Liebe Listenleser,
ich möchte mich in den Kreis jener Listenmitglieder einreihen, die der
Meinung sind, dass z.Zt. diese zu einem Forum nicht aufgearbeiteter
Kriegstraumata geworden ist. Ich persönlich finde es sehr schade, das Themen
die von allgemeinem Interesse seien könnten, zum jetzigen Zeitpunkt, kaum
noch Raum haben.
Natürlich ist es für mich nachvollziehbar, daß noch immer großer
Gesprächsbedarf besteht, da ich selber aufgewachsen bin in einer Familie die
durch Kriegserlebnisse,( Flucht, Vertreibung , und Internierung) grossen
seelischen Schaden genommen hat.
Dennoch ist dieser Ort meiner Meinung nach hier nicht der Richtige Ort
dieses Thema noch länger auszuweiten.
Warum schicken diejenigen, die sich angesprochen fühlen, keine privaten
Mails untereinander um diesen Platz nicht länger zu blockieren?
Herzliche Grüße aus Kamen
Regina Lenkenhoff
Liebe Listenmitglieder,
wie schon öfters erwähnt, hat jede Familie und deren Nachkommen mit den
Folgen von 2 Weltkriegen zu kämpfen. Einige mehr, andere weniger.
Ich habe mich oft gefragt, was diese Generation wirklich fühlt und welchen
schmerz sie spürt. Meine Familie sind ebenfalls vertriebene aus ehemaligen
deutschen Ostgebieten.
Ich fand ein sehr gutes Buch. Es wurde von dem Psychologen Wolfgang
Schmidbauer geschrieben und heißt: "Ich wusste nie, was mit Vater ist". Ich
habe es mir aus dem Antiquariat besorgt.
1.Auflage Sep. 1998, Rowohlt Verlag, ISBN 3 498 06331 6
Bei meiner seelsorgerischen ehrenamtlichen Tätigkeit habe ich dieses Buch
als sehr hilfreich empfinden und kann nun auch meinen eigenen Vater und
Mutter viel besser verstehen.
Es hilft mir heute die Kinder zu verstehen, die noch unter diesem Trauma
leiden, oder wie die Erziehung der Eltern und Großeltern unter den
Kriegserfahrungen und Einflüssen auf die Familie noch leiden.
Kinder die Teilweise schon in der 2 Generation nach dem Krieg mit Wut und
Hass auf unsere Nachbarn regieren oder auf ihre Väter und Großväter, Mütter
und Großmütter.
Verständnis für das Leid ist angebracht. Alle Völker haben für eine
Wahnsinnsidee und Tat eines Volkes schwer bluten müssen. Gegenseitige
Toleranz und Verständnis geben unserer Seele Ruhe und Frieden, unseren
Nachbarvölkern, sowie denen die noch traumatisiert sind und ein Leben lang
schwer darunter zu leiden haben werden.
Herzliche Grüße
Andreas (Bellersen)