Liebe Listenteilnehmer,
aus dem Staatsarchiv Münster erhielt mein Onkel vor Jahren diese Kopie einer Akte der Probstei Meschede. In Manfred Wolfs Regesten zum Stift Meschede steht lediglich:
"Gödden-Gut zu Bestwig: Vollmacht des in die kaiserl. Reiterei eingetretenen Gordt Gödden. 1626"
Aber welche Vollmacht erteilt Gordt Gödde? irgendwie kann ich die entscheidenen Passagen nicht entziffern. Kann mir jemand helfen? Ich wäre sehr dankbar!
Hier der link zu der Seite, unter der ich die Akte veröffentlicht habe:
http://www.goedde-web.de/C__Goedde/Genealogie/heraldik/lesehilfe/lesehilfe.html
herzliche grüße
christian (gödde)
Hallo Christian,
Aber welche Vollmacht erteilt Gordt G�dde? irgendwie kann ich die
entscheidenen Passagen nicht entziffern. Kann mir jemand helfen?
Ich w�re sehr dankbar!
Auch wenn ich den Text in eine lesbare Form gebracht habe, fehlt mir der
"geschichtliche Hintergrund", um Dir diese Frage beantworten zu k�nnen.
Hier der link zu der Seite, unter der ich die Akte ver�ffentlicht habe:
http://www.goedde-web.de/C__Goedde/Genealogie/heraldik/lesehilfe/l
esehilfe.html
Aber vielleicht kann ja jemand anderes anhand dieses Textes deine Frage
beantworten:
Item noch ein allhemeiner Lehentagh / von der Probstei Meschede
au�geschrieben / worden und dhan ... Hoffes / und der L�ndereien zu Bestwich
auch / zu Lehen traghen mu�. Also ich mich / als ein gehorsam Vasall gern
Thagethaller / haben wolte, derweil(e)n ich under der / kayserlich(en) Armee
vor einer Reiter / mich habe undergestallet und meiner / selber nicht ihren
mechtigh sein, so / bevulmechtige ich gibe mit diesser / Volmacht meinen
Swager Johan G�dden / den geburlichen Aidt ahn stadt meiner / zu thuen und
leisten, wa� sich dharin(en) / geboren helffen zuverrichten (un)d urkundt /
habe. Ich diesse Volmacht lassen Ihm ... / geschriben zu bestwicht. Anno
1625 / den 6 Aprilis
Beste Gruesse,
Silke (Ewering)
Allen vielen, vielen Dank f�r die Hilfe,
ich glaube mit Ihrer und Eurer M�he habe ich nun zwei Ans�tze:
Gordt G�dde war w�hrend des 30j�hrigen Krieges in der kaiserlichen Reiterei. Als mal wieder ein Belehnung der Probstei Meschede mit dem Oberhof in Bestwig anstand, war er verhindert und stellte seinem Schwager Johann G�dde die Vollmacht aus, anstelle seiner Person das Lehen in Empfang zu nehmen und den Lehnseid zu leisten.
Die andere M�glichkeit ist, dass Gordt die Anreise zum Lehnstag zu gef�hrlich war, weil er kein Soldat sei, sodass er seinen Schwager zum Lehnseid schickte.
Ich halte die erste M�glichkeit f�r einleuchtender, da Gordt G�dde als Schulte des wohl recht wohlhabenden Oberhofes zu Bestwig vermutlich �ber gen�gend Geld verf�gte, um aktiv und zu Pferde, vielleicht noch mit einigen Knechten, am Krieg teilzunehmen. Von Bestwig nicht nach Meschede zu reisen, weil die Zeiten zu unsicher sein, kommt auch wohl daher kaum in Frage, da Meschede von Bestwig aus fast "um die Ecke" liegt.
Jetzt muss ich noch herausbekommen, wer dieser Schwager war. Wurde Schwager auch im 17. Jahrhundert so verstanden, wie wir es heute verstehen, oder kann es auch ein anderes Verwandtschaftsverh�ltnis wie etwa Vetter oder gar Bruder bedeuten?
Herzliche Gr��e
Christian G�dde