Liebe Listenleser,
ich las über
Feste und Bräuche aus Mittelalter und Renaissance: Die Augsburger Monatsbilder
Quelle: E&W, Erziehung und Wissenschaft, Niedersachsen 5/2008, Hrsg. GEW,
"Pralles Leben
Christina Langner, Feste und Bräuche aus Mittelalter und Renaissance: Die Augsburger Monatsbilder. 224 S., Berteismann. 39,95 Euro (ab 12). Kunstführer zu den Augsburger Monatsbildern im Deutschen Historischen Museum
Die um 1530 entstandenen Augsburger Monatsbilder (Winter, Frühling, Sommer, Herbst) gehören zu den Schätzen des Deutschen Historischen Museums in Berlin. Sie wurden angefertigt nach Vorlagen von Jörg Breu, dem Älteren. Jeweils drei Monate sind auf einem Gemälde zusammengefasst. Die detailreichen, großformatigen Werke (30 qm bemalte Fläche) zeigen das Alltagsleben einer spätmittelalterlichen Stadtkultur. Sie schildern die Lebensweise und die Lustbarkeiten der städtischen Oberschicht. Die Bilder geben eine Fülle von handelnden Figuren wieder; pralles Leben wird dargestellt.
Dem verweilenden Betrachter zeigen sie überraschende Einzelheiten. Nicht immer ist es für Menschen der Gegenwart möglich, die Bildertafeln zu verstehen und zu entschlüsseln. Dazu gibt dieser Kunstführer (Format: 27 cm mal 29 cm) eine hervorragende Hilfestellung. Viele Detailstudien und genaue Bilderläuterungen lenken das Augenmerk auf Besonderheiten. Sie zeigen Ausschnitte aus dem Leben der Menschen am Anfang der 16. Jahrhunderts. Der Leser bekommt u.a. Einblick in die Essgewohnheiten, in Fastnachtsbräuche, in Erntefeste, in Geldgeschäfte, in das Markttreiben, in Kleidervorschriften und Gesellschaftsspiele. Etliche Szenen verraten hintergründigen Humor der Künstler.
Wenn auch das Leben der städtischen Oberschicht im Mittelpunkt der Bilder steht, so gibt es beim genaueren Hinsehen auch
Hinweise auf Randgruppen der Gesellschaft: Auf Knechte, Mägde, Juden, Narren, Bettler. Weiterführende Textbeiträge von verschiedenen Fachleuten und zusätzliche Bildquellen stellen in diesem Kunstbuch die Darstellungen der Augsburger Monatsbilder in einen übergreifenden kulturgeschichtlichen Rahmen. In der Mitte des Buches gibt es einen 16-seitigen Ausklappbogen mit der Reproduktion des Frühlingsbildes. Er lädt ein, sich in die bunte mittelalterliche Welt zu vertiefen. Übersichtliche Zeittafeln und ein Glossar machen es dem Leser leicht, die Augsburger Monatsbilder in den geschichtlichen Zusammenhang zu stellen. Sie sparen die rasanten Umwälzungen des späten Mittelalters aus. Es finden sich keine Andeutungen zum Bauernaufstand, zum Bildersturm oder zur Reformation, auch Hinweise zur Entdeckung Amerikas fehlen auf den Gemälden. Dies Buch ist ein faszinierender Führer zu den "Augsburger Monatsbildern"; eine Bereicherung für einen lebendigen Geschichtsunterricht. WILFRIED FISCHER"
Viele Grüße
Klaus (Riecken)
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NIEDERSACHSEN: Lüneburg, Hildesheim, Hameln, Braunschweig, Einbeck, Hannover
MECKLENBURG: Grevesmühlen, Wismar, Hagenow, Plate
SCHLESWIG-HOLSTEIN: Lebrade, Giekau, Braaker Mühle/Eutin
zugewandert aus:
Posen, Obornik, bum 1900 ZAPF nach Kiel
Mähren, Neutitschein, um 1900 BARTEK nach Kiel
Niederlande, Masseick, um 1560 BEX nach Hildesheim
Frankreich, Sommière, Dauphine, um 1680 AUBANALLE, JOBERT, POURIOL nach Hameln
London, um 1760 KRÜGER nach Wismar/Mecklenburg
Zoppoten/Thüringen, um 1820 EINSEL nach Berlin