Hallo Jens, ein interessanter Link!
Auch die gut illustrierte Erläuterung der Orginalunterlagen dürfte
Lesbarkeit und Verständnis bedeutend verbessern.
Kursorisches Lesen ergab.
"Die im Projekt entstandene Datenbank wurde unter der Signatur MD 2 in die
Bestände des Bundesarchivs
eingegliedert."
Hat jemand gefunden, wie man an die DB herankommt? Oder habe ich nur allzu
kursorisch gelesen?
Was aus der im Dezember 2005 geschlossene Bundesarchiv-Zentralnachweisstelle
(BA-ZNS) Kornelimünster bei Aachen geworden ist, geht gut aus
http://www.archive.nrw.de/archivar/2006-02/Archivar_2006-2.pdf S. 143 ff
hervor.
Dort findet sich (Zitate):
"Zu den Unterlagen der Zentralen Stelle gehört ein komplexes
Informationssystem, welches das Ermittlungsaktenschriftgut
quasi überwölbt und einzigartige Recherchemöglichkeiten
bietet. Mag dieses als behördliches
Rechercheinstrument und auch als vorarchivisches Findmittel
bei Archivbenutzungen genutzt werden, so handelt
es sich dabei doch um Archivgut sui generis.
Dieses besteht zum einen aus einer ca. 1,6 Millionen
Karteikarten umfassenden sog. Zentralkartei."
"Des Weiteren wurden alle seit dem Jahr 1945 in den
westlichen Besatzungszonen und der späteren Bundesrepublik
eingeleiteten NS-Verfahren in einer ebenfalls karteigebundenen
Verfahrensübersicht (VÜS) erfasst, deren
Daten in den 1990er Jahren zusätzlich in eine Access-
Datenbank konvertiert wurden. Darin enthalten sind Konkordanzen
der staatsanwaltschaftlichen und der mit diesen
korrespondierenden Aktenzeichen der Zentralen
Stelle, Verfahrensstände sowie dazugehörige juristische
Detailinformationen. Mehr als 100.000 Beschuldigte in NSVerfahren
können per Volltextsuche recherchiert werden,
ebenso Tatvorwürfe, Tatorte und der Beteiligung verdächtigte
Institutionen oder Einheiten."
"Die Unterlagen der Zentralen Stelle bilden den Bestand
B 162 des Bundesarchivs. Sie werden als Sachakten mit dem
im Bundesarchiv allgemein angewandten Archivverwaltungsprogramm
BASYS bearbeitet. Der Ansatz, die Unterlagen
als Sachakten zu erschließen, bietet die nötige Flexibilität
angesichts der heterogenen Zusammensetzung der
Vorgänge. Die Serien- und Bandfolgenbildung ermöglicht
die Ausdifferenzierung beispielsweise in Hauptakten der
Zentralen Stelle, staatsanwaltschaftliche Mehrfertigungen,
Dokumenten- und Anlagenbände, Lichtbildmappen,
Urteilsschriften, Handkarteien, Sammlungen von Vernehmungsniederschriften
o. ä. Die Recherchierbarkeit des
Aktenzeichens wird in diesem Zusammenhang als ebenso
fundamentale wie selbstverständliche Erschließungsleistung
betrachtet."
"Abschließend sei erwähnt, dass die etwa 2.000 Fotos,
die in den Ermittlungsakten in loser Form oder als Bildmappen
enthalten sind und schon aus konservatorischen
Gründen der separaten archivischen Bearbeitung bedürfen,
den Teilbestand B 162 Bild bilden. Es wird angestrebt,
diesen mit Hilfe der vom Bildarchiv des Bundesarchivs
(Referat B 6) in der Einführung befindlichen Bilddatenbank
zu erschließen. Ermöglicht würde dadurch die
Online-Recherche und -benutzung von digitalisierten
Fotos bei gleichzeitigem Verweis auf das dazugehörige
Schriftgut im Hauptbestand, welches die für die Quelleninterpretation
der Fotos unumgänglichen Kontextinformationen
enthält."
Hat da schon jemand Rechercheerfahrungen?
Herzlichst, Marko (Dargel)