Lastenausgleich

Guten abend zusammen,

Habe ich die Möglichkeit über das Lastenausgleichsamt oder ähnliches die
Adresse des Gutshofes oder die Flurnummer herauszubekommen?

einen Schönen1 Advent wünscht euch

Petra Diesch geb. Baum

Suche immer noch nach Baum / Krause Groß Weigelsdorf

Hallo Petra,

die Adresse ist nat�rlich beim Lastenausgleich dabei und auch sonst alles,
was die Antragsteller aus dem Ged�chtnis noch wussten

Ich habe noch die Original-Unterlagen meines Urgro�vaters, der als �ltester
im Dorf vertrieben wurde, und seiner Tochter. Insbesondere die Unterlagen
von der Tochter (verheiratet mit einem gutsituierten B�ckermeister) sind
h�chst interessant. Alles wurde aufgelistet, vom Kuchenblech bis zum
Mehlsack - alles, was an Inventar und Lagerbestand der B�ckerei und an
Warenbestand des angeschlossenen Lebensmittellades 1945 vorhanden war, wurde
aufgelistet und bei der Ausgleichszahlung ber�cksichtigt. Sie besa�en ein
gro�es Eckhaus (mit der B�ckerei) mit 0,75 ha Land, ein weiteres Haus im
Ort, stattliche Sparkonten, Vieh und vieles mehr. Daf�r gab es 9.275 Mark
und 20 Pfennige Lastenausgleich - ausgezahlt in Raten �ber "nur" 20 Jahre,
denn im Jahre 1969 erfolgte die Gesamtauszahlung der verbliebenen Restsumme
von etwas �ber 1000 DM, aber auch nur deshalb, weil der gute B�ckermeister
da schon 82 Jahre alt war ... Mehr zum Lastenausgleich der B�ckerei Gregor
unter www.tr62.del\3\geschichte7.html ("Lasst den Ausgleich").

Mit abgegeben werden mussten �brigens auch Grundrisse der H�user. So habe
ich erfahren, dass der (einzige) Verkaufsraum der Warenhandlung meines
Urgro�vaters R�ffer ("da gab es alles, was man so brauchte") stolze 20 qm
gemessen hat ...

Herzliche Gr��e, Thomas (R�ffer)

Hallo Thomas,
zum Thema "Lastenausgleich" muss ich einfach mal was schreiben.
Ich fand und finde diese Einrichtung eines Lastenausgleiches in der
Bundesrepublik sehr gut!
Man kann sich heute zwar �ber die bescheidenen Betr�ge mokieren, sollte aber
bedenken, dass ein zerst�rtes, �berbev�lkertes Land, das von allen Seiten,
auch international, immense finanzielle Forderungen erhielt, �berhaupt so
etwas fertigbrachte, ist doch zu bewundern. Manche konnten sich mit Hilfe
der Gelder eine bescheidene Existenz aufbauen.
Wir im Osten hatten so etwas nicht, erfuhren aber ausf�hrlich davon, da
viele Besitzverh�ltnisse in der alten Heimat von den Bekannten oder
Nachbarn, die im Osten gelandet waren, schriftlich (Brief) bezeugt wurden.
Man sehe sich andere L�nder an, wo Fl�chtlinge und Vertrieben seit �ber 50
Jahren noch immer in Lagern leben.
Die Integration der Vertriebenen und Fl�chtlingen in der jungen
Bundesrepublik war eine der gro�en Leistungen, die damals vollbracht wurden.
Sie schufen damit nat�rlich auch die Endg�ltigkeit und machten
Westdeutschland, nach Holland und Belgien, zum dichtbesiedetsten Land in
Europas. Was wieder die Sinnlosigkeit der Vertreibung von 12 Millionen
Menschen vom d�nnbesiedelten Osten in den dichtbesiedelten Westen Europas
zeigt. Man sehe sich an, was die Vertreiber mit den zugefallenen Landmassen
und Kulturg�tern angefangen haben und vergleiche auf alten Bildern, wie es
vorher dort aussah.
Herzliche Gr��e aus Leipzig
Wolfgang Leistritz * 1938 im Eulengebirge

Hallo Wofgang

Das was du beschreibst, seh ich jeden Tag.

Du bist noch in Schlesien geboren.
Meine Vorfahren auch.
Ich allerdings in Dresden und seit 7 Jahren lebe ich wieder in Schlesien.
Ich h�tte dir privat zu diesem Thema geschrieben, aber leider war deine
Adresse nicht vermerkt.

Lastenausgleich hin oder her, den Wert der Heimat kann dieser eh
nicht ersetzen.
Aber das war wohl auch nicht der Sinn einiger Beitr�ge, sondern die
Ermittlung von Daten!

Nun wieder zum Sinn dieser hervorragenden Liste.

Wolfgang, hat deine Linie Leistritz eine Verbindung in Richtung
Waldenburg / Friedland ?
Im Moment habe ich Leistritz von G�rbersdorf 19 Jht. zu bearbeiten.

Viele Gr��e aus Waldenburg/Schlesien
Andreas

Lieber Wolfgang, liebe Liste,

ich wollte mit meiner Mail zum Lastenausgleich auf die enorme F�lle an
detaillierten Informationen hinweisen, die gemacht werden mussten - und die
uns heute ein gutes Bild vom materiellen Besitz dieser Zeit geben und somit
wichtige Informationen zur Familie(nforschung) geben, dem , wie Andreas
schrieb, Sinn dieser Liste.

Keineswegs wollte ich den Lastenausgleich l�cherlich machen. Da ich meine
Mail kurz halten wollte, habe ich nur auf den Text meines Vaters auf meiner
Internetseite verwiesen und ihn hier nicht abgedruckt. Du w�rdest sicher
auch seinen - angesichts der absurden Relation zwischen Verlorengegangenem
und Erhaltenem - ironischen Schreibstil kritisieren, aber vielleicht
vers�hnt Dich sein Schlussabsatz, hier komplett zitiert (und so geschrieben
1990, gesamter Text zum Lastenausgleich der B�ckerei Gregor in
Gerlachsheim/OL www.tr62.del\3\geschichte7.html):