Lehenrecht um 1600

Hallo Kollegen,

Wer kann mir das oberpfälzische Lehenrecht um das Jahr 1600 erklären oder
geeignete Literatur-Hinweise geben?

Ich habe in zwei Briefprotokollen aus den Jahren 1615/1616 folgenden Text
gelesen:

"Verkauft wird der halbe Teil an dem ganzen Zehent, großen und kleinen zu
Gunzelsdorf (bei Amberg) mehr an der Holzwachs zu Ebbendorf (diesen Weiler
gibt es nicht mehr) und dazu die Holzwachs Brandstatt, Schlagäcker, Feld,
Gereuth und Ungereuth zum Sachersberg genannt ...."

Am Rand des Textes steht: "und Leuchtenbergisch Lehen ist"

Käufer war ein fürstlich Anhaltischer Hausvogt und Küchenmeister aus Amberg.

Meine Fragen:

1. Wie konnte eine nicht adelige Bauernfamilie an dieses Leuchtenbergische
Lehen gekommen sein?

2. Wie geht es, dass eine Bauernfamilie dieses Leuchtenbergische Lehen
verkaufen kann?

3. Was könnte ein Küchenmeister mit diesem Lehen angefangen haben? Er wird
es doch nicht bewirtschaftet haben.

4. Welchen Nutzen hatte der Bauer mit diesem Verkauf? Durfte er dieses Land
noch weiter bewirtschaften?

Ich habe schon viele Bücher zur Geschichte der Region gelesen. Dieser Fall
ist mir unverständlich.
Ich würde mich freuen, wenn jemand aus unserer Liste mich diesbezüglich
wieder aufklären könnte.

Herzliche Grüße
Heinz