Liebe Listen-Mitglieder!
Habe die Mails von Dennis und Bernd "�berflogen". Der Gro�vater meines
Mannes war ebenfalls bei der Leibstandarte.
Daf�r k�nnen wir leider nichts! Wir treffen halt bei der Forschung auf Gutes
und Schlechtes - und �brigens: Nicht jeder, der dabei war,
war gleich ein Bef�rworter der Sache. Sp�ter hat derselbe Gro�vater meinen
Mann aus einem Schwimmingpool gerettet.
Als jedenfalls der Gro�vater aus der Kriegsgefangenschaft (Russland) kam,
war er aufgedunsen und nicht wiederzuerkennen.
Er hat niemals auch nur ein Sterbensw�rtchen von den Erlebnissen w�hrend der
Gefangenschaft erz�hlt.
Ein Listen-Teilnehmer aus einer anderen Liste hat mir mal erz�hlt, dass es
nach dem Krieg eine Organisation gab, die alle
die Angeh�rigen der Waffen-SS (ich war nicht dabei und wei� nicht alles)
aufnahm. Der Name der Organisation war ODESSA.
Ein anderer Mitforscher (auch mit eint�towierter Nr. in der Haut) hat mir
erz�hlt, dass man in Berlin (wo???) alles �ber ein Mitglied der
Leibstandarte erfahren k�nnte. Man mu� sich schriftlich verpflichten,
s�mtliche Kosten zu �bernehmen (sind nicht mehr als die Kosten f�r die
Forschung in Polen etc.).
Je mehr Angaben man machen kann, desto besser.
Habe �brigens ein Foto von dem Gro�vater meines Mannes - in voller Uniform.
Er ist umgeben von weiteren "Kollegen".
Wer also Interesse hat und auch Angeh�rige hat, die ebenfalls der Gruppe
angeh�rten, kann mir mailen. Ich werde gerne das Bild
einscannen und �bersenden. Vielleicht ist der eine oder andere Vorfahre
dabei?
Wie gesagt: Diese Dinge dienen der Forschung. Ich will hier nichts
verherrlichen!!!
Wenn mein Gro�vater v�terlicherseits den Gro�vater meines Mannes "auf der
anderen Seite" trifft, kann der wohl was erleben.
Mein Gro�vater sollte abgeholt und erschossen werden. Er hatte aber einen
Freund, der ihn warnte.
Entschuldigung, ich habe schon wieder zuviel geplaudert -
also
"guten Rutsch" ins Jahr 2004 und viel Erfolg weiter bei der Forschung!
Rita Hartwig
Hallo Rita,
f�r einen Gro�vater der bei der SS war, muss man sich, glaube ich, bei uns
heute nicht mehr entschuldigen. Bei den Kommunisten h�tte man immer wieder
erkl�ren m�ssen, dass man diesen Gro�vater auf Tiefste verabscheut
Herzliche Gr��e aus Leipzig
Wolfgang Leistritz * 1938 im Eulengebirge
Daf�r k�nnen wir leider nichts! Wir treffen halt bei der Forschung auf
Gutes
Hallo Rita,
die Waffen-SS war nichts anderes als eine Elitetruppe der Wehrmacht.
Sie bestand nicht nur aus Freiwilligen aus Deutschland und vielen Laendern
Europas. Im Laufe des Krieges wurden auch Wehrpflichtige in die Waffen-SS
eingegliedert.
Es gibt keinerlei Veranlassung sich f�r diesen Opa zu entschuldigen oder
sich seiner zu schaemen.
Herzliche Grue�e
Juergen
-----Urspr�ngliche Nachricht-----
Hallo Jürgen,
das ist zu einfach!
Die Waffen-SS unterstand NIE (!!) der Wehrmacht, zu keiner Zeit.
Ich habe mich bei meinen Recherchen nach dem Namen "meines" am 17.3.45
in unserem Dorf im Hunsrück unbekannt gefallenen deutschen Soldaten
(Siehe meine Homepage unten, unter "Wer bin ich?") auch mit ehemaligen
Angehörigen der "6. SS-Gebirgsdivision Nord" beschäftigt. Das
beinhaltete Gespräche mit noch immer 150%igen, 100%igen und auch
Wehrpflichtigen dieser Einheit.
Bis etwa zum Russlandfeldzug und dessen Beginn bestanden diese
"Eliteeinheite" nur (!) aus Freiwilligen, die politisch "einwandtfrei"
dachten. Wehrpflichtige wollte man in diesen Einheiten nicht haben. Da
die 150%igen Einheitsführer ihre Männer jedoch in den ersten
Kriegsjahren regelreicht "verheizt" hatten, war es ab etwa 1942/43 nicht
mehr möglich, genügend politisch "einwandfreie" Freiwillige zu
rekrutieren. Man versprach den neuen Wehrpflichtigen darum das "Blaue
vom Himmel", um sie "freiwillig" zum Eintritt in die Waffen-SS zu
bewegen. Die meisten, die sich dazu entschlossen, wußten gar nicht, auf
was sie sich da einließen.
Wir brauchen hier heute nicht über die Gedanken und Handlungen dieser
Männer zu urteilen, weil die Geschichte dieses Urteil längst gesprochen
hat! - Darum sehe ich kein Problem darin, wenn wir uns bei der Forschung
nach unseren Angehörigen sachlich und differenziert verhalten und uns
gegeseitig helfen.
