Landw. Inf. Reg. Nr. 10 / u.a. Militaer

Hallo,

Das Inf.-Regiment König Friedrich Wilhelm II. (1. Schles.) Nr. 10 wurde
zwar 1808 gegründet (bekam diesen königlichen Namen aber erst 1889
verliehen) war aber nicht von Anfang an in Schweidnitz stationiert.

Literatur dazu gibt es einige. U.a. "Kurzer Abriß der Geschichte des
Grenadier-Regiments König Friedrich Wilhelm II. (1. Schles.) Nr. 10" von
Poser und Gross-Nädlitz, L. Heege, Schweidnitz 1908.

Auf die Schnelle will ich nur eines nennen: "Im Jahre 1881 gab unser
Rgiment die 7. Kompanie zur Errichtugn des Infanterie-Regiments 132, am 1.
April 1887 die 3. Kompanie an das Infanterie-Regiment Nr. 138 in Straßburg
i.E. ab."

Den genauen Zusammenhang zwischen Gren.-Reg. und Landw.-Regiment gleicher
Bezeichnung hat Ernst ja erklärt. Ich habe da auch nicht den Durchblick.
Warum ist das 10. in Schweidnitz und die Landwehr in Straßburg? U.a. habe
ich aber aus Kürschners Jahrbuch 1900 u. 1903 Texte, die zumindest den
allgemeinen Zusammenhang zwischen stehendem Heer und Landwehr der
verschiedenen Aufgebote erklären. Wer dazu Interesse hat, möge sich bei
mir melden, ich will die Liste nicht zumüllen.

Regimentsgeschichten gibt es von vielen Regimentern, u.a vom 5.
Niederschlesischen Inf.-Reg. Nr. 154. Stationiert u.a. in Jauer und
nachdem Striegau 1913 wieder Garnisionsstadt wurde, das 3. Batt. auch in
Striegau. Wer Anfragen dazu hat, die Regimentsgeschichte liegt mir vor.

und tschuess...
                ...Volker

Volker!

Danke fuer die Verfasser der Regimentsgeschichte Nr 10, es hat meine
Database heftig bereichert.

Die Geschichte der "Reichslande Elsaß-Lothringen" ist eigentlich
"Kolonialgeschuchte". Die Elsaesser und Lothringer hatten bis zum Ende
dieses "Versuchs" durchaus nicht die selben Rechte , wie der Rest der
Deutschen (und in mancher Beziehung hatten sogar die Polen in den
Ostgebieten mehr Rechte!). Man wird darueber in den "offiziellen"
Geschichtsbuechern finden (Wen es interessiert mag mal zur Einstimmung die
Geschichte der Zabern-Affäre 1913 nachlesen) aber in den Koepfen aller
Verantwortlichen war es präsent

Für die Miltitärgeschichte bedeutete dies:
Abweichend von der nornmalen "Kantonregelung" (Wehrersatzwesen) wurden die
Elsaß-Lothringen bevorzugt zur Garde und in "Reichsverbaenden" eingesetzt,
waährend aus dem Reich nicht nur der Ersatz fuer die fremden (preussischen,
bayerischen, badischen usw inm Reichsland kam sondern auch andere Provinzen
fuer die "Ober-Elsaesser", "Nieder-Elsaesser" und "Lothringer"-Regimenter
Rekruten UND Landwehrmaenner stellen mussten. (Die Offiziere und
Unteroffiziere kamen sowieso aus dem Reich) < Das fuehrte uebrigens dazu das
nach dem WK I das Kriegerdenkmal fuer eines dieser Regimenter auf der
Promenade in Muenster/W errichtet wurde und heute noch am Landeshaus steht!>

Auch die Stationierung der Regimenter in und um Elsaß-Lothringen diente mehr
der moeglichen Niederschlagung von "inneren Unruhen" als einer effektiven
Landesverteidigung.

Das Infanterie-Regiment Nr 132 war uebrigens das "1. Unter-Elsaessische" in
Straßburg
und das IR-138 das "3. Unter-Elsaässische" (es hatte um 1900 nach Dieuze
verlegt)

Ernst

Die Geschichte der "Reichslande Elsa�-Lothringen" ist eigentlich
"Kolonialgeschichte". Die Elsaesser und Lothringer hatten bis zum Ende
dieses "Versuchs" durchaus nicht die selben Rechte , wie der Rest der
Deutschen (und in mancher Beziehung hatten sogar die Polen in den
Ostgebieten mehr Rechte!). Man wird darueber in den "offiziellen"
Geschichtsbuechern finden (Wen es interessiert mag mal zur Einstimmung die
Geschichte der Zabern-Aff�re 1913 nachlesen) aber in den Koepfen aller
Verantwortlichen war es pr�sent
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Lieber Herr Hoffmann,

ganz so schlimm war es wohl nicht. Es gab auch einige, die sich ehr-
lich um eine geschichtlich richtige Darstellung bem�ht haben. So et-
wa ein Artikel im Dresdner Tageblatt Nr. 223 von Donnerstag, dem 11.
August 1887, Seite 5:

