Mitte der 50er Jahre erhielten Schulabgänger aus Schleswig Holstein Lehrstellen in Nordrhein-Westfalen.
Die Auswahl erfolgte über das Arbeitsamt. 1956 war es ein ganzer Zug voll, der von Hamburg die jungen Leute in die Industriewerke
des Ruhrgebiets um Dortmund, Essen und Duisburg brachte. Untergebracht wurden sie in aller Regel in Lehrlingsheime der Werke oder der Kirchen.
Seit vielen Jahren versuche ich, Informationen darüber zu finden, aber in den Archiven NRW findet sich nichts, als ob es diese Lehrlinge gar nicht gegeben hätte.
Weiß jemand von Ihnen etwas ?
am 5. Mai 1955 fuhr ich nachmittags vom Schleswiger Bahnhof Richtung Essen Altenessen. Der Zug war bis Hamburg durch Zusteiger völlig überfüllt und ich saß im Gang auf meinem Koffer.
Morgens kam ich in Essen an, wurde zu einem Bus geleitet und fuhr weiter nach Velbert im Rheinland. Dort nahm mich der Heimleiter in Empfang. Mit etwa 60 jungen Menschen waren wir für 3-4 Jahre im evangelischen Lehrlingsheim (Wichernhaus) untergebracht. Neben uns befand sich das katholische Männerheim.
Alle waren in Velbert und Umgebung als Lehrlinge tätig.
Vermittelt hatte diese Stellen damals das Schleswiger Arbeitsamt.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass es darüber Unterlagen in NRW geben soll, allenfalls eventuell in den Archiven der Arbeitsämter.
Übrigens waren in den Firmen viele gelernte und ungelernte Arbeitskräfte aus Schleswig-Holstein. Diese waren ebenfalls vom Arbeitsamt vermittelt. Unser Land war damals noch voll von Flüchtlingen und hatte keine Arbeitsplätze.
Gern stehe ich für weitere Auskünfte zur Verfügung.
nicht nur Lehrlinge wurden im im Ruhrgebiet gesucht, sondern auch Polizeibeamte. Der mir bekannte junge Hufschmied sah in dem Beruf 1950 keine Zukunft und bewarb sich bei der Polizei in Schleswig-Holstein. Als man ihn dort nicht wollte, bewarb er sich in NRW und wurde angenommen. Zunächst Ausbildung in Bochum und Bad Godesberg, kaserniert, Bereitschaftspolizei. Vielleicht hat die Polizei dort alte Unterlagen.
Hallo Mitforscher,
Unterlagen aus diesen Jahren sind generell sehr schwierig zu bekommen,
weil sehr oft nur wenige Unterlagen archiviert und diese dann auch noch
aus DatenschutzgrA 1/4nden gesperrt sind.
In den frA 1/4hen 50er sind aus S.-H. wohl nicht nur SchulabgACURnger
nach NRW sondern auch Arbeiter nach dort und SA 1/4dwestdeutschland
gegangen.
GruAY
Jan