle ich gern eine Kopie des von mir zitierten Artikels von Dr. Ernst Wagner, Ffm., zur Genwiki-"Aufbesserung" zur Verfügung, wenn er mir seine Postanschrift mitteilt. Und zwar in der Hoffnung, daß sich Christopher hier weiter mit dieser Familie "genwiki-mäßig" beschäftigt. Gern würde ich dann auch noch unveröffentlichtes Lyncker-Material aus dem von mir betreuten Prof.-Siegfried-Rösch-Archiv zur Verfügung stellen (15(!) handschriftliche Lyncker-Stammtafeln).

Mit freundlichen Grüßen,
Arndt (Richter)

Hallo Matthias,

ich freue mich, von Dir Näheres über Dr. Ernst Wagner und seinen genealog. Nachlaß zu erfahren. Vielen Dank!

Vielleicht löst meine Genwiki-Kopie auch eine nachdenkliche Diskussion über Priorität, Sinn und Umfang von aufzunehmenden "Familien" im GenWiki aus. Z.B. als "Ergänzung" zu den Deutschen Geschlechterbüchern (DGB),den Adelshandbüchern (GHdA) bzw. anderen genealog. Reihenwerken? Und damit: Moderne Computergenealogie contra konservative genealog. Zeitschrift!-

Wäre es nicht sinnvoll, wenn Genwiki allgemeine Empfehlungen für aufzunehmende Familien bringen würde. Oder gibt es diese schon? Gewissensfrage an den Genwiki-"Vorstand": Ist jede Familie in Genwiki gleich willkommen? Klasse contra Masse oder Masse contra Klasse? Was immer man hier auch unter "Klasse" in unserer Zeit im genealogischen Sinne verstehen mag.-

Viele Grüße,
Arndt (Richter)

Sehr geehrter Damen und Herren,

Genealogie an sich befaßt sich nicht nur mit mit dem verengten Aspekt
der Abstammungslehre, und der noch ungenaueren Verfolgung der
väterlichen Vorfahren, sondern zumindest mit dem gesamten Umfeld im
Werdegang einer Familie und den äußeren Einflüssen, dem dies Umfeld auch
im Vergleich zueinander ausgesetzt war. Dies ermöglicht in der
interdisziplinären Diskussion völlig neue Gesichtspunkte bei der
Entwicklung und Beurteilung des Werdegangs der eigenen Familie.

Die Darstellung des Einzelfalls sollte sich nach den Möglichkeiten des
Eingebers richten und gibt danach die Basis für weitere Bearbeitungen
her. Die aus Einzeleingaben entstehenden Massedaten ergeben erst
Grundlagen für bestimmte Erhebungen und Auswertungen für
Umfelduntersuchungen. Verbesserungen der Grunddaten durch die erst in
den Kinderschuhen steckende Auswertung von Quellen über die
Kirchenbücher hinaus ist eine sich über Jahrzehnte hinstreckende
interdisziplinäre Arbeit, welche erst durch die sich weiter entwickelde
Computergenealogie ermöglicht wird. Nicht Eliten sind hier zu
untersuchen, sondern Menschen und Familien in ihren
Entwicklungsmöglichkeiten darzustellen und zu erkennen.

Es ist dem Vorstand des Vereins und den Administratoren von GenWiki zu
danken, welche hier eine offene inhaltliche Entwicklung in GenWiki unter
den vielfältigen Gesichtspunkten und Wünschen der Familienforscher
untereinander, sowohl in privater als auch wissenschaftlicher Hinsicht,
Rechnung trägt.

Es kann doch wohl im Ernst niemand so vermessen sein, gleich wes Geistes
Kind er sei, sich anzumaßen zu beurteilen, ob und wie sinnvoll eine
allgemeine Genwiki Empfehlungen für aufzunehmende Familien zu erstellen
sei, wie Herr Richter es ansprach. Gott behüte!!! Wer die Ansätze der
Möglichkeiten bei einem so eingeengten Gesichtsfeld nicht erkennt,
sollte Gold statt Silber produzieren, denn reden ist Silber......

Undemokratische Verengungen jeglicher Art behindern die geistige und
wissenschaftliche Freiheit des Einzelnen und fördern Intoleranz und
Dummheit, wie leicht an mancherlei Fragestellung erkennbar wird.

Mit freundlichen Grüßen

Bodo Stratmann, Elper Weg 95, 45657 Recklinghausen, Tel.: 02361-49040142

Hallo Arndt,

die wohl wichtigste Quelle fehlt: Dr. Ernst Wagner, Frankfurt am
Main: Die Altmarburger Goethe-Ahnenfamilie Lüncker und die Lincker im
Löwensteiner Grund; in: Hessische Familienkunde, Band 1, Heft 4/5;
Sp. 89-104. Es ist die gründlichste Studie zur Stammfolge dieser
Familie, die ich kenne. Mit zahlreichen Quellen-Angaben.

Das liegt daran, dass (immer) noch niemand diese Quelle im Genwiki
ergänzt hat.
Wenn Du mit Deiner Erfahrung diese Quelle für (mindestens!)
erwähnenswert einschätzt - was hindert Dich, dies in den Artikel
einzutragen.
Dann ist es drin!