Aber da vor der Tat der Gedanke da ist, sollten wir vor diesen ALTEN
Gedanken immer auf der Hut sein.
Gruß Bernd (Babisch)
Die "Waffen-SS" war keine Elitetruppe der Wehrmacht, sondern eine
unabh�ngige Streitmacht der NSDAP und unterstand dem "Reichsf�hrer SS", ser
die "Unabh�ngigkeit" eifers�chtig h�tete; sie war politisch ausgerichtet,
hatte eine eigene Personalhoheit und stand in Konkurrenz zur Wehrmacht, die
sie nach den Pl�nen Himmlers einmal ersetzen sollte. Durch den Verlauf des
Krieges lief das alles nicht so, wie geplant. Teile der Waffen-SS waren
zeitweilig "einsatzm��ig" der milit�rischen F�hrung unterstellt; in den
Endtagen war Himmler dann kurzzeitig Oberbefehlshaber des Ersatzheeres, d.h.
ihm unterstanden dann auch Wehrmachtsteile.
Fritze W.
-----Urspr�ngliche Nachricht-----
"Hallo J�rgen,
das ist zu einfach!
Die Waffen-SS unterstand NIE (!!) der Wehrmacht, zu keiner Zeit."
Herr Babisch, d a s ist zu einfach! Die Waffen-SS unterstand organisatorisch
ausschlie�lich dem RFSS Himmler. Im Einsatz allerdings unterstand sie
milit�risch immer der Obersten Heeresleitung, also der Wehrmacht. Von dort
erhielt sie ihre Einsatzbefehle, die sie oft selbstst�ndig, sehr h�ufig aber
auch im Verbund mit anderen Heeresteilen l�ste. Sehr h�ufig unterstanden die
einzelnen Verb�nde auch "kleineren" Vermachtsverb�nden; einer Armee oder
einer Division. Himmler selbst wurde erst nach dem Attentat 1944 zum
,milit�rischen Befehlshaber' bestellt, n�mlich als Befehlshaber des
Ersatzheeres.
In den Jahren bis 1941 war das Primat f�r die Verwendung in der Waffen-SS
nicht die polititische Einstellung, sondern die "Rassenreinheit". Jeder
Freiwillige musste die ,arische Abstammung' seiner Vorfahren bis 1750
nachweisen. Bis 1936, so r�hmte sich Himmler, wurde kein Freiwilliger mit
einer Zahnplombe genommen. Die 17- und 18- j�hrigen Jungs, die sich z.Bsp.
1941 noch freiwillig gemeldet haben, waren 1933 8-9 Jahre alt und hatten
ideologisch praktisch kaum eine Alternative. Es ist sehr leicht f�r jeden
,Schlauberger' heute nat�rlich alles besser zu wissen und die Alten in
Bausch und Bogen zu verdammen. Ich nenne das Opportunismus in Reinkultur.
�DER HISTORIKER MUSS SICH IN DAS INNERE DER PERSONEN UND EPOCHEN, MIT DENEN
ER ZU TUN HAT, HINEINVERSETZEN, WENN ER MEHR ALS EINE ZUSAMMENHANGLOSE
AUFZ�HLUNG �USSERER EREIGNISSE BIETEN WILL." Wilhelm von Humboldt
Mit freundlichem Gru�
Peter Schian
Hallo, Herr Schian,
das ändert aber nichts! - Die Waffen-SS war kein Teil der Wehrmacht. Sie
unterstand der Partei.
Daß sie während des Krieges den Wehrmachtskommandos unterstellt war, in
deren Abschnitten sie kämpfte, ändert nichts daran.
Fragen sie mal bei der WASt in Berlin (einzige heute noch arbeitende
Wehrmachtsdienststelle) nach den Personalunterlagen der Waffen-SS. Sie
werden nicht erstaunt sein, daß es die dort nicht gibt!!
Leider haben Sie meinen Einwand offenbar überhaupt nicht verstanden.
Denn ich wollte nicht Öl in die Flammen gießen, sondern zur Sachlichkeit
aufrufen mit Forscherkollegen, die nach Unterlagen aus der Waffen-SS
Vergangenheit ihrer Vorfahren forschen. Ich bin gar nicht auf die Idee
gekommen, andere Menschen, auch Sie nicht, als "Schlaumeier" abzutun.
Aus seinen Fehlern kann man lernen. Das wünsche ich uns allen.
Aber ich nehme an, der letzte Satz hat Sie aufgeregt, daß der Gedanke
vor der Tat steht und daß wir uns vor alten Gedanken in Acht nehmen
müssen. Ich unterstreiche diesen Satz ausdrücklich. Denn ich mußte als 5
1/2 jähriges Kind mitansehen, wie man einen gefallenen deutschen
Soldaten behandelte.
Das und all die anderen Grausamkeiten dieser Zeit darf meinen, unseren,
Kindern und Enkeln nie wieder geschehen!
Das, Herr Schian, hat die Generation, die damals Verantwortung (!!)
trug, mir und meiner Generation nicht erspart, so daß wir nocht heute
darunter zu leiden haben.
M.f.G.
Bernd (Babisch)