Hallo zusammen,
gibt es eine Möglichkeit, in FRANKENTHAL die Anstellung eines Knechtes
(ldw. Helfers) aus den 30er-Jahren nachzuvollziehen (Gesinde-Bücher o.ä.) ?
Hans KINZINGER (geb. 27.03.1906 in HEIDELBERG), der jüngste Bruder meines
Großvaters war nicht nur "nicht besonders helle", sondern war nach dem Tod
seiner Eltern (1919 bzw. 1921) auf dem besten Wege auf die schiefe Bahn zu
geraten. Rechtskräftige Gefängnisstrafen wurden zur Bewährung ausgesetzt,
und er kam 1921 als Fürsorgezögling in die Badische Erziehungsanstalt
Schwarzacher Hof. Seine Fürsorgeakte liegt mir vor.
Nach einer Malerlehre verliert sich seine Spur. Ob er sie abgeschlossen hat,
ist unbekannt.
Der nächste Beleg zu seinem Lebenslauf sind Angaben, dass er im Januar 1944
im Kessel von TSCHERKASSY/UKRAINE vermisst wurde. Er war als Soldat eigentlich
in einem Armee-Pferdepark, aber als die Lage im Osten sich zuspitzte, musste
er sich in einem Feldersatz-Bataillon mit der Waffe in der Hand verteidigen.
Aus der Vermisstenbildliste (VBL) des DRK-Suchdienstes ergibt sich (überraschend)
als "Heimatangabe": Landwirt FRANKENTHAL/Pfalz. Die Angaben in den VBL stammen
i.d.R. von den suchenden Angehörigen. Das lässt den Schluss zu, dass er in der
Zeit von ca. 1926 bis zu seiner Einberufung vermutlich Anfang 1940 (WASt-Auskunft
vom 26.10.2009) in FRANKENTHAL in Stellung war.
Mit freundlichem Gruß
Rudolf (KINZINGER)