Daneben sind wohl auch die DGB 94 und 98 zu erwähnen, sowie außer
Strieder auch die "Lyncker-Klassiker-Stammtafel" des Stadtpfarrers
Karl Wilhelm Lyncker, Mainz, von 1894, die eine "kritische
Bearbeitung der vorhandenen gedruckten Quellen" darstellt, auf die
der hessische Altmeister der Goethe-Genealogie, Dr. Carl Knetsch,
bereits in seinem Buch: "Goethes Ahnen" von 1908(!) ausführlich
eingeht.

Siehe oben.
GenWiki ist ein Wiki ist ein Mitmachprojekt.
"Es gibt nichts Gutes, außer man tute es."
(Erich Kästner)
:wink:

Es sollte einmal geprüft werden, welche evtl. genealog. Erkenntnisse
durch die so hochgelobten Forschungen des Herrn Historikers Dr.
Berndt Michael, denn hier nun wirklich "neu" sind.-

Nur zu !
Eine sachbezogene Bewertung von Quellen ist ebenso wertvolle
Information, die im GenWiki Platz finden kann und soll.

...

unter den Goethe-Ahnenpaaren: 250/251 Lynkcer/Weigel und 500/501
Lyncker/Orth nach.

Dazu steht auch nichts im GenWiki-Artikel (?!)

Christopher stelle ich gern eine Kopie des von mir zitierten Artikels
von Dr. Ernst Wagner, Ffm., zur Genwiki-"Aufbesserung" zur Verfügung,
wenn er mir seine Postanschrift mitteilt.

Da geht bald mehr Zeit und Umstand für den Versand und die Koordination
drauf, als dass die wertvollen Informationen direkt in den Artikel
eingebaut werden..

Und zwar in der Hoffnung,
daß sich Christopher hier weiter mit dieser Familie "genwiki-mäßig"
beschäftigt.

Wieso (nur) er?

- --

Ich freue mich auf Deine/Ihre Antwort!

Uwe (Baumbach)
U.Baumbach@web.de

Hallo Arndt,

Vielleicht löst meine Genwiki-Kopie auch eine nachdenkliche
Diskussion über Priorität, Sinn und Umfang von aufzunehmenden
"Familien" im GenWiki aus. Z.B. als "Ergänzung" zu den Deutschen
Geschlechterbüchern (DGB),den Adelshandbüchern (GHdA) bzw. anderen
genealog. Reihenwerken? Und damit: Moderne Computergenealogie contra
konservative genealog. Zeitschrift!-

Wäre es nicht sinnvoll, wenn Genwiki allgemeine Empfehlungen für
aufzunehmende Familien bringen würde. Oder gibt es diese schon?
Gewissensfrage an den Genwiki-"Vorstand": Ist jede Familie in
Genwiki gleich willkommen? Klasse contra Masse oder Masse contra
Klasse? Was immer man hier auch unter "Klasse" in unserer Zeit im
genealogischen Sinne verstehen mag.-

Zunächst: wurde GenWiki als zentrale Quelle für die Unterstützung der
Familienforschung eingerichtet, weniger (zumindest am Anfang) als
Sammelpunkt von Genealogien bzw. konkreten Einzelergebnissen.

Dass dies nun von einigen auch mit eingebaut wird, "verhindert" niemand,
es ist derzeit aber auch nicht sehr methodisch untersetzt.

Es werden derzeit Entwicklungs- und Testarbeiten innerhalb eines neuen
Projektes vollzogen, das sich an GEDBAS anlehnend der Sammlung konkreter
genealogischer Forschungsergebnisse widmet. Dazu aber vom Projektteam
mehr, sobald die Substanz und Qualität der Ergebnisse der
Entwicklungsarbeit es zulassen.

Wenn denn (z.B. bei den Familiennamen-Artikeln) Ergebnisse eingegeben
werden, geschieht das nicht in Konkurrenz zu den gedruckten Quellen,
sondern eher als Ergänzung.

Diese Inforamtionen sind für praktisch jedermann jederzeit erreichbar
und auch für jede und jeden, die sich ein Projekt-Benutzerkonto zulegen
und gewillt sind, aktiv teilzunehmen, erweiterbar, kommentierbar,
korrigierbar usw.
Genau DAS ist der wesentliche Vorteil gegenüber einem statischen,
gedruckten Buch, in dem keine nachträglichen Korrekturen, Erweiterungen
usw. vor der nächsten Auflage möglich sind.

Was die Aufnahme-Empfehlung (bei den Wikis meist als
"Relevanz-Kriterium" diskutiert) betrifft:
Ich kenne keine Messgröße, an der die (Un)Würdigkeit einer Familie
bewertet werden könnte. Sicherlich haben Einzelpersonen durch ihr
Handeln oder Denken mehr oder weniger Einfluss auf die große
Menschheitsgemeinschaft gehabt - dies ist dann wohl als
Relevanz-Kriterien von allgemeinen Lexika, Enzyklopädien usw. denkbar.

Was die Familienforschung betrifft, ist zumindest aus meiner Sicht,
jede/r Mensch und jede Familie relevant.

Wo da "Klasse" anfangen soll, verstehe ich nicht. Du schreibst selbst:

Was immer man hier auch unter "Klasse" in unserer Zeit im
genealogischen Sinne verstehen mag.

Ich zumindest mag nicht.

- --

Ich freue mich auf Deine/Ihre Antwort!

Uwe (Baumbach)
U.Baumbach@web.de