Die Mittel und Wege, mittelst welcher die Umwandlung des deutschen

Elsa� in eine franz�sische Provinz versucht wurde, hat k�rzlich beredt
Frhr. G. v. M�llenheim-Rechberg in einem Vortrage geschildert, den er
im Staatswissenschaftlichen Verein zu Stra�burg hielt, und der nun
unter dem Titel "Die Annexion des Elsa� durch Frankreich und R�ck-
blicke auf die Verwaltung des Landes vom Westf�lischen bis zum Rys-
wicker Frieden (1648-1697)" bei J.H. Ed. Heitz daselbst im Druck er-
schienen ist - eine Geschichtsdarstellung, wie sie bei solcher Gedr�ngt-
heit nicht lichtvoller und gegenst�ndlicher sein kann. Noch erheben
sich zuweilen Stimmen, die es als fraglich hinstellen, ob angesichts
der vereinzelten Gegenbestrebungen in Elsa�-Lothringen mit der Wieder-
erwerbung des Reichslandes Deutschland in Wahrheit gedient gewesen sei,
oder ob nicht die Sicherheit seiner Westgrenze durch gewisse Gew�hr-
leistungen bez�glich der Wahrung des linksrheinischen deutschen Volks-
thums, wie auch der Fernhaltung franz�sischer Truppen von den Vogesen
und Schleifung s�mmtlicher festen Pl�tze, h�tte erzielt werden k�nnen.
Schw�rmer dieser Art lassen ja ganz au�er Acht, da� es vor allem eine
Ehrenpflicht f�r das Deutsche Reich war, die an ihm von Ludwig XIV.
ver�bte Gewaltthat der Besitzergreifung des Elsasses nicht l�nger un-
geahndet zu lassen, sondern das Reichsland zur�ckzunehmen. Und war
dieses denn nicht deutsch seit Ariovist's Zeiten? Fehlen daf�r etwa
geschichtliche Belege? Liefern nicht Sprache und Sitten seiner Bewohner,
ihre eigenen wie die Orts- und Flurnamen die vollgiltigsten Beweise
daf�r? Trotz aller Anstrengungen mi�lang es Frankreich, w�hrend der
ganzen Zeit, w�hrend welcher das Elsa� vom deutschen Reichsk�rper un-
gerechterweise abgetrennt gewesen ist, das dortige deutsche Volksthum
zu verwischen, Dank der z�h am Alten h�ngenden Sinnesart seiner Bewoh-
ner. <
Das genannte Buch des Hermann von M�llenheim habe ich durchgelesen.
Es macht auf viele, wenig bekannte Tatsachen aufmerksam, die erkl�ren,
welche gewaltsamen Mittel durch Frankreich eingesetzt wurden, um das
Elsa� dem Deutschen Reich zu entfremden. Da� nach zweihundert Jahren
der fremden Herrschaft etwas davon h�ngenblieb, ist durchaus verst�nd-
lich. Vorf�lle wie in Zabern waren nat�rlich auch nicht dienlich; den
Rest haben dann die Nazis mit ihren ekelhaften Zwangsma�nahmen besorgt.

Ganz herzliche Gr��e aus Luxemburg

Gerd M�llenheim

Lieber Herr Müllenheim!

Nein die Dieskussion ueber Elsass-Lothringen deutsch oder frazoesisich,
wollte ich mit Sicherheit nicht lostreten (und ganz sicher nicht in der
Schlesienliste). Mein Punkt war (nur). Die Politik der Reichsregierung (von
1871-1914) betrachtete die Einwohner mit erheblichem Misstrauen (egal ob
berechtigt oder unberechtigt) und verhielt sich insbesondere in der
Stationierung der Truppen (und der Ausgestaltung der Wehrpflicht ! (das war
mein Ansatz) ) recht zweideutig. Auch die Stellung als "Reichsland" war
schon eine Diskriminierung, zumal es historische Verbindungen nach
Wuerttemberg und Baden aus nicht "unvordenklicher Vorzeit" gab.
DER Anschluß wirkte aber sicher gut in der "nationale" Euphorie. <damit
will ich aber gewiss auch keine Bresche fuer den Herrn Louis Quatorze, seine
Restitutionskammern und seine architektonische Glanztat: Der Herstellung von
Burgruinen auf und ab des Rheines schlagen). Es gibt sicher auch
vernuenftige Loesungen ausserhalb der Idee des Nationalstaates.deutscher,
franzoesischer, polnischer usw Ausprägung. Ich wollte für Familienforscher
einfach nur erklaeren warum es so viele Verbindungen von schlesischen
Soldaten ins Reichslkand gab und eine Forschungshilfe bieten!

Ernst

(PS: Uber die "Politik" eines gewissen Gauleiters in der Zeit von 1940-1944
spreche ich erst gar nicht, da waren ja selbst dei Preussen noch Chorknaben
und hochkommende Galle mag ich gar nicht!)

Gruesse in die "Bundesfestung aD Luxemburg"<sm>