Guten Tag in die Runde,
kann jemand den Ort, aus dem der Vater des vorletzten Kindes auf der linken Seite stammen soll, entziffern?
https://data.matricula-online.eu/de/deutschland/augsburg/untereichen/2-T/?pg=10
24.01.1776
Illegitimes Kind Maria Magdalena
Ursula Anwander, Ledige aus Filzingen
Benannte den Vater:
Johann Michael Frey aus ???
Beide ledig.
Man kann hin- und herblättern und erkennt, dass das mutmaßliche „h“ eher ein „lang-s“ ist und die beiden potenziellen e am Ende wohl doch n, weil das e sonst als e geschrieben wird.
Der Haken zwischen Anfangsbuchstabe und dem s/h/f könnte ein p sein.
Das ist alles bei Altenstadt an der Iller. Äpfingen dachte ich mal, scheinbar aber nicht. Öschen / Äschen - was soll das sein? Ich komme nicht drauf - seit 10 Jahren nicht. Vielleicht hat jemand einen Geistesblitz?
Danke und Grüße aus Ravensburg
Oliver Heine
Sehr geehrter Herr Heine,
Ich gehe schwer von einer mundartlichen Benennung aus, die im Schriftdeutschen davon ziemlich abweicht.
Ziemlich eindeutig (mit ca. 98% Sicherheit) steht dort als Ortsname „Äschen“.
Jetzt müsste man mit dem Dialekt auf der Ostseite der Iller vertraut sein, was ich aber nicht bin.
Was könnte ein lokal ausgesprochenes „Äschen“ meinen? Ws halten Sie von „Illereichen“ oder „Untereichen“, beides nur wenige hundert Meter von Filzingen entfernt. Die Vorsilbe natürlich weg lassen, dann hat man „Eichen“ dann mundartlich (? Geraten!) zu „Äschen“?
Was sagen Lokalmatadore? Meines ist ja nur geraten…
Allzeit viel Forschererfolg wünscht nebst einem schönen langen Wochenende
Mit freundlichen Grüßen
Alexander Peren
Hallo Herr Peren,
danke für die Rückmeldung. Öschen bzw. Äschen war auch lange meine Lesart.
Bei den Paten ist aber mehrfach Untereichen ausgeschrieben und das sieht ganz anders aus… Im Dialekt würde man …eichen auch „…oiacha“ aussprechen.
Interessant ist noch, dass in diesem Buch viele Ergänzungen nachträglich eingefügt wurden - so wohl auch diese Angaben.
Freundliche Grüße
Oliver Heine
Hallo Oli,
zumindest vom schwäbischen her kenne ich die Veränderung eines
Ortsnamens von der richtigen Schreibweise Aichach zum geschriebenen
Eichen. Vielleicht ist es bei Dir ähnlich gelagert? Äschen lese ich
auch, vielleicht ein Eschach, Äschach? Da es in dem Eintrag keinen
Vermerk für einen auswärtigen Ort gibt (was leider nicht immer getan
wurde), könnte es sich um einen in der gleichen Pfarrei handeln.
Vielleicht hilft der historische Bayernatlas weiter?
Viele Grüße,
Daniel (Oswald)
Und was ist mit Illereichen?
Hallo Steffi, hallo Alexander,
vielen Dank für die beiden Ideen - das sieht für mich insgesamt recht plausibel aus. Auch, weil Illereichen wohl in der Vergangenheit verschiedene Bezeichnungen hatte. Ich verfolge das mal weiter.
Sollte jemand auf den Link klicken: Die Eltern von Johann Michael Frey sind wieder aus einem explizit genannten Ort, den ich als „de Werthen“ lese. Könnte Wertach sein?
Nochmals herzlichen Dank und einen schönen Feiertag,
Oliver Heine
Sehr geehrter Herr Heine,
Hier halte ich es als Ortsunkundiger mit dem baiereischen
Spruch „Nix gnaus woas ma net“.
Kann sein, muss aber nicht.
Eigentlich denke ich, dass der Ort näher an Illereichen lliegen müsste (Umkreis max.30 km). Ich habe an Vöhringen gedacht, aber das ist nur so eine Intuition, ich habe auf Matricula nicht bei Vöhringen nachgeschaut, ob es dort „Frey“ als Familiennamen gibt/gab.
Allzeit viel Forschererfolg wünscht nebst einem schönen Abend
Mit freundlichen Grüßen
Alexander Peren
Hallo Herr Heine,
Nach Rücksprache mit einer Ortskundigen sollte es sich um den kleinen Ortsteil Asch der Gemeinde Weißenhorn handeln. Auch heute noch wird Asch mit Äschen bezeichnet
Viele Grüße
Walter (Grimm)